NicaNotes ist ein Blog für Menschen, die zu Nicaragua arbeiten und/oder an Nicaragua interessiert sind, veröffentlicht vom Nicaragua Network (USA), einem Projekt der Allianz für globale Gerechtigkeit (AfGJ). Hier werden Nachrichten und Analysen aus dem Kontext der langen Geschichte des Nicaragua-Netzwerks in Solidarität mit der Sandinistischen Revolution veröffentlicht.
Deutsche Übersetzung Nicaragua-Forum HD e.V.
Ausgabe vom 16-02-2023
NicaNotes: Die Souveränität und Würde des Landes sind nicht verhandelbar
Auszüge aus der Rede von Präsident Daniel Ortega am 9. Februar
In mehr als 30 Städten gingen Nicaraguaner auf die Straße, um die Entscheidung der Regierung zu unterstützen, 222 Verurteilte in die USA zu ihrer Finanzquelle zu schicken.
In einem Schritt, von dem sich die nicaraguanische Regierung einen Beitrag zu Frieden, Stabilität und nationaler Versöhnung verspricht, beschloss sie am 9. Februar, 222 Personen freizulassen, die wegen schwerer Verbrechen verurteilt worden waren. Sie waren aktiv an dem von den USA finanzierten gewaltsamen Putschversuch von 2018 zum Sturz der demokratisch gewählten Regierung sowie an anderen Versuchen zur Destabilisierung beteiligt. Die meisten hatten etwa 13 Monate ihrer durchschnittlich achtjährigen Haftstrafe abgesessen.
Wie kam es zu der plötzlichen Ausweisung? Das Vorgehen der Regierung Nicaraguas wurde von den Konzernmedien eher verzerrt dargestellt, und die USA führen weiter ihre Kampagne gegen das Land durch Desinformation in den Medien und durch eine Mischung aus illegalen Sanktionen und Drohungen. Die 222 hatten die Wahl gestellt, in die USA zu gehen - zwei entschieden sich dagegen, und vier wurden von den USA nicht akzeptiert. Die USA gewähren ihnen nach eigenen Angaben eine zweijährige humanitäre Ausnahmegenehmigung für den Aufenthalt. Spanien hat ihnen die Staatsbürgerschaft angeboten.
Nachfolgend finden Sie einen Teil der Rede von Präsident Daniel Ortega, nur wenige Stunden nachdem die USA die 222 Personen vom Flughafen Dulles abgeholt hatten. Darin versucht Ortega darzustellen, wie es zu der überraschenden Aktion kam und was dabei passiert ist.
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Guten Tag, geliebte nicaraguanische Brüder, geliebte nicaraguanische Schwestern, geliebte Familien dieses gesegneten und immer freien Nicaraguas.
Hier (neben mir) ist Compañera Rosario Murillo, Co-Präsidentin der Republik, in der Realität, das ist richtig, ist sie Co-Präsidentin der Republik! Wir werden wohl einige Reformen an der Verfassung vornehmen müssen... wir werden einige Reformen vornehmen müssen, damit das Prinzip der Co-Präsidentschaft eingeführt wird...
An diesem Tag, liebe nicaraguanische Brüder und Schwestern, liebe Familien, ist ein Ereignis eingetreten, das ich als überraschend bezeichnen würde, denn ihr müsst euch daran erinnern, dass ich bereits bei mehreren Gelegenheiten, bei verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen, gesagt habe, dass all diese Leute, die im Gefängnis sind, die wegen Angriffs auf die Souveränität, wegen Handelns gegen den Frieden, gegen das nicaraguanische Volk, da sie alle Agenten ausländischer Mächte sind, verhaftet wurden... dass sie ins Ausland geschickt werden sollten. Ich fragte: "Warum nehmen sie sie nicht auf?" Bei einer anderen Gelegenheit haben wir die US-Regierung, die uns so sehr verunglimpft hat, indem sie uns beschuldigte, "politische Gefangene" zu haben, dazu aufgefordert.
Zur Erinnerung: nachdem der Kongress der Vereinigten Staaten von US-Bürgern der Republikanischen Partei gestürmt wurde, die nicht bewaffnet waren wie die Terroristen hier im April 2018 bewaffnet waren, die mordeten, verbrannten und zerstörten. Sie waren nicht bewaffnet; wir alle haben die Szenen gesehen, als sie in den Kongress eindrangen; die Polizei leistete keinen großen Widerstand, um sie am Eindringen zu hindern. Und es gab zwei Tote, es gab eine Schlägerei zwischen ihnen und es gab zwei Tote. Aber es waren Tausende, die in den Kongress eindrangen, und es gab zwei Tote, aber natürlich eine Menge Zerstörung.
Dann kam die Verfolgung, und diese Leute wurden beschuldigt, die Sicherheit und Demokratie der großen US-Nation anzugreifen. Und die Verhaftungen begannen. Und heute, wo nach unserer Freilassung kein einziger Terrorist mehr im Gefängnis in Nicaragua sitzt, gibt es in den Vereinigten Staaten mehr als 1.200 von denen, die den Kongress angegriffen haben, die als Terroristen eingestuft werden, die angeklagt sind und von denen einige bereits zu 20, 30 Jahren Gefängnis verurteilt wurden.
Als der Botschafter der Vereinigten Staaten plante, in die USA zu reisen, schlug Rosario mir vor, warum sagen wir dem Botschafter nicht, dass er all diese Terroristen mitnehmen soll? Sag es ihm ruhig, sagte ich zu ihr, vielleicht hören sie ja auf dich. Das lag mir wirklich fern, denn es ging nicht darum, irgendetwas zu verhandeln; das wollte hier niemand!
Schon erstellt der verräterische Sergio Ramirez seine Analyse und sagt, dass wir einen Fehler gemacht haben, dass wir ein paar nach dem anderen hätten freilassen sollen. [Er spricht von einer Verhandlung. Wenn wir zum Beispiel mit ihnen verhandelt hätten, nach dem Motto: Ich gebe euch jetzt 20 und ihr gebt mir so und so, oder ich gebe euch weitere 20 und ihr bietet mir... das heißt, er redet wie ein Söldner, was er ja auch nur war, ein Söldner. Nein! Für uns ist das eine Frage des Prinzips.
Wir kennen das Wesen, die Denkweise all dieser Menschen, die letztlich Opfer der imperialistischen Politik sind; sie sind Opfer derer, die sie benutzen, sie finanzieren, ihnen Waffen geben.... Wie viele solcher Geschichten haben wir erlebt! Und sie schicken sie los, um daran zu arbeiten, den Frieden, die Stabilität eines Landes zu zerstören, so wie Nicaragua bis 2018 Frieden und Stabilität genossen hat.
Und [der Aufstand] war eine Operation, die finanziert wurde, dazu haben wir Unterlagen von den Botschaften, den europäischen Botschaften, den europäischen Botschaftern, mit ihrer Unterschrift und ihrer Handschrift, in diesen Dokumenten, wo gezeigt wird, dass sie sich verschworen haben; von der US-Botschaft selbst, von der damaligen Botschafterin Laura Dogu. Wir haben diese Beweise.
Nun, Rosario rief den Botschafter [Kevin Sullivan] an und fragte ihn. Ich habe keine positive Antwort erwartet, ich habe nicht wirklich geglaubt, dass es eine positive Antwort geben würde, wenn man bedenkt, was sie sich vielleicht vorgestellt haben: "Was werden sie uns fragen? Werden sie uns bitten, die Sanktionen gegen sie aufzuheben?" Nein, wir bitten nicht um die Aufhebung der Sanktionen! Wir verlangen keine Gegenleistung! Es ist eine Frage der Ehre, der Würde, des Patriotismus, dass sie ihre Söldner zurücknehmen, dass sie sie zurücknehmen, wie sie ihre Söldner nach der Invasion in Kuba zurückgenommen haben. Dort wurden mehr als 1.000 Söldner gefangen genommen, und Fidel hat sie zurückgeschickt.
Nun, die Antwort des Botschafters war, dass er, da er in die Vereinigten Staaten reiste, sich mit seinen Vorgesetzten beraten würde. Nun, eine Antwort, von der ich sagte, dass sie für uns immer noch nichts bestätigt, aber eine vernünftige Antwort: "Wir werden uns beraten."
Dann nahm die Angelegenheit mit schwindelerregender Geschwindigkeit Fahrt auf, als sie fragten, wie viele wir wohl freilassen würden... Alle! Und sie fragten uns vor allem nach einer Person, ob auch Alvarez darunter sei, der Bischof [Rolando] Alvarez? Auch er! Wir wollen nicht, dass eine Spur der Söldner des Imperiums hier in unserem Land bleibt.
Dann baten sie uns, eine Liste zu schicken, und das bedeutete einen Wettlauf mit unseren Compañeras und Compañeros in der Justiz, der Staatsanwaltschaft, dem Innenministerium; in der Tat, es war eine intensive Arbeit. Wir hatten nur wenige Stunden Zeit, denn schon zu diesem Zeitpunkt antworteten sie uns, dass sie bereit seien, sie alle in einem einzigen Flug mitzunehmen. Und sie nannten uns bereits ein Datum, nämlich den 9. Februar, an dem das Flugzeug ankommen sollte. Das heißt, heute sollte das Flugzeug hier in Managua ankommen, aber um keine Erwartungen zu wecken, beschlossen wir, zu schweigen, denn wir konnten nicht anfangen, über dieses Ereignis zu diskutieren, als ob es bereits stattgefunden hätte, denn wenn es dann nicht stattfände, würden wir uns lächerlich machen.
Sie haben also nachgegeben und wir natürlich auch, und man muss anerkennen, dass sie diese Angelegenheit sehr ernst genommen haben, so wie auch wir sie sehr ernst genommen haben. Und als sie uns fragten, was wir uns davon versprechen? Nichts! Sie sollen alle mitgenommen werden, das ist alles. Ich meine, es ging nicht darum, zu verhandeln. Es hat hier keine Verhandlungen gegeben! Das möchten wir deutlich machen. Denn die Souveränität des Landes, die Würde der Nation, steht nicht zur Disposition, sie ist einfach nicht verhandelbar!
Wir haben die Listen vorbereitet; hier habe ich die ursprüngliche Liste, die an sie geschickt wurde. Auf dieser ursprünglichen Liste standen insgesamt 228 Personen aus dem ganzen Land. Das ist die Liste, die wir hatten, mit all diesen Leuten, die an Handlungen gegen die Souveränität, gegen den Frieden, gegen das nicaraguanische Volk teilgenommen hatten... 228. Ich will damit sagen, dass wir niemanden ausgeschlossen haben.
In dieser ursprünglichen Liste ... finden Sie die Unterschriften der Richter, die sie unterschrieben haben: Das Erste Strafgericht des Berufungsgerichts, das gestern, am 8. Februar um 17.45 Uhr, vom Gericht unterzeichnet wurde. Und diese Liste wurde ihnen zugesandt, und alles war in Bewegung, denn es war bereits angekündigt worden, dass das Flugzeug unterwegs sei. Und in dieser Liste, hier ist er, unter der Nummer 92, Rolando José Álvarez Lagos, ID-Nummer 001-271166-0061F.... Er war nicht von der Liste ausgeschlossen; da ist er.
Nun, sie erhielten diese Liste und teilten sie uns mit, und das alles in aller Eile, denn zu der Zeit schmiedeten wir mit der Polizei Pläne, um alle Gefangenen, die sich an verschiedenen Orten befanden, aus den Gefängnissen von San Carlos zu verlegen; dort gab es Putschisten, in Chinandega, in León, in allen Departements des Landes; in einigen gab es mehr, in anderen weniger.... Im Tipitapa-Gefängnis, das als Modellgefängnis bekannt ist, und in der Anstalt der Justizhilfe, dort waren die meisten von ihnen.
Und es war eine Operation, die mit großer Disziplin und Organisation durchgeführt werden musste, um Unfälle zu vermeiden, denn die Gefangenen, die gebracht wurden, wussten nicht, wohin sie gehen würden. Sie haben vielleicht spekuliert, und die aus den Abteilungen haben sich vielleicht gefragt, ob sie in das Modellgefängnis gebracht werden, während die im Modellgefängnis vielleicht dachten, sie würden wer weiß wohin gebracht. Das heißt, sie wurden verlegt, um sie an Punkten zu sammeln, von denen aus sie dann zum Luftwaffenstützpunkt gebracht werden konnten, wo das Flugzeug für sie geparkt werden würde; und natürlich gab es eine direkte Koordination mit der Armee, mit General [Julio] Avilés, der mit seinen Compañeros auch für die notwendigen Bedingungen sorgte.
Und die erste Antwort, die sie uns auf ... die ursprüngliche Liste mit 228 Namen gaben, sie antworteten uns, dass sie von der Liste vier der Gefangenen, die wegen ihrer Verbrechen dort sind, nicht akzeptieren: Einer namens Eliseo de Jesús Castro Baltodano; ein anderer namens Walner Antonio Ruiz Rivera; ein weiterer namens José Manuel Urbina Lara, ziemlich bekannt; und ein weiterer namens Jaime Enrique Navarrete Blandón.
Die USA sagten, sie könnten sie nicht nehmen, sie nannten uns keine Gründe, und wir wollten sie auch nicht nach Gründen fragen, aber sie sagten uns, dass sie die Liste bereits bearbeiteten, während wir davon ausgingen, dass die Liste, die wir ihnen gegeben hatten, diejenige der Personen war, die sie nehmen würden, und sie dachten, dass wir argumentieren würden. Aber wenn sie sie nicht wollen, dann wollen sie sie nicht! Für die Betroffenen heißt das: Siehst du, wie schlecht du von denen bezahlt wirst, die dich benutzt haben! Wie schlecht sie von denen entlohnt werden, die behaupteten, sich um sie zu kümmern und sie zu finanzieren! Sie wollten sie nicht, weder Eliseo, noch Walner, noch José Manuel Urbina Lara, noch Jaime Enrique Navarrete.
Und dann, als der Prozess bereits im Gange war, das Flugzeug bereits auf der Landebahn der Luftwaffe stand, betraten sie es einer nach dem anderen, eine wirklich außergewöhnliche Operation, die mit großer Koordination durchgeführt wurde.... Und die Leute selbst waren auch sehr ordentlich, sie machten kein Aufhebens, sie machten keine Szene, alle betraten das Flugzeug, stiegen die Stufen zum Flugzeug hinauf, nun, vielleicht waren sie überrascht, aber natürlich wollten sie nicht aufhören, in das Flugzeug zu steigen.
Sie stiegen also die Stufen zum Flugzeug hinauf, und es gab zwei, die sich weigerten, mitzukommen: Einer von ihnen, Fanor Alejandro Ramos, von dem wir, soweit wir wissen, verstehen, warum. Dieser 50-jährige Fanor Alejandro Ramos ist im Tipitapa-Gefängnis zu 8 Jahren Haft verurteilt, weil er Drogen gelagert hat - 369 Kilo Kokain - und bei seiner Verhaftung wurde eine Glock-Pistole gefunden. Er war dort im Jahr 2018 in Begleitung der Putschisten; er wurde vom Dritten Strafbezirksgericht verurteilt und hat 3 Jahre und 1 Monat im Gefängnis verbüßt. Warum hat er also nicht zugesagt? Zweifellos hatte er Angst, dass man in den Vereinigten Staaten und mit seiner Vorgeschichte ein Verfahren gegen ihn eröffnen, gegen ihn ermitteln und Verbindungen zu Drogenaktivitäten in den Vereinigten Staaten finden würde, und dass er mit lebenslanger Haft oder auf dem elektrischen Stuhl oder sogar mit der Todesstrafe enden würde. Also zog er es vor, nicht in das Flugzeug zu steigen.
Der andere, der sich weigerte, in das Flugzeug zu steigen, war, wie er selbst sagte, Álvarez. Aber bevor wir uns das ansehen, zu einer anderen Person, die die Botschaft nicht akzeptierte ... Eliseo de Jesús Castro Baltodano, und lassen Sie uns ein wenig erklären, warum sie ihn vielleicht nicht mitnehmen wollten. Er war Mitglied einer kriminellen Bande namens "Crosti", die Bomben und selbstgebaute Waffen herstellte; und das taten sie auch 2019, nach 2018 setzten sie diese terroristischen Aktivitäten fort. Natürlich, im Jahr 2006, sehen Sie, lange vor April 2018, am 6. Februar 2006. Eliseo Castro war aus den Vereinigten Staaten abgeschoben worden, nachdem er eine Strafe von acht Jahren und drei Monaten wegen Angriffen auf Frauen verbüßt hatte.... Acht Jahre! Warum sollte ihn jemand zurückhaben wollen? Er wollte auch nicht zurück, und die Botschaft ihrerseits wollte ihn nicht, weil sie seine Vorstrafen kannte.
Lassen Sie uns nun über diese Person, Alvarez, sprechen. Nun, als er in der Schlange stand, war er bereits an der Treppe zum Flugzeug angekommen ... und dann sagte er, dass er nicht gehen würde, dass er zuerst mit den Bischöfen sprechen müsse, sich mit den Bischöfen treffen müsse, und er forderte ein Treffen mit den Bischöfen. Das ist absurd! Wenn es eine Entscheidung des nicaraguanischen Staates gegeben hat... Wie viele Priester, wie viele Bischöfe, wie viele Kardinäle wurden und werden in der Welt vor Gericht gestellt und inhaftiert? In den Vereinigten Staaten, in Kanada, in Europa gibt es schreckliche Skandale wegen all der Verbrechen, die von Priestern, Bischöfen, Kardinälen begangen wurden, ja, und es gibt einen internen Konflikt, bei dem sie sogar den Papst angreifen, einige von ihnen beleidigen ihn.... Aber es kommt niemandem in den Vereinigten Staaten in den Sinn zu sagen: "Warte, ich möchte mit den Bischöfen sprechen, weil sie mich ins Gefängnis stecken wollen." Und sie sperren sie ins Gefängnis, sie stellen sie vor Gericht und verurteilen sie, und solche Fälle gibt es überall.
Ich weiß nicht, was sich der Herr dabei gedacht hat, dass er angesichts einer Entscheidung des nicaraguanischen Staates damit kommt und sagt, dass er sich weigert, einem Beschluss eines Gerichtshofs des nicaraguanischen Staates nachzukommen, der ihn auffordert, das Land zu verlassen. Er sagt, er weigere sich, dem nachzukommen und wolle ein Treffen mit den Bischöfen. Da außerdem mehrere Priester bereits im Flugzeug waren ... und sich jetzt in den Vereinigten Staaten befinden, sagt er, dass alle diese Priester zurückgerufen werden sollten, damit er das Land verlassen kann, denn er müsse mit ihnen sprechen, und sie sollten das Flugzeug verlassen, damit sie mit ihm sprechen können, und auch die Bischöfe sollten kommen, um mit ihm zu sprechen.
Alles in allem konnten wir das nicht machen, weil die andere Seite das nicht zuließ. In der Vereinbarung haben uns die US-Behörden nicht erlaubt, jemanden, der nicht in die Vereinigten Staaten ausreisen wollte, mit Gewalt in das Flugzeug zu setzen, also konnten wir ihn nicht mit Gewalt an Bord zwingen. Wäre es eine Abschiebung gewesen, hätte es kein Problem gegeben, denn was würde der nicaraguanische Staat mit ihm machen? Ganz einfach, wenn er nicht in das Flugzeug steigen will, wird er in das Flugzeug gesetzt, bekommt Handschellen angelegt und reist dann dorthin, wohin er geschickt wird. Aber da die US-Seite erklärt hat, sie könne niemanden aufnehmen, der nicht gehen wolle, und da dieser Herr nicht gehen wollte, dann: Dahin zurück, woher du kommst!
Er war auf unglaubliche Weise behandelt worden, wie kein anderer Gefangener in der Geschichte dieses Landes. Ich war sieben Jahre und einen Monat inhaftiert, und ich habe noch nie die Geschichte eines Gefangenen gehört, der so behandelt wurde, wie dieser Mann behandelt wurde.
Nun, jetzt befindet er sich im Modellgefängnis, natürlich, da er ein gewöhnlicher Mann ist, "die Kutte macht nicht den Mönch". Wir haben es hier mit dem arroganten Verhalten von jemandem zu tun, der sich bereits für das Oberhaupt der Kirche in Nicaragua hält, für einen Führer der Kirche in Lateinamerika, und vielleicht denkt er sogar über seine Chancen nach, die Position Seiner Heiligkeit des Papstes einzunehmen. In der Tat, er ist überdreht!
Aber auf jeden Fall muss das jetzt geklärt werden, zunächst mit den Justizbehörden, die natürlich über den Fall dieses Mannes gut informiert sind, und mit den medizinischen Behörden, die sich um ihn kümmern müssen, denn jetzt, wo er im Model-Gefängnis angekommen ist, verhält er sich wie ein Besessener, das heißt, er hat nicht den Mut und kann auch nicht den Mut Christi haben, der die Geißelung und die Kreuzigung ertragen hat... Nein, er kann nicht einmal akzeptieren, in ein Gefängnis gesteckt zu werden, in dem es Hunderte von anderen Gefangenen gibt!
Ich kenne diese Zellen gut, ich habe mehr als 7 Jahre in solchen Zellen gelebt, ich kenne sie gut und es ist nichts Schlimmes, Gefängnis ist Gefängnis, und damit basta.
Aber da er bisher unter Hausarrest stand, wurden jeden Tag spezielle Mahlzeiten für ihn zubereitet, die Ärzte kamen zweimal am Tag, die Nonnen kamen, um für ihn zu kochen, und es war ein Herrenhaus! Es ist nicht so, dass er in einer kleinen Sozialwohnung lebte; es ist nicht so, dass er in einem normalen Haus wohnte, wie das, in dem Kardinal [Leopoldo] Brenes in Altagracia wohnt; nein, dies ist ein bescheidenes Haus. Aber das von Alvarez war eine Villa, er lebte in einer Villa, und seine ganze Familie lebt dort, jeder hat seine eigene Villa; deshalb ist er jetzt irritiert, weil er ... im Gefängnis ist.
Das ist der Fall dieses Mannes, der sich einfach geweigert hat, die Entscheidung des nicaraguanischen Staates zu befolgen, das heißt, er ist wütend und weigert sich, der Anordnung des nicaraguanischen Staates zu gehorchen, denn er könnte freiwillig nach Miami gehen, sich dort [Weihbischof] Silvio Baez anschließen und mit Baez und Co. davonlaufen; aber da es der nicaraguanische Staat ist, der seine Abschiebung angeordnet hat, ist er ... von Wut und Zorn überwältigt, und gut, er war es, der entschieden hat, und jetzt sitzt er dort im Gefängnis.
Außer ihm reisten elf Gefangene, allesamt Ordensleute, Priester, elf: Benito Enrique Martínez Gamboa, ein Priester, machte kein Aufhebens und stieg in das Flugzeug, und jetzt ist er in den Vereinigten Staaten; Raúl Antonio Vega González, ein Diakon, stieg auch in das Flugzeug; Sadiel Antonio Eugarrios Cano, ein Priester, stieg auch in das Flugzeug; Ramiro Reynaldo Tijerino Chávez, auch er im Flugzeug, ein Priester; Oscar Danilo Benavidez Dávila, ein Priester, stieg auch in das Flugzeug; Sergio José Cárdenas Flores, ein Ordensmann, stieg ebenfalls ins Flugzeug; José Luis Díaz Cruz, ein Priester, stieg ebenfalls in das Flugzeug; Melkin Antonio Centeno Sequeira, ein Seminarist, stieg ebenfalls in das Flugzeug; Darvin Esteyling Leiva Mendoza, ein weiterer Seminarist, stieg ebenfalls in das Flugzeug; Manuel Antonio Obando Cortedano, ein Ordensmann, stieg ebenfalls in das Flugzeug; und Wilberto Artola Mejía, ein Laie, stieg ebenfalls in das Flugzeug.
Das heißt, elf Personen, Priester, Ordensleute und Laien, die alle in das Flugzeug eingestiegen sind, sind mit dem Flugzeug abgereist. Wer sind die einzigen Priester, die im Land inhaftiert sind? Nun, einer - Álvarez, der sich nicht an die Vorgaben halten wollte…
Auf diese Weise wollen wir die Ereignisse verdeutlichen, die dazu führten, dass 222 dieser Personen, die als "politische Gefangene" bezeichnet wurden, in die Vereinigten Staaten geschickt wurden. Sie wurden bereits auf einem Flughafen in den Vereinigten Staaten in Empfang genommen. Man kümmert sich bereits um sie und sie sind sehr zufrieden. Ich habe einen Film im kolumbianischen Fernsehen gesehen, in dem sie dort aufgenommen wurden.
Dies ist eigentlich nichts anderes als eine Botschaft für den Frieden, für die Stabilität, damit das nicaraguanische Volk sicher sein kann, dass alles, was wir tun, dem Frieden dient.
Und von der Regierung der Vereinigten Staaten haben wir, wie ich bereits sagte, absolut nichts verlangt, gar nichts! Es handelt sich nicht um einen Tauschhandel, nicht um ein "Ich gebe dir dies und du gibst mir das" .... Nein! Das ist eine Frage des Prinzips, der Würde, und es bestätigt, dass diese Menschen in das Land zurückkehren, das sie benutzt hat, seine Machthaber, nicht das amerikanische Volk; ihre Machthaber haben sie benutzt, um Terror, Tod und Zerstörung zu säen, hier in Nicaragua.
Das ist ganz klar, sehen Sie, und das ist die Lektion, die wir Nicaraguaner lernen müssen, und wir danken Gott, natürlich danken wir Gott. Denn ich habe wirklich nicht geglaubt, obwohl ich hörte, dass Rosario in Kontakt war und dass sie dies und jenes sagten, dass wir nur noch diesen einen entfernen müssten, dass alles bereit sei. Aber ich sagte: "Solange wir das Flugzeug nicht sehen, solange das Flugzeug nicht hier ist, können wir nicht glauben, dass alles vorbei ist. .…"
Und Gott sei Dank ist das Wunder geschehen, denn dieses Volk, das Volk von Cacique Diriangén, das Volk von Andrés Castro und José Dolores Estrada, das Volk von Benjamín Zeledón, das Volk von General Sandino, das Volk von Carlos Fonseca, das Volk von Tomás Borge, das Volk von Pater Miguel d'Escoto, der jetzt 90 Jahre alt werden würde, dieses Volk von so vielen Helden und Märtyrern, es war möglich, dieses Volk zu fördern und weiter aufblühen zu lassen, trotz der Tatsache, dass es Angriffe gab, Angriffe, die darauf abzielten, die Würde, das Heldentum des nicaraguanischen Volkes zu zerstören. Dieses Volk hat, Gott sei Dank, die Kraft, die größten Schlachten zu schlagen, sich den größten Herausforderungen zu stellen und den Frieden zu erreichen, wie den Frieden, den wir nach dem April 2018 zurückerobern konnten, diesen Frieden, den wir jetzt genießen. Und jetzt, da die Putschisten weg sind, die Söldner, nun, wir können mit mehr Frieden hier in Nicaragua aufatmen.... Gott sei Dank! Und es lebe Nicaragua, gesegnet und immer frei!
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