Nicaragua-Forum

NicaNotes ist ein Blog für Menschen, die zu Nicaragua arbeiten und/oder an Nicaragua interessiert sind, veröffentlicht vom Nicaragua Network (USA), einem Projekt der Allianz für globale Gerechtigkeit. Hier werden Nachrichten und Analysen aus dem Kontext der langen Geschichte des Nicaragua-Netzwerks in Solidarität mit der Sandinistischen Revolution veröffentlicht.

Deutsche Übersetzung Nicaragua-Forum HD e.V.

Kurzmeldungen aus Nicaragua vom 09.09.2020

Von Nan McCurdy

BID: In Nicaragua gibt es einen sehr guten Zugang zu Wasser

Nach einem Bericht der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) vom 7. September gehört Nicaragua zu den lateinamerikanischen Ländern mit den geringsten Schwierigkeiten beim Zugang zur Trinkwasserversorgung und mit einem guten Zukunfts-Szenario für die nächsten zwanzig Jahre in diesem Bereich. Nach Angaben der IDB ist die Zahl der Nicaraguaner, die mit Wasserproblemen leben, gering, während andere Länder wie Costa Rica und El Salvador die ersten Plätze bei der Feststellung des Wasserdefizits einnehmen. "Trotz des Überflusses an Wasser ist die Verfügbarkeit dieser Ressource in der Region stark bedroht". Ausgehend von der Basislinie der Wasserknappheits-Schätzungen des World Resources Institute (das Verhältnis der Entnahmen durch Haushalte, Industrie und Landwirtschaft zu den insgesamt verfügbaren Ressourcen), befinden sich derzeit etwa 15% des lateinamerikanischen Territoriums und 35% der Bevölkerung in Gebieten mit mäßigem bis starkem Wasserstress, sagte die IDB. Nicaragua wird in dem Bericht als eines der wenigen Länder hervorgehoben, in dem der Anteil der Bevölkerung mit Wasserproblemen auch in Zukunft niedrig oder mittelmäßig niedrig sein wird. Der IDB-Bericht bestätigt die Bemühungen der sandinistischen Regierung, das Recht auf Trinkwasserversorgung und die Instandhaltung der Wasserreservoirs zu gewährleisten, da die Investitionen in diesem Sektor in Nicaragua in die Millionen gehen. Radio La Primerisima, 8. September 2020

Exporte erreichen Rekordwerte und überschreiten 2 Milliarden US-Dollar

Die Exporte aus Nicaragua brachen am 31. August erneut Rekorde und erreichten 2 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 15,3% gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht, so der jüngste Bericht des Exportabwicklungs-Zentrum (CETREX). Nicaragua ist eines der wenigen lateinamerikanischen Länder, das trotz der COVID-19-Pandemie nicht aufgehört hat, seine Lieferungen ins Ausland zu steigern. Die wichtigsten Exportgüter waren Kaffee, Rindfleisch, Rohrzucker, Bohnen, Hartkäse, Rohtabak, Fisch, Hummer, Getränke, alkoholische Flüssigkeiten und Essig, Öle und Fette, Mozzarella-Käse, andere Meeresprodukte, verarbeitete Zigarren, verarbeiteter Kaffee, Rum, Bananen. Die Vereinigten Staaten sind nach wie vor der Hauptabsatzmarkt für einheimische Produkte mit Ausfuhren in Höhe von 946 Millionen US-Dollar, und Zentralamerika ist mit insgesamt 429 Millionen US-Dollar nach wie vor der zweitgrößte Markt. El Salvador ist mit 216 Millionen US-Dollar der wichtigste Käufer Nicaraguas in Zentralamerika. Die Exporte diversifizieren sich weiterhin und stiegen um 1,9% nach Belize; 2,3% nach China; 12,6% nach Israel; 9,9% in den Libanon; 14,5% nach Norwegen; 14% nach Neuseeland; 159% nach Pakistan; 167% nach Paraguay; 2% nach Polen; 1% in die Tschechische Republik; 6,9% in die Schweiz; 2,8% in die Ukraine; 11% nach Uruguay. In den ersten acht Monaten des Jahres ist Gold um 23,9% gestiegen; Kaffee um 8,4%; Rindfleisch um 2,3%; Rohrzucker um 7,9%; Bohnen hatten ein Wachstum von 19,6%; bei anderen Meeresfrüchte-Produkten stiegen die Verkäufe um 33,8%. Informe Pastran, 7. September 2020

18.660 Familien sollen Wohnraum erwerben können

Ein neues Darlehen der Zentralamerikanischen Bank für wirtschaftliche Integration (BCIE) in Höhe von 171,6 Millionen US-Dollar für den Bau von erschwinglichem Wohnraum in Nicaragua wird dazu beitragen, die Lebensbedingungen von Familien in extremer Armut durch den Bau und/oder Erwerb von menschenwürdigen, sicheren und leicht finanzierbaren Wohnungen zu verbessern. Dies wird 7.000 Familien im Rahmen eines Subventionsprogramms und 11.660 Familien mit niedrigem oder mittlerem Einkommen im Rahmen eines Subventions- und Kreditprogramms direkt zugute kommen. Die Verwaltung erfolgt über einen oder mehrere Bank-Trusts. An diesem Programm werden private Wohnungsbaugesellschaften und Bauunternehmen sowie Bankinstitute teilnehmen. Der Bau von Wohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen ist eines der vorrangigen Ziele der Regierung von Präsident Daniel Ortega, für die es eine klar definierte staatliche Politik gibt. Dieses Darlehen und der Bau dieser Häuser werden zum Wirtschaftswachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen im Land beitragen. Informe Pastran, 3. September 2020

Energiegesetz zum Nutzen aller geändert

Eine Änderung des Energiegesetzes wurde am 8. September in der Nationalversammlung verabschiedet, so dass Erzeuger erneuerbarer Energien weniger Steuern zahlen und dieser Vorteil über die Energierechnungen den Verbrauchern zu Gute kommen wird. Der Abgeordnete Wálmaro Gutiérrez erklärte, dass Nicaraguas Erzeugungskapazität für erneuerbare Energien bis heute 1.554 Megawatt betragen, während der Höchstbedarf bei 600 Megawatt liege. Er fügte hinzu, dass die Reform 1,2 Millionen Energienutzern und den Wirtschaftssektoren des Landes zugute kommen wird - und zwar durch einen freiwilligen Verhandlungsprozess mit den Stromerzeugern über ihre derzeitigen Energiekauf- und -verkaufsverträge. Die stellvertretende Vorsitzende der Infrastrukturkommission, Jenny Martínez, fügte hinzu, dass diese Reform Teil eines Programms sei, das die Regierung seit 2007 durchführe, um die Sicherheit und neue Investitionen im Energiebereich zu gewährleisten. Sie sagte, dass Nicaragua seine Erzeugungsmatrix völlig verändert habe und dass die Energie die entlegensten Dörfer des Landes erreicht. Das Ziel für dieses Jahr ist eine Elektrizitätsversorgung von 98,42%. Radio La Primerisima, 8. September 2020

Energieunternehmen kann nicht privatisiert werden

Am 8. September verabschiedete die Nationalversammlung eine Änderung des Artikels 1 des Gesetzes zur Gründung der Nicaraguanischen Energiegesellschaft (ENEL), die der ENEL Autonomie als staatliche Einrichtung des öffentlichen Dienstes mit Rechtspersönlichkeit und eigenem Vermögen verleiht und vorsieht, dass sie nicht privatisiert werden kann. Die Abgeordnete Jenny Martinez erklärte: "Das Gesetz, mit dem ENEL gegründet wurde, haben wir reformiert, weil ENEL von den Vorteilen ausgeschlossen wurde, vom Arbeitsministerium regiert zu werden. Was getan wurde, war die Wiederherstellung des Rechts auf dieses Unternehmen, so dass es dem Arbeitsministerium unterstellt werden konnte. Radio La Primerisima, 8. September 2020

Kleine Kaffeeproduzenten profitieren von staatlicher Unterstützung

Landwirtschaftsminister Edward Centeno gab bekannt, dass 22.736 kleine Kaffeeproduzenten in diesem Jahr Technologiepakete vom Produktions-, Konsum- und Handelssystem der sandinistischen Regierung erhalten haben. Jedes Paket enthält Düngemittel und andere Materialien, um die Ernährung der Kaffeepflanzen zu verbessern und die Erträge zu steigern. Darüber hinaus wird eine Ausbildung im Bereich des Ertragsmanagements, einschließlich des Rückschnitts der Pflanzen, durchgeführt. Diese Aktivität ist Teil der Nationalen Strategie für die Entwicklung und Transformation der Kaffeewirtschaft. Radio La Primerisima, 8. September 2020

Messe für Unternehmer zeigt digitale Innovation

Am 4., 5. und 6. September fand in Managua die Messe EXPOPYME 2020 statt, an der 147 Unternehmer teilnahmen. Die Veranstaltung war das dritte Nationale Treffen für digitale Innovation und Unternehmertum mit dem Titel "Digital Evolved in New Times". Es gab drei Podiumsdiskussionen mit nationalen und internationalen Spezialisten aus Mexiko, Argentinien und El Salvador, die sich mit interessanten Themen zu Finanztechnologie, E-Commerce und Innovationsplattformen befassten. Mit Produzenten aus Masaya, Nueva Segovia, Matagalpa, Estelí und Carazo wurden Vorführungen produktiver Prozesse des Handwerks durchgeführt. Informe Pastran, 7. September 2020

Krebskrankenhaus übertrifft Erwartungen

Das neue Krebskrankenhaus im Distrikt VI von Managua zeigt erstaunliche Ergebnisse, und die Erwartungen wurden mit Chemotherapie und Palliativbehandlungen für Krebspatienten übertroffen. Bis heute wurden 1.442 Behandlungen durchgeführt, darunter 959 Chemotherapiesitzungen, 239 spezialisierte Palliativpflegekonsultationen, 84 Ernährungsbeurteilungen, 81 Schmerzbehandlungen und 79 Sitzungen zur psychologischen Unterstützung. Informe Pastran, 7. September 2020

PAHO: Nicaragua hat die niedrigste Sterblichkeitsrate auf dem amerikanischen Kontinent

Nach dem jüngsten Bericht der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) vom 5. September hat Nicaragua die niedrigste Covid-19-Todesrate in ganz Amerika. Dem Bericht zufolge verzeichnet Nicaragua 2,1 COVID-19-Todesfälle pro 100.000 Einwohner. Der OPS-Bericht erkennt auch die niedrige Sterblichkeitsrate in Nicaragua von 2,2 (Todesfälle unter den Infizierten) an. Im wöchentlichen COVID-19-Bericht vom 1. bis 7. September wurden 104 neue Fälle registriert, 125 erholten sich wieder und es gab 3 Todesfälle. Die Gesamtzahl seit dem 18. März beläuft sich auf 3.877 registrierte Fälle, 3.583 erholte Fälle und 144 Todesfälle. Radio La Primerisima, 5. September 2020

MRS ändert ihren Namen

Adolfo Pastran berichtet, dass die Sandinistische Erneuerungsbewegung, MRS, die 1994 aufgrund einer Abspaltung von der FSLN entstand, nun ihr Scheitern als politisches Projekt eingestanden hat, indem sie sich entschied, ihren Namen zu ändern. [Die Namensänderung, die auch den Verzicht auf "Sandinisten" beinhalten würde, würde auf ihrem bevorstehenden Parteitag im Oktober genehmigt werden]. Die 1994 gegründete MRS wurde vom ehemaligen Vizepräsidenten in den 1980er Jahren, Sergio Ramírez Mercado, geleitet. Die MRS-Führer glaubten, die Partei könne einige Anhänger der FSLN abwerben und die Wahlen 1996 mit Ramírez als Kandidaten gewinnen. Aber sie erhielten nur 0,44% der Stimmen. Seitdem ist die MRS Bündnisse eingegangen, um in der Politik am Leben zu bleiben. Im Jahr 2001 waren sie Verbündete der FSLN, brachen aber dann das Bündnis und kandidierten bei den Wahlen 2006 erneut mit 6,44% der Stimmen. Seitdem suchten sie weitere Bündnisse, um politisch zu überleben, und schlossen sich 2011 Eduardo Montealegre und der PLI an. In jüngsten Umfragen erhielt die MRS die Unterstützung von 1%. Informe Pastran, 7. September 2020