Meldungen vom 08. März 2016

1. Regierung beginnt Gespräche zu TPP
2. Gedenken des dritten Jahrestages des Todes von Chavez
3. Volcanoes still active; NASA highlights satellite photo of Momotombo
4. Gesundheitsfürsorge kämpft gegen Zika
5. Lobster diving extended but on the decline
6. Low oil prices cutting into recycling efforts
7. Nicaraguan sign language unique; new web site inaugurated
8. Transportation news briefs

Regierung beginnt Gespräche zu TPP

Die nicaraguanische Regierung hat Gespräche mit Vertretern der Wirtschaft des Landes über die Vorteile begonnen, um die Mitgliedschaft in der Transpazifischen Partnerschaft (TPP), einem Handelsabkommen zwischen Chile, Neuseeland, Singapur, Australien, Kanada, den Vereinigten Staaten, Japan, Malaysia, Mexiko, Peru und Vietnam, nachzusuchen. (Übereinkunft über das Abkommen wurde im Oktober 2015 erzielt, aber die Legislative eines jeden Landes muss die Gesetze billigen, bevor es in Kraft tritt.) Regierungssprecherin Rosario Murillo sagte, dass Nicaragua weiterhin Märkte für seine Bauern, Geschäftsleute und Arbeiter öffnen und sie gleichzeitig produktiver und wettbewerbsfähiger machen müsse, um Beschäftigung zu erzeugen. Der Präsident der Zentralbank, Ovidio Reyes, sagte, Nicaragua habe substantiell seine Exportkapazität gesteigert, was dem Lande erlauben würde, „Vorteile aus einem größeren Markt zu ziehen“ wie ihn z.B. TPP darstelle. Guatemala und Honduras erwägen beide denselben Vorschlag.

Gustavo Porras, Generalsekretär der Nationalen Arbeiterfront (FNT), sagte, die Gewerkschaften würden einen Prozess der Konsultation, Debatte und Analyse über die Vorteile und Nachteile, TPP beizutreten, beginnen. „Arbeiter werden alles unterstützen, was das Beschäftigungsniveau und die Qualität dessen, was Nicaragua produziert, verbessert,“ sagte er.

Der Direktor des Büros für Bilaterale Handelsangelegenheiten des Außenministeriums der USA, Robert Manogue, sagte kürzlich in Managua, dass die meistens Produkte, die Nicaragua in die Vereinigten Staaten exportiere, weiterhin bedeutende Zollvorteile für ein Jahrzehnt auf ähnliche Produkte genießen würde,wie sie in die USA aus TPP-Mitgliedsländern exportiert würden. Aber Dean Garcia, Geschäftsführer des Nicaraguanischen Bekleidungs- und Textilverbandes (ANITEC), sagte, dass, wenn Nicaragua TPP beitreten würde, es Rohstoffe von jedem der Länder in dem Handelsgebiet kaufen und Produkte herstellen könne, die in die Vereinigten Staaten unter besonderen Zollprivilegien geliefert werden könnten, die es unter dem Zentralamerikanischen Freihandelsabkommen nicht habe.

Nicaragua gehört gegenwärtig mehreren Handelsallianzen an, einschließlich der Bolivarianischen Allianz für die Völker unserer Amerikas (ALBA) - einem Kooperationsabkommen, dem Dominikanischen Republik-Zentralamerikanischen Freihandelsabkommen (DR-CAFTA) mit den Vereinigten Staaten, der Lateinamerikanischen Integrationsassoziation (ALADI), dem Zentralamerikanisch-Europäischer Union Assoziationsabkommen und dem Zentralamerikanischen Integrationssystem (SICA); daneben bestehen noch bilaterale Handelsabkommen mit Mexiko, Chile, peru und Kanada. (El Nuevo Diario: 3.März; Informe Pastran: 3.März)

Gedenken des dritten Jahrestages des Todes von Chavez

Der Präsident der Nationalversammlung, Rene Nuñez, sagte, die Nicaraguaner fühlten Respekt, Zuneigung und Bewunderung für den verstorbenen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chavez, den er den Erben von Bolivar und Sandino nannte. Er bemerkte, dass Chavez, wie vor ihm Augusto Sandino, die Ideen des Befreiers Simon Bolivar für ein freies und anti-imperialistisches Lateinamerika aufgegriffen habe. Die Nationalversammlung ehrte Chavez am dritten Jahrestag seines Todes am Samstag, den 5.März. Um an den Tag zu erinnern, hat die Regierung Veranstaltungen und Aktivitäten im ganzen Land organisiert, die ihren Höhepunkt in einer Versammlung am Hugo-Chavez-Kreis in Managua fanden.

Präsident Daniel Ortega reiste nach Caracas, um dort an der Gedenkfeier teilzunehmen, der weitere lateinamerikanische Führungspersönlichkeiten beiwohnten, unter ihnen Präsident Evo Morales aus Bolivien und der salvadorianische Präsident, Sanchez Ceren. In seiner Rede bei der Gedenkfeier sandte Ortega „einen ganz besonderen Gruß an unseren Bruder, Präsident Nicolas Maduro, ...und an das Volk, das inmitten von wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft.“ Er prangerte auch die Erneuerung eines Präsidentenerlasses von Präsident Barack Obama an, der zum ersten Mal im letzten März verkündet worden war, und der Venezuela zu einer Bedrohung für die nationale Sicherheit und die Außenpolitik der Vereinigten Staaten erklärte, indem er erklärte: „Sie unterschätzen uns; sie unterschätzen die Stärke der bolivarianischen Revolution.“

Das Öl aus Venezuela, das an die 18 Mitgliedsländer von PETROCARIBE zu günstigen Rückzahlbedingungen geliefert wird, hat um 17% im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. (Insgesamt jedoch erhöhte Venezuela seinen Ölexport im Jahre 2015, um den gigantischen Rückgang beim Ölpreis auf dem Weltmarkt auszugleichen.) Dafür hat Nicaragua nach den Angaben des Zentrums für Exportvorgänge (CETREX) weniger nach Venezuela exportiert. CETREX berichtete, dass Venezuela in den ersten beiden Monaten des Jahres 2016 für 23,25 Millionen US$ Lebensmittelprodukte aus Nicaragua importiert habe, verglichen mit 59,03 Millionen US$ im Vergleichszeitraum des Jahres 2015, wobei Kaffee, Rindfleisch und Milch besonders betroffen waren. Nicaragua hat einen Teil der Rechnung für sein Öl an das südamerikanische Land in Naturalien mit Lebensmittelexporten bezahlt. Nach den Worten von Analysten gibt es kein Problem, andere Märkte für Nicaraguas Kaffee zu finden, aber es wird schwierig sein, andere Märkte für die Flüssigmilch zu finden, die nach Venezuela exportiert wurde. In den ersten zwei Monaten des Jahres 2015 hat Nicaragua über 10.500 Tonnen Milch nach Venezuela exportiert, während bisher in diesem Jahr keinerlei Milch nach Venezuela gegangen ist. (Informe Pastran: 3., 4., 7. März; La Prensa: 6., 7. März; Radio La Primerísima: 5. März; Telesur English: 4. März)

Gesundheitsfürsorge kämpft gegen Zika

Am 2.März verkündete die Regierung, dass in den 33 Tagen seit der Entdeckung des ersten Falles von Zika in Nicaragua 93 Fälle bestätigt worden seien. Der neueste Fall ist der einer 63jährigen Frau aus Managua. Nachdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Ratgeber über die gefährliche Ausbreitung dieser Krankheit herausgegeben hat, erweiterten die nicaraguanischen Behörden ihre Pläne für die Vernichtung von Eiablageplätzen des aedes aegypti- Moskitos. Kampagnen gegen den aedes aegypti wurden schon durchgeführt, weil der Moskito auch den Chikuingunya- und Dengue-Virus überträgt, an dem viele Nicaraguaner erkrankt waren, wobei der letztere zahlreiche Todesfälle hervorrief.

Carlos Cruz, Direktor des Gesundheitsdienstes für das Gesundheitsministerium, sagte: „Wenn wir nicht wollen, dass das Zika-Virus in unsere Häuser kommt, müssen wir eine Reihe von Maßnahmen ergreifen,“ wozu gehöre, die Seiten der Waschbretter und Wassertonnen zu schrubben, häufig das Wasser in Hundenäpfen und Wassertrögen für Tiere zu erneuern, das alles mit dem Ziel, die Moskitos daran zu hindern, Eier in stehendes Wasser abzulegen. Er sagte am 1. März, die Gesundheitsbrigaden der vergangenen Woche hätten 185.606 Wohnungen in 880 Stadtteilen und Gemeinden aufgesucht. Regierungssprecherin Rosario Murillo sagte: „Das Modell der Familien- und Gemeinde-Gesundheitsfürsorge koordiniert erfolgreich das Reinigen von Straßen, Parks und Schulen und tut alles Notwendige, um den Kampf gegen Zika zu gewinnen, der ein Kampf um das Leben, besonders das Leben von schwangeren Frauen ist, die am meisten durch das Virus gefährdet sind.“ (El Nuevo Diario. 2. März; Informe Pastran: 1. März; Nicaragua News: 1. März)


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Übersetzung: Peter Schulz.
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