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Naturreservat El Chocoyero - El Brujo
Hier kann man noch unberührte Natur entdecken.
Weniger als 1 Stunde Fahrtzeit vom internationalen Flughafen befindet sich, versteckt in den Sierras von Managua, das Naturreservat El Chocoyero - El Brujo. Diese Y-förmige Schlucht wird an ihren Enden von steilen Felswänden und 2 Wasserfällen begrenzt. Die 7 km lange, unasphaltierte Zufahrtsstraße macht diesen Ort trotz der Nähe zur Hauptstadt zu einem abgeschiedenen Ort der Ruhe und Wildnis. Der dichte Dschungel wird überragt von alten Urwaldbäumen und beheimatet auf kleinstem Raum eine atemberaubende Vielfalt an Tierarten. Nachgewiesen wurden bisher allein 163 Vogel- und 57 Säugetierarten. Herausragend ist eine seltene Art kleiner, grüner Papageien, die hier zu hunderten in einer Felswand brüten. Ihre abendliche Rückkehr ist das ganze Jahr über ein besonderes Schauspiel.
Auch Brüllaffen und Kapuzineräffchen sind leicht zu beobachten. Das Klima ist im Gegensatz zum heissen Flachland angenehm frisch, mit Temperaturen zwischen 25 und 30°C.
Tourismus in ländlichen Gemeinschaften
Das Reservat El Chocoyero - El Brujo befindet sich vollständig im Besitz und unter der Verwaltung der Kooperative Juan Ramón Rodriguez Perez. Die Unterschutzstellung und Anstellung von Rangern zur Überwachung im Jahre 1993 war ein gemeinsamer Entschluss. Diesem Waldgebiet kommt eine besondere Bedeutung als Trinkwasserspeicher und Hotspot der Biodiversität zu.
Die Mitglieder der Kooperative leben alle in einem Dorf in der Nähe des Reservats und bebauen die vorgelagerten Felder. Der ländlichen Gemeinschaft fehlt es wie in großen Teilen Nicaraguas an ökonomischen Mitteln, selbst für die Bildung der Kinder und medizinische Versorgung. Um so bemerkenswerter ist die Verteidigung des Reservats gegenüber Nutzungsinteressen. Statt dessen findet eine langsame Öffnung für sanften Tourismus statt, der unmittelbar der Landbevölkerung und dem Schutz der Natur zugute kommen soll. Daher besteht auch der Wunsch die Verwaltung und Organisation in den Händen der Kooperative zu belassen.
Schon jetzt bestehen eine Reihe touristischer Angebote unter anderem auch für Schulklassen zur Umweltbildung. Mit dem Besuch internationaler Reisegruppen wird die Hoffnung verbunden an Menschen zu gelangen, die nicht nur konsumieren wollen sondern denen der Kontakt mit der freundlichen Bevölkerung und eine intakte Natur gemeinsam am Herzen liegen.
Aktivitäten mit und ohne Abenteuer
Rundweg:
Die Pfade im Tal sind gut zugänglich auch für weniger sportliche Besucher und erschließen in einer 2-3 stündigen Wanderung die Hauptattaktionen. über den Hauptweg gelangt man in nur 20 Minuten zur Chocoyero Aussichtsplattform um die Felswand der Papageien zu bestaunen. Direkt daneben stürzt der 25 m hohe Wasserfall herunter. Die anderen Wege haben etwas mehr Steigung und führen vorbei an alten Urwaldriesen, in denen häufig Affen zu beobachten sind. Etwas versteckt und nur mit Führung zugänglich ist der Wasserfall El Brujo, der Trinkwasser für die Dorfgemeinschaft liefert.
Klettertour:
Etwas für sportliche ist diese 5-10 stündige Wanderung. 500 Höhenmeter sind zu überwinden, bevor sich die faszinierenden Blicke über die Vulkan- und Seenlandschaft Nicaraguas öffnen. Unter der erfahrenen Führung der Ranger durchstreift man den tropischen Bergwald mit seinen typischen Pflanzen wie Orchideen und Wäldern von Helikonien. Auf einer Höhe mit den Baumkronen lassen sich die Affen direkt in die Augen schauen. Diese Tour kann auch in der Stadt Crucero an der Panamericana beginnen.
Ornithologie:
Professionelle Einführung in die bunte Welt der tropischen Vögel. Kolibris, Tucancillos, Motmots und Pipras sind nur Beispiele für die unglaubliche Artenvielfalt der heimischen und überwinternden Avifauna.
Agrotourismus:
Die Gegend um Ticuantepe, die dem Reservat vorgelagert ist, ist berühmt für den Anbau von Ananas, der Kaktusfrucht Pitahaya und Kaffee. Die freundlichen Campesinos führen Besuchern gerne auf ihre Felder und erklären den Anbau. Ihre Fincas liegen idyllisch mit weiten Blicken über die offene Hügellandschaft zum Reservat hin. Diese Landschaft ist ideal um lange Touren zu Fuss, Pferd oder mit Mountainbikes zu unternehmen.
Nachtwanderung:
Umschwirrt von Fledermäusen und mit dem Ruf der Eulen bekommen die Dschungelpfade eine ganz andere Wirkung. Mit etwas Glück kann man viele nachtaktive Tiere wie Gürteltiere, Nasenbären und vielleicht sogar den Ozelot sehen.
Forschung:
Im Reservat finden laufend verschiedene ökologische und biologische Untersuchungen statt. Interessierte Besucher sind eingeladen daran teilzunehmen. Kurs zur Gruppendynamik: Eingeführt zur Vetrauensbildung in Jugendgruppen, eignen sich diese vielseitigen und lustigen Gruppenspiele auch für internationale Reisegruppen.
Camping: Eine Nacht in der Wildnis ist ein besonderes Erlebnis. Im Besucherzentrum werden Zelte verliehen. Essen: Auf Wunsch bieten Mitglieder der Dorfgemeinschaft typische Nicaragua-Gerichte an.
Anfahrt:
Landstraße zwischen Ticuantepe und La Concepcion, am km 21,5 steil rechts abbiegen. 7,3 km unbefestigte Straße. Den Schildern folgen. öffentlicher Transport: Vom Huembes Markt in Managua mit dem Bus nach Ticuantepe, von dort weiter mit einer der Motorradrikschas bis zum Chocoyero-Reservat Kontakt: e-mail: chilamate2000@yahoo.com.mx Telefon: Mobil: 8765282 oder 6606032, Büro: 8648652
Um eine optimale Besucherbetreuung sicherzustellen wird um Voranmeldung gebeten aber auch spontane Besucher werden rund um die Uhr im Besucherzentrum empfangen.
Text: Fritz.Kleinschroth@gmx.de - Nov. 2007
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