NicaNotes ist ein Blog für Menschen, die zu Nicaragua arbeiten und/oder an Nicaragua interessiert sind, veröffentlicht vom Nicaragua Network (USA), einem Projekt der Allianz für globale Gerechtigkeit. Hier werden Nachrichten und Analysen aus dem Kontext der langen Geschichte des Nicaragua-Netzwerks in Solidarität mit der Sandinistischen Revolution veröffentlicht.

Zusammengestellt von Chuck Kaufman, deutsche Übersetzung Nicaragua-Forum HD e.V.

Kurzmeldungen aus Nicaragua vom 26.02.2020

Von Nan McCurdy

The Economist sagt Ortega den Wahlsieg für 2021 voraus

In einem kürzlich erschienenen Bericht prophezeit die Intelligence Unit der britischen Wochenzeitung The Economist, dass Präsident Daniel Ortega die Präsidentschaftswahlen 2021 gewinnen wird und dass die zersplitterte Opposition keine Chancen hat. Der Economist Intelligence Unit meint, dass trotz der Bemühungen der Opposition der Druck von außen scheitern wird, weil sich das Land auf dem Weg zur politischen und wirtschaftlichen Normalisierung befindet und sich die Wirtschaft 2021 erholen wird. Der Bericht zitiert die CID-Gallup-Umfrage vom letzten Monat mit einer Zustimmungsrate von 58% für Ortegas Regierung und die FSLN, während die Opposition zusammengebrochen ist und ihre sichtbarsten Gesichter bei den Zustimmungsraten nicht über 10% kommen. Der Eindruck, dass sich die Lage des Landes verbessert, ist um 12 Punkte gestiegen. Während Großunternehmer sich bemühen, ein katastrophales und erschreckendes Panorama zu präsentieren, erkennt der Economist an, dass sich der Kleintourismus erholt und dass das Finanzsystem sich stabilisiert und die Kredite reaktiviert wurden, was, wie er feststellt, dem Wachstum der Makroökonomie zugute kommen wird. (Radiolaprimerisima, 21.02.20)

Nicaragua gehört zu den größten Investoren im Bereich der öffentlichen Gesundheit

Am 17. Februar legte die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika und die Karibik (ECLAC) einen Bericht über den Anteil des Bruttoinlandsprodukts (BIP) vor, den jedes Land in die öffentliche Gesundheit investiert. Dem Bericht zufolge ist Nicaragua das Land mit dem zweitgrößte Anteil Zentralamerikas am BIP (7,8 %) und gehört damit zu den zehn führenden Ländern des Kontinents. (Nicaragua News, 18.02.20)

Große Investitionen in die Energieproduktion

Nicaraguas Energieversorgungsunternehmen Disnorte-Dissur und New Fortress Energy LLC, (mit US-Kapital), haben einen Vertrag für ein Erdgas-basierendes Kraftwerk in Puerto Sandino abgeschlossen. Salvador Mansell, der Minister für Energie und Bergbau, sagte: "Dies wird mehr Stabilität im nationalen Stromnetz ermöglichen, indem die 300-Megawatt-Anlage New Fortress Energy LLC mit der Erdgasbasis integriert wird. Es ist die erste dieser Art in Nicaragua. Mansell sagte, dass die Anlage die Absorption von Wind- und Sonnenenergievariationen ermöglicht, um die Energiematrix Nicaraguas weiter in Richtung erneuerbare Energien zu transformieren. Wes Edens, CEO von New Fortress Energy, sagte, dass Nicaragua die wirtschaftlichen und stabilen Parameter für große Investitionen habe. "Es ist das fünfte Terminal dieser Art in der Welt. Es ist ein Zeichen unseres Vertrauens in das Land Nicaragua und in die Region, dass wir diese Anlage und das Terminal bauen werden. Wir werden auch in die Ausbildung des Personals investieren, damit es die Anlage verwalten kann", sagte Edens. Der Bau wird 700 Millionen US-Dollar kosten und ein Jahr dauern. (Informe Pastran, 18.02.20)

Umfrage: Nicaraguaner fühlen sich sicher und lehnen eine Intervention ab

Laut der jüngsten Umfrage von M&R Consultores vom 24. Februar halten 75,1% der Bevölkerung Nicaragua für das sicherste Land in Zentralamerika. Dreiundachtzig Prozent sagen, dass Nicaragua den Drogenhandel, das organisierte Verbrechen und die Banden daran hindert, in das Land zu kommen, was ein hohes Maß an Sicherheit bedeutet. Sechsundachtzig Prozent sind der Meinung, dass die Probleme Nicaraguas von den Nicaraguanern und nicht durch Intervention von außen, insbesondere der Vereinigten Staaten, gelöst werden sollten. Nach Ansicht von fast 90% der Bürger sollte sich Nicaragua unter keinen Umständen unter die Vormundschaft von Ländern oder internationalen Organisationen stellen lassen. Siebenundsiebzig Prozent der Nicaraguaner sagen, dass der Konflikt, der 2018 begann, ein von außen unterstützter Versuch war, das Land zu destabilisieren und ein Leben in Frieden zu verhindern. Fünfundneunzig Prozent sagen, dass Nicaragua keine Gefahr für den internationalen Frieden und die Sicherheit darstellt, während 93 Prozent sehr stolz darauf sind, Nicaraguaner zu sein. Achtundsiebzig Prozent der Bevölkerung sagen, dass die Verhängung von Sanktionen durch die USA eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten Nicaraguas darstellt. Zweiundneunzig Prozent sagen, Sanktionen schaden allen Nicaraguanern. Vierundsiebzig Prozent der Nicaraguaner missbilligen diejenigen, die Sanktionen befürworten, und 76 Prozent lehnen das Nica-Gesetz ab.  (Radiolaprimerisima, 24.02.20)

Gewalt gegen Frauen sinkt

Das Frauenministerium, die Frauenpolizei und der Oberste Gerichtshof organisieren eine Reihe von Treffen mit Händlern auf den städtischen Märkten, um die Besorgnis über geschlechtsspezifische Gewalt anzusprechen und die gesetzlichen Grundlagen zur Gewährleistung der Rechte von Frauen zu vermitteln. Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Lateinamerika und die Beobachtungsstelle für die Gleichstellung der Geschlechter in Lateinamerika und der Karibik haben festgestellt, dass Nicaragua mit 0,7 pro 100.000 Einwohner die niedrigste Rate an Femiziden in der zentralamerikanischen Region aufweist und zu den drei Ländern des amerikanischen Kontinents mit den niedrigsten Raten gehört. (Nicaragua News, 24.02.20)

Avilés beginnt seine dritte Amtszeit als Armeechef

General Julio César Avilés forderte die Nicaraguaner am 21. Februar auf, tolerant zu sein, den Hass, der nur Schaden anrichtet, aufzugeben und zu verstehen, dass es am besten ist, in Harmonie und Frieden zusammenzuleben. Beim Antritt seiner dritten Amtszeit in Folge als Chef der Armee erinnerte General Avilés an die einstimmige Empfehlung des Militärrats an den Präsidenten der Republik: "Wir alle gehören zu dieser großartigen Heimat Nicaragua, wir sind alle Brüder und Schwestern, und deshalb müssen wir wissen, wie wir den Hass, der nur Schaden bringt, aufgeben und verstehen, dass es am besten ist, in Harmonie und Frieden zusammenzuleben." "General Sandino! Wir, die Mitglieder der nicaraguanischen Armee, sagen Ihnen, dass wir die Erben Ihres historischen Kampfes für die Würde und die Verteidigung der Souveränität des Landes sind. Wir sind die Erben Ihres Mottos von Heimat und Freiheit", erklärte Avilés. (Radiolaprimerisima, 21.02.20)

Stärkung der Eigentumsrechte

Der Generalstaatsanwalt (PGR) kündigte an, dass ab der Woche vom 17. Februar 5.000 neue Eigentumstitel an nicaraguanische Familien übergeben werden. Das Titelprojekt ist Teil des Programms für Rechtssicherheit und Familienstabilität, das die Regierung seit 2007 durchführt. (Nicaragua News, 19.02.20)

Trinkwasser-Versorung soll bis 2023 95% der Bevölkerung erreichen

Am 18. Februar kündigte die Nationale Gesellschaft für Aquädukte und Kanalisation (ENACAL) an, dass die Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen für das Jahr 2023 95 Prozent der Bevölkerung erreichen solle. Gegenwärtig verfügen 90 von 100 Einwohnern über Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen, eine bedeutende Leistung der sandinistischen Regierung. Die Daten zeigen, dass im Jahr 2007 nur 65 Prozent der Einwohner über eine Trinkwasserversorgung verfügten. Das Ziel für 2023 für die sanitäre Abwasserversorgung liegt bei 80%. Die Abwasserentsorgung betrug 2007 nur 30%. Für 2020 sind 116,8 Millionen US-Dollar veranschlagt, um 91,5 % der Haushalte mit Trinkwasser und 54 % mit Kanalisationsanschlüssen in städtischen Gebieten zu versorgen. (Radiolaprimerisima, 18.02.20)

Forschung zum Schutz des Bosawas-Regenwaldes

Am 19. Februar kündigte die Ministerin für Umwelt und natürliche Ressourcen (MARENA), Sumaya Castillo, an, dass 206.367 US-Dollar in die Einrichtung eines Forschungs- und Schutzzentrums in Waslala, Departamento Matagapa, investiert werden sollen, um die Flora und Fauna des Bosawas-Biosphärenreservats zu erhalten. Die Finanzierung des Projekts stammt aus dem allgemeinen Haushalt und ist Teil des Bioklimaprojekts, das MARENA zur Eindämmung der Entwaldung durchführt. Der Bosawas-Regenwald hat das reichste Biom der Erde und enthält schätzungsweise 13% der bekannten Flora und Fauna. (Nicaragua News, 20.02.20)

Fernstraße zwischen Pantasma und Wiwilí eingeweiht

Am 19. Februar weihte der Minister für Verkehr und Infrastruktur (MTI), Oscar Mojica, die neue Landstraße Pantasma-Wiwilí im Departement Jinotega ein, die 152 Millionen US-Dollar kostete und 55.700 Einwohnern in zwölf Gemeinden zugute kommt. Die Mittel für das Projekt kamen aus dem allgemeinen Haushalt der Republik. (Nicaragua News, 20.02.20.)

300 Millionen US-Dollar für Straßen im Jahr 2020

Nicaragua wird mehr als 300 Millionen US-Dollar für den Bau von 214 km befestigten Landstraßen bereitstellen, berichtete Guiomar Irias, der geschäftsführende Präsident des Instituts für kommunale Entwicklung, um kritische Abschnitte, den Zugang und die Zirkulation in verschiedenen Gebieten des Landes zu verbessern. Etwa 14 Millionen US-Dollar werden in die Sanierung von 3.862 Kilometern bestehender Straßen investiert. Die Regierung hat seit 2007 große Summen in den Straßenbau investiert; ein Beispiel dafür ist die 2019 fertiggestellte Fernstraße von Bluefields nach Nueva Guinea, die zum ersten Mal eine Straßenverbindung zwischen dem Atlantik und dem Pazifik ermöglicht. (Informe Pastran, 20.02.20)

Exporte wachsen

Die Exporte Nicaraguas stiegen im Januar um 8,7%, mit einem Gesamtwert von 262 Millionen US-Dollar, so der Bericht des Zentrums für Exportverarbeitung (CETREX). Rohgold führte die Exporte mit 50,7 Millionen USD an, was einem Anstieg von 15,8% im Vergleich zu Dezember 2019 entspricht; gefolgt von Rindfleisch mit 49,4 Millionen USD, Kaffee mit 43,6 Millionen USD, Zucker mit 20 Millionen USD, Erdnüssen mit 9,2 Millionen USD, gezüchtete Garnelen mit 7,6 Millionen USD, Käse mit 6,3 Millionen USD, Hummer mit 4,7 Mio. USD; Getränke, Spirituosen und Essig 2,7 Mio. USD; andere Meeresfrüchteprodukte mit 2,5 Mio. USD; Mozzarella-Käse 2,2 Mio. USD; verarbeiteter Kaffee 1,9 Mio. USD; Öle und Fette 1,8 Mio. USD; Fisch 1,7 Mio. USD; Zigarren 1,2 Mio. USD; Rohtabak 1 Mio. USD; Rum 0,888 Mio. USD; Bananen 0,698 Mio. USD. (Informe Pastran, 21.02.20)

Erstes Internationales Festival der Künste großer Erfolg

Am 16. Februar genossen Einheimische und ausländische Touristen den letzten Tag des ersten Internationalen Festivals der Künste, das in Granada, Estelí, Matagalpa, León und Managua stattfand. Das Festival, an dem mehr als 40 Länder teilnahmen, fand zu Ehren des nicaraguanischen Dichters Rubén Darío statt. "Das Festival war ein großer Erfolg mit Kindertheater, Kunstausstellungen, Dichterlesungen und einer allabendlich erscheinenden Kulturzeitschrift", sagte Ramon Rodriguez, der an der Organisation des Festivals beteiligt war. In Granada verfügte das Festival über mehr als 6 Bühnen, auf denen die Talente der Nicaraguaner und Internationalisten zur Geltung kamen, darunter die alte Festung La Polvora, der Stadtpalast, das Kulturhaus, das Hotel Granada, das Museum des Klosters San Francisco, das Casa de los Tres Mundos und der zentrale Platz der Stadt. "Wir haben aus der Tiefe unseres Herzens gerufen, es lebe die Poesie, es lebe das Theater, es lebe die Musik, es lebe der Tanz, es lebe das erste internationale Festival der Künste", sagte Humberto Avilés, Mitglied des Organisationskomitees. Die Plattform Nicaragua Diseña veranstaltete einen Laufsteg und eine Dauerausstellung im Kloster San Francisco, wo Tausende mehr über Kunst und Mode erfuhren. (Kanal 8, 17.02.20)

Zentralamerikanischer Karneval findet im April in Managua statt

Die Bürgermeisterin von Managua, Reyna Rueda, kündigte am 25. April den ersten zentralamerikanischen Karneval an, dessen Ziel es ist, die Region in einer kulturellen Veranstaltung zu vereinen. "Es wird ein Ausfluss der Kreativität und des Könnens von Gruppen aus ganz Zentralamerika sein", sagte Rueda. Viertausend Tänzerinnen und Tänzer werden ihr künstlerisches Talent unter Beweis stellen: "Es ist Teil der Wiederherstellung des Rechts auf Freude, des Rechts, das Leben im Land in Frieden zu genießen und zu feiern, mit dem Recht auf Kreativität, auf Kultur, darauf, Förderer von Frieden und Freude zu sein", sagte Rueda. Es wird auch eine Parade von modifizierten Autos und Motorrädern geben. (Kanal 8, 19.20.20)


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