NicaNotes vom 12.01.2017
Ein wöchentlich von Chuck Kaufman zusammengestellter Blog zu aktuellen Entwicklungen in Nicaragua. Chuck Kaufman ist ein langjähriger Koordinator des Nicaragua-Network (USA).
Gast-Blog: Humor und Ironie aus den USA
Diese Woche kommt der Blog-Beitrag auf NicaNotes von einem Gast und langjährigen Freund des Nicaragua Network, Felipe Stuart. Felipe Stuart C. ist ein nicaraguanischer und kanadischer Staatsbürger und langjähriger sozialistischer und solidarischer Aktivist. Er ist Mitglied der Nicaraguanischen Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN). Sein kurzer Kommentar bezieht sich auf die Medien-Hysterie über Vorwürfe, dass die russische Regierung peinliche E-Mails vom Nationalen Komitee der Demokratischen Partei gehackt und veröffentlicht habe, was laut der DNC zur Manipulation der Wahlen diente.
Felipe stellt einige Fragen am Ende seines Beitrags. Ich würde mich für Ihre Gedanken dazu interessieren. Wenn ich genug gute Beiträge erhalte, werde ich sie in einem der kommenden NicaNotes - Blog veröffentlichen.
Aus der Sicht eines Nicaraguaners bedeuten die „Veröffentlichungs“- Berichte über Putins angebliche Einmischung in die Wahlen des US-Präsidenten eine Mischung aus Humor und Ironie.
Bei unseren letzten nationalen Wahlen im vergangenen November hatte Washington gegenüber Nicaraguas Sandinister Partei (FSLN) alles das getan, was Putin gegen die Demokratische Partei der USA und gegen Hillary Clinton getan haben soll.
Bei einer Pro Kopf - Zählung standen wir eine Armee von US-bezahlten antisandinistischen Internet-Trolle gegenüber, die mehrere hundert Mal so groß ist wie die angeblich von der Putin beschäftigten aus der Pro-Trump-Kampagne. Darüber hinaus nahm die Gesamtheit der westlichen MSM (Mainstream Medien) an diesem Desinformationskrieg teil. Schlimmer noch, der Angriff auf die nicaraguanische Souveränität ist nicht beendet – bis jetzt sehen wir es nur noch nicht. Wir sind vom NICA Gesetz bedroht, was bedeutet, wenn es von der Trump Regime angenommen wird, wird Nicaragua der Zugang zu allen internationalen Kredit verweigert, es sei denn, wir rufen "Onkel [Sam]" und werfen die FSLN-Regierung auf den Müll.
Wir Nicaraguaner haben diese Art von Wahlintervention seit 1984 erlebt (und Jahrzehnte davor - 1928 - als US-Marines die Stimmen "gezählt" haben). 1984 griffen nicht nur Trolle und bezahlte Journalisten unsere Präsidentschaftswahlen an, sondern auch die von den USA bewaffneten Contras. Im Jahr 1990 stimmten wir mit Waffen vor unseren Gesichtern ab, nur zwei Monate nach der US-Invasion in Panama, bei der der zentrale Teil der Hauptstadt bombardiert und 20.000 Menschen getötet wurden.
Natürlich haben wir jetzt das Internet, und Sandinistas - vor allem die Jugend - haben gelernt, den Kampf der Ideen in diesen Medien zu führen. Die FSLN gewann einen überwältigenden Teil der Jugendstimmen. Auch die Kanzel ist nicht mehr ausschließlich in den Händen reaktionärer religiöser Strömungen. Die Mehrheit der Evangelikalen und Römisch - Katholischen unterstützte die FSLN, oft mit einem positiven Nicken von ihren „Hirten“.
Es ist schwierig, wenn man nicht in der amerikanischen Wahl-Machenschaft erzogen worden, von weit weg zu verstehen, was wirklich hinter dem Versuch steckt, Trump zu Putinisieren. Ist das eine Generalprobe für eine [spätere] Anklagekampagne? Oder ist es eine andere Art der Rückkehr der russophoben Kampagne des Kalten Kriegs? Oder beides?
Aktuelle Kurznachrischen aus Nicaragua vom 12-01-2017: + Handel + Lebenshaltung + Behinderung + Energie
Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Peter Schulz.
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