DEG finanziert Ausdehnung der giftigen Produktion von Agrotreibstoffen in Nicaragua

Im Dezember 2011 erreichte uns die Information, dass die Deutsche Entwicklungsgesellschaft (DEG), eine Tochter der KfW-Bankengruppe, 2006 einen Kriedit von 10 Mio. US-$ an die Nicaragua Sugar S.A. vergab. Damit unterstützte sie einen Kredit der Weltbank-Tochter für Risikofinanzierungen IFC (International Finance Corporation) von insgesamt 55 Mio. US-$ mit einem langfristigen Darlehen. Mit den Geldern der DEG sollten Investition getätigt werden, die Hektarerträge und erneuerbare Energiegewinnung sollte um um 25 bis 30 Prozent steigen. Die entsprechende Pressemeldung der DEG "DEG finanziert Zuckerproduzenten in Nicaragua mit" aus dem Jahr 2006 finden Sie hier.

Die DEG ist kein privates Finanzinstitut, sondern ein Finanzinsitut unter staatlicher Kontrolle, das Kredite an den privatwirtschaftlichen Sektor in Entwicklungs- und Schwellenländern vergibt. Die DEG ist der umwelt- und sozialverträglichen Entwicklung verpflichtet. Deshalb stellen sich u.a. folgende Fragen:

      Was wusste die DEG über die Produktionsweise des nicaraguanischen Zuckerproduzenten NSEL, einem Tochter der Grupo Pelas?
      Welche Informationen hatte sie über die für die Umwelt und die Arbeiter schädliche Produktionsweise, insbesondere die Erkrankungen der Arbeiter an Niereninsuffizienz?
      Inwiefern ist gerade die durch die DEG finanzierte Intensivierung der Produktion hin zu höheren Erträgen mitverantwortlich für den Einsatz von weiteren chemischen Mitteln, die das Grund-/ Trinkwasser, die Arbeiter und die im Umfeld lebenden Menschen schädigen?
      Zu welchem Zeitpunkt erfuhr die DEG von den negativen Auswirkungen des von ihr finanzierten Projektes auf die Arbeiter und regionale Bevölkerung, welche Schlüsse hat sie daraus gezogen?
      Wird es eine weitergehende Untersuchung dieser negativen Auswirkungen geben, durch wen und mit welcher Finanzierung? Wird es eine Beteiligung an der von den Betroffenen geforderten Enntschädigung geben?
      Welche Verantwortung hat die Bundesregierung a) für diesen Kredit und b) welche Verantwortung sieht die Bundesregierung für die Aufarbeitung dieses Falles?
Das von NSEL (Nicaragua Sugar Estade Limitid S.A.) angebaute Zuckerrohr wird nicht nur bewässert, sondern bei der Bewässerung werden nach Bedarf auch Pestizide, Fungizide oder Herbizide mit ausgebracht.



Für die Handspritzen werden die chemischen Zusätze entsprechend abgemessen



Die eingesetzten chemischen Mittel landen im oberflächennahen Grundwasser, das von den Menschen aus Brunnen geschöpft, als Trinkwasser genutzt und für alle anderen Notwendigkeiten eingesetzt wird. So kommt es, dass nicht nur die Arbeiter an Niereninsuffizienz (IRC) erkranken, sondern auch die Menschen, die im Umwfeld der Pflanzungen leben. Frauen und Kinder erkranken und bisher übernimmt keiner die Verantwortung dafür ...
Bei der Hitze in der nicaraguanischen Pazifikregion ist eine kleine Dusche immer willkommen