Meldungen vom 13. Januar 2015

1. Canal briefs: route modification, jobs, US and HKND on transparency, Al Jazeera English
2. Regierung stellt Ziele für 2015 vor
3. High winds cause power outages and fires and halt boat transportation
4. Government continues to prepare for natural disasters and forest fires
5. Femizide (Frauenmorde) von 2014
6. Die Produktion sauberer Energie übersteigt frühere Schätzungen

2. Regierung stellt Selbstverpflichtungen für 2015 vor

Die Regierung von Daniel Ortega stellte ihre Pläne für 2015 vor und hob dabei Selbstverpflichtungen in den Bereichen von Eigentumsansprüchen, Bau von bezahlbaren Wohnungen, Ausbau den Zugangs zu fließendem Wasser, Elektrifizierung ländlicher Gemeinden und viele mehr hervor. In einem am 10. Januar veröffentlichten Dokument sagte die Regierung, das Ziel für 2015 sei, 35.000 neue Eigentumstitel auszustellen, womit sie an der Erfüllung einer Selbstverpflichtung, 150.000 Titel zwischen 2012 und Ende 2016 auzustellen, arbeitet. Bisher wurden 68.000 Titel an Familien vergeben, die keine Titel für die Grundstücke besaßen, auf denen sie ihr Haus gebaut hatten. Die Regierung verpflichtete auf sich 2015, 13.078 Häuser für Familien mit geringem Einkommen zu bauen oder zu verbessern. Sie sieht sich auf dem Weg zu ihrem Ziel, zwischen 2012 und 2016 77.854zu errichten oder zu renovieren, wobei bisher 36.440 Häuser gebaut oder verbessert wurden. Bezüglich der Elektrifizierung entspricht der Plan für 2015 dem Ziel, zwischen 2012 und 2016 306.125 Häusern Licht zur Verfügung zu stellen, zusätzlich zu den 146.307 bereits ans Stromnetz angeschlossenen Häusern soll für weitere 73.265 Häuser Elektrizität verfügbar gemacht werden. Das Ziel für die nationale Wiederaufforstungskampagne ist es, diese Jahr 29.187 Hektar neu zu bepflanzen. Bisher wurden seit 2012 56.340 Hektar bepflanzt, das Ziel bis 2016 liegt bei der Wiederaufforstung von 106.351 Hektar.

Die Regierung plant, 2015 1.768 neue Lehrer anzustellen, zusätzlich zu den 2.664 seit 2012 eingestellten. Geschätzte 5.000 Klassenräume werden 2015 zusätzlich zu den seit 2012 gebauten, reparierten oder vergrößerten 11.904 Räumen. Das Ziel für den Zeitraum 2012 bis 2016 beträgt 20.950. 67.000 neue oder reparierte Tische sollen 2015 für Klassenräume zur Verfügung gestellt werden, in Weiterführung zu den 362.526 seit 2012 beschafften Tischen.

Die Regierung hofft, 2015 im Rahmen von Programmen zur Prävention gegen die Mitgliedschaft in kriminellen Gangs 9.057 jungen Menschen integrative Unterstützung gewähren zu können. Das Ziel ist, bis 2016 in 45.000 Fällen Unterstützung anzubieten, wobei seit 2012 bereits 27.396 junge Menschen an Programmen teilgenommen haben, welche ihnen Schule und Gesundheitsfürsorge ermöglichten. Während das Ziel für 2016 mit 39.000 fast erreicht ist, ist das Ziel für 2015, 20.138 Kindern zu helfen.

Die zwei „Null Hunger“ Programme, das Essensproduktionspaket und das „Gesunder Garten“ Programm haben neue Jahresziele. Das Essensproduktionspaket (welches eine schwangere Kuh oder Schwein, Hühner, Samen, Werkzeuge und Zäune für Frauen und Familien mit Zugang zu Land bereitstellt) hofft, 2015 11.848 Familien unterstützen zu können, da aber seit 2012 nur 40.142 neue Familien ins Programm aufgenommen wurden, wird das Ziel von 200.000 bis 2016 schwer erreichbar sein. (Das Programm dokumentiert nicht, wie viele Familien vor 2012 teilgenommen haben). Das „Gesunder Garten“ Programm, mit dem Obstbäume und Gemüsesamen für Stadtfamilien bereitgestellt werden, hat ein Ziel von 20.600 zusätzlichen Familien, wobei schon 242.818 Familien teilgenommen haben und ein Ziel von 463.318 Familien bis 2016 besteht. (Radio La Primerisima, 10. Januar; El Nuevo Diario, 12. Januar)

5. Femizide (Frauenmorde) von 2014

Die nationale Stelle zur Beobachtung von Femiziden des Netzwerks von Frauen gegen Gewalt (RMCV) stellte in ihrem Bericht von 2014 fest, dass es 2014 in Nicaragua 75 Femizide gegeben hat. Der Großteil der Morde wurde von Ehemännern, Partnern und ehemaligen Partnern begangen und 46 Morde wurden bei den Opfern zu hause duchgeführt. Die nationale RMVC-Verbindungsfrau Reyna Rodriguez sagte, dies sei ein Anstieg gegenüber dem Jahr 2013, in dem 73 Frauen ermordet wurden, von denen eine Ausländerin war. 2014 wurden zusätzlich zu den 75 Nicaraguanerinnen 4 Ausländerinnen ermordet. Der Report enthielt die folgenden Statistiken der vorherigen Jahre: 2012- 85; 2011- 76; 2010- 89; 2009- 79.

Rodriguez prangerte die Auswirkungen auf Kinder an, von denen manche den Mord an ihrer Mutter bezeugen mussten und sagte, die Morde seien gewalttätiger gewesen, wobei in 28 Fällen Messer oder Macheten und in 24 Fällen Pistolen eingesetzt wurden. 75 Kinder unter 15 Jahren verloren ihre Mütter. Der Report erklärte den Anstieg an Frauenmorden gegenüber 2013 nicht, schloss aber eine Verantwortung der Behörden aus. Sie sagte wöchentlich würden 130 bis 140 Beschwerden von Frauen gegen ihre Missbraucher eingereicht und sieben der ermordeten Frauen hätten solche Beschwerden erhoben. Sie sagte, die Aufgabe der Regierung für 2015 sei es, präventive und aufklärende Kampagnen in den Familien und Schulen zu fördern, „um dieser Plage vorzubeugen“ und Frauengruppen zu einer Inter-institutionellen Kommission zum Kampf gegen Gewalt einzuladen, um mit ihnen zu arbeiten. Laut offiziellen Stimmen hat die Regierung letztes Jahr eine solche Kampagne durchgeführt.

Acht der beschuldigten Mörder des letzten Jahres wurden verurteilt, während 27 flüchtig sind. 33 warten auf die Verhandlung und 5 begingen Selbstmord, um ihrer Strafe zu entgehen. Die Regierungsstatistiken zählen für 2014 67 Frauenmorde in Nicaragua. [Nach Berichten der Vereinten Nationen ist Mord die häufigste Todesursache bei jungen Frauen in El Salvador, Guatemala und Honduras. Die Kommission für Menschenrechte der UN berichtete, dass in El Salvador 2011 647 Frauenmorde registriert wurden im letzten Jahr, für das Statistiken verfügbar waren.] (El Nuevo Diario, 10. Januar; La Prensa, 9. Januar)

6. Die Produktion sauberer Energie übersteigt frühere Schätzungen

Laut dem endgültigen Bericht des Ministeriums für Energie und Minen (MEM) über den Anteil der 2014 aus erneuerbaren Quellen erzeugten Elektrizität war deren Anteil höher als die bisher geschätzten 47% und erreichte 52,44%, ein Anstieg um circa eineinhalb Prozent im Vergleich mit 2013. Der MEM-Minister Emilio Rappaccioli berichtete, dass 9,66% der Elektrizität von hydroelektrischen Betrieben produziert wurde, 15,25% von geothermischen Betrieben, 6,81% aus Biomasse (Zuckerrohr) und 20,72% durch Windkraft. Das Ziel für 2015 ist es, 53,99% des Stroms mit grüner Energie zu erreichen und dies bis 2020 auf 86% zu steigern. Dies ist das Jahr, in dem das hydroelektrische Tumarin-Projekt, das von der brasilianischen Firma Queiroz Galvao gebaut wird, mit seinen 253 Megawatt Kapazität ans Netz gehen wird. Der Climascopio - Bericht für 2013 setzte Nicaragua bezüglich der Attraktivität für Investition in saubere Energie hinter Brasilien und Chile an die dritte Stelle in Lateinamerika. (Radio La Primerisima, 6. Januar)


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Übersetzung: Malin Heldebrandt.
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