Meldungen vom 17. Februar 2015

1. Russischer Verteidigungsminister besucht Nicaragua
2. International relations briefs: Japan, Germany, HSBC, drug trafficking, EU
3. Dichtkunst-Festival beginnt in Granada
4. Economic shorts: 2014 growth, another dam, CAFTA impact
5. Kooperative verändern das Gesicht Nicaraguas
6. Utility improvements around Nicaragua: internet, water, electricity

Russischer Verteidigungsminister besucht Nicaragua

Am 11.Februar kam der russische Verteidigungsminister Sergej Shoigu nach Nicaragua als zweiter Station auf einer Dreiländerreise, zu der außerdem Venezuela und Kuba gehörten. Er wurde am Flughafen von der nicaraguanischen Verteidigungsministerin Martha Ruiz, dem Generalinspekteur der Armee, General Adolfo Zepeda, Vertretern des nicaraguanischen Außenministeriums und dem russischen Botschafter in Nicaragua, Nikolaj Wladimir, empfangen. Am nächsten Tag, am Donnerstag, legte Shoigu einen Kranz am Denkmal für den Soldaten des Heimatlandes in Managua nieder, und später traf er mit Präsident Daniel Ortega zusammen. Ortega lobte Russlands neue Anstrengungen um Frieden in der Ukraine und dekorierte Shoigu mit der Großkreuzmedaille der Armee, die den Namen von Sandinos General, Francisco Estrada, trägt.

Ebenfalls am Donnerstag unterzeichneten Shoigu und der nicaraguanische Armeegeneral, Julio Cesar Aviles, eine Reihe von Abkommen, die unter anderem Nicaraguas Fähigkeit, den Drogenhandel und das organisierte Verbrechen zu bekämpfen, stärken werden. Shoigu sagte: „Diese Abkommen werden uns erlauben, substanziell den Rahmen unserer militärischen und technischen Zusammenarbeit und den Austausch von Informationen zu erweitern.“ Er bekräftigte, dass sein Land Nicaragua weiterhin in seinem Kampf gegen Drogenhandel unterstützen und es so als eine Barriere gegen einen solchen Handel in der Region stärken werde. Die Abkommen werden auch die Ausbildung von Kadetten und Offizieren der nicaraguanischen Armee in Russland erlauben.

Nicht erwähnt wurde von Shoigu die Ankündigung von Gen. Zepeda am Tag seiner (Shoigus) Ankunft, Nicaragua „hatte einige Schritte unternommen“, um defensive Jagdflugzeuge vom Typ Mig-29 oder ähnliche von Russland zu erhalten um zu helfen, den Drogenhandel in den neu erworbenen territorialen Gewässern in der Karibik zu bekämpfen. Zepeda sagte, die Flugzeuge seien rein defensiv, und fügte hinzu: „Wir sind ein friedliches Land und respektieren die internationale Ordnung.“ In der vergangenen Woche hatte der Sprecher der Armee, Oberst Manuel Guevara, gesagt, solche Flugzeuge gehörten nicht zu den Plänen der Armee. (Radio La Primerísima: 11., 12.Februar; La Prensa: 11., 12., 13.Februar; Informe Pastran: 12., 13.Februar)

Dichtkunst-Festival beginnt in Granada

Das Elfte Internationale Dichtkunst-Festival begann am Sonntag, den 15. Februar, in der im Jahre 1524 gegründeten Kolonialstadt Granada mit einer Galaveranstaltung an diesem Abend. Bayardo Martinez vom Organisationskomitee sagte, dass 65 ausländische Dichter und mehr als 40 nicaraguanische Poeten von 115 angemeldeten Dichtern aus 50 Ländern (einschließlich Brasilien, Argentinien, Frankreich, Italien und Deutschland) angekommen seien. Magda Zevala von der Schriftstellervereinigung von Costa Rica sagte, dass elf Dichter aus ihrem Lande gekommen seien. Das eine Woche lang dauernde Festival feiert in diesem Jahr die Integration Mittelamerikas und seine Dichtkunst und ehrt das Andenken an den nicaraguanischen Maler und Dichter Fernandez Morales und den Dichter Eunice Odio aus Costa Rica. Für das Festival vorgesehen sind Rezitationen, einschließlich freier Rezitationen am Mikrophon, Diskussionen am Runden Tisch, Vorstellung neuer Bücher und Konzerte. In der ganzen Stadt gibt es Kunsthandwerksmärkte, Bücherstände, und andere Attraktionen, während ausländischen Gästen Ausflüge in andere Gegenden Nicaraguas angeboten werden.

Aracely Peña, Besitzerin von Kathys Waffel-Haus, sagte, dass, während viele Ausländer zum Festival kämen, es auch eine große Anzahl von Nicaraguanern gebe, die das Festival besuchten, „um Dichtkunst zu erleben.“ Der stellvertretende Vorsitzende von Granadas Handelskammer, Oscar Rufino Gonzalez, sagte: „Das Festival ist vorteilhaft für die Wirtschaft gewesen, weil der Tourismus vor elf Jahren gerade begann, und dieses Ereignis viele Investoren motiviert hat, das Potential der Stadt zu nutzen.“ Er sagte, dass seit dem ersten Festival 100 offizielle Geschäfte entstanden seien. Der Chef der Tourismuspolizei von Granada, Hauptmann Amaru Alfaro, sagte, dass er 80 Polizisten jeden Tag im Einsatz haben werde, um den Zustrom der erwarteten 50 000 Besucher zu bewältigen. Er sagte, die Polizisten trügen „Uniformen von Tourismus-Polizisten, um einen freundlichen Eindruck zu machen.“ (El Nuevo Diario: 16.Februar; Radio La Primerísima: 15.Februar)

Kooperativen verändern das Gesicht Nicaraguas

Tausende von landwirtschaftlichen und anderen produktiven und Dienstleistungskooperativen verändern Nicaraguas Wirtschaft und etablieren ein neues Modell, was der Politökonom Orlando Nuñez Soto „soziale Wirtschaft“ nennt. Es gibt 5 000 registrierte Kooperativen mit 389 000 Mitgliedern in allen Zweigen der Wirtschaft, wozu Milchwirtschaft, Rindfleisch, Grundgetreidesorten, Gemüse, Transportwesen, Wohnungsbau, Tourismus, Sparen und Kredite und anderes gehören. Viele Kooperative schließen sich mit anderen zusammen und bilden Kooperativverbände. Nuñez Soto, der der Direktor von CIPRES ist, sagte Informe Pastran, dass der Nationalrat der Kooperativen im Jahre 2015 sehr aktiv bei allen Treffen mit Vertretern des Big Business gewesen sei, die von der Zentralbank organisiert wurden.

„Vereinigungen von Kleinbauern und Kooperative,“ sagte Nuñez,“ tragen den größeren Teil zur nationalen Lebensmittelproduktion bei, einschließlich Getreide, Bohnen, Sorghum, Hochlandreis, Obst und Gemüse; sie exportieren 25% von Nicaraguas Kaffee, einschließlich 90% des organischen und fair-trade-Kaffees, und sie bauen an, verarbeiten und exportieren 80% der Sesamsaaten, die in Nicaragua produziert werden.“ Kooperative sammeln eine Million Gallonen Milch täglich, während 60% des Rindfleisches des Landes von Kleinbauern kommt, die in Vereinigungen wie z.B. Kooperativen oder in UNAG (der Gewerkschaft der Farmer und Rancher) organisiert sind. Transportkooperative kontrollieren 95% des öffentlichen Verkehrsbereiches, der aus Bussen, Taxis, Motorradtaxis und Fahrradtaxis besteht. Kredit- und Dienstleistungskooperative zusammen mit Vereinigungen für Mikrokredite bieten 60% des Kredits für kleine Geschäfte und Kleinfarmer, einschließlich, so sagte Nuñez der zurückgezahlten Geldmittel der Frauen, die von den Null-Hunger und Null-Wucher-Programmen profitiert haben.

Nuñez Soto sagte, das der Sektor des Big Business in Nicaraguas Wirtschaft vielleicht an seine Wachstumsgrenze gelangt sei. Der organisierte und nicht-organisierte „Bereich der Volks-Wirtschaft“ sei anfällig trotz der Tatsache, dass er den größten Teil der Nahrungsmittel des Landes und einen großen Teil seines Exports produziere. Deshalb, sagte er: „müssen wir das Einkommen von Familien in diesem Sektor verbessern und ihnen helfen, ihren Produktionswert zu steigern und die öffentliche Politik unterstützen, die ihnen beisteht.“ Kooperative werden organisiert und arbeiten, um solche Politik zu fördern durch die Nationale Vereinigung von Kooperativen (CONACOOP), Departementräte von Kooperativen (CODECOOP) und die vielen Verbände von Kooperativen im Lande. Mitglieder der Räte und ihre Mitarbeiter werden auf Versammlungen auf allen Ebenen demokratisch gewählt. Ariel Bucardo, früher Landwirtschaftsminister, ist der Vorsitzende des Nationalrates…

In den letzten Monaten war CONACOOP aktiv dabei, in der Nationalversammlung für eine Steuerreform und für Änderungen beim allgemeinen Gesetz für Kooperative zu werben, indem sie Vorschläge für die Bildung eines nationalen Fonds für Milchprodukte und Rindfleisch machte, indem sie Treffen zwischen Departementräten und Mitarbeitern aus den Ministerien in Managua organisierte und indem sie eine nationale Zählung der Kooperative plante, die bis Ende 2015 beendet sein sollte. (Informe Pastran: 10.Februar; Radio La Primerísima: 10.Februar)


Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
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Übersetzung: Peter Schulz.
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