Meldungen vom 29.12.2015
1. Nicaraguans celebrate a tranquil Christmas
2. SICA erreicht Einigung bezüglich der kubanischen Migranten
3. Monitoring of volcanoes continues; government holds final disaster drill of 2015
4. Wirtschaftsnachrichten: Inflationsrate bleibt niedrig; fünf Jahre mit 4% Wachstum; Beschäftigten- zahlen im Hotelgewerbe angestiegen; Brände in zwei Zigarrenfabriken
5. Ziele für saubere Energie erreichbar
6. Officials struggle to preserve forests in three zones
7. Ranchers switching to biogas from wood and propane
2. SICA erreicht Einigung bezüglich der kubanische Migranten
Am 29. Dezember einigten sich in Guatemala City die Mitglieder des Zentralamerikanischen Integrationssystems (SICA) - zusammen mit Mexiko, den Vereinigten Staaten und Ecuador – auf ein Pilotprogramm für den Transfer von einigen der Tausenden von kubanischen Migranten aus Costa Rica nach El Salvador und von dort nach Mexiko, von wo sie sich auf ihren Weg in die USA machen werden. Eine Verlautbarung aus dem Außenministerium von Guatemala besagt: „Es wurde für die erste Januarwoche ein Pilotprogramm für den humanitären Transfer vereinbart. Eine Arbeitsgruppe wurde gebildet, die für die notwendige Koordination verantwortlich zeichnet.“ Ein Kommuniqué des costa-ricanischen Außenministeriums gibt bekannt, dass die kubanischen Migranten von Costa Rica nach El Salvador geflogen werden, von wo aus sie in Busen nach Mexiko fahren können. Der Außenminister von Costa Rica, Manuel Gonzalez erklärte, dass das Programm nur den Kubanern mit Visum zugutekomme. Costa Rica gab zwischen dem 14. November und dem Ende des Visaprogramms letzte Woche 8000 Spezialtransitvisa an die Kubaner aus.
Die Migranten waren mit Flugzeugen von Kuba nach Ecuador gereist und von dort auf dem Landweg nach Costa Rica mit dem Ziel USA, um dort in den Genuss der besonderen Privilegien der US-Gesetze für Kubaner zu kommen. Am 15.November schloss Nicaragua seine Grenzen für die Immigranten. Guatemala vertrat die Ansicht verschiedener mittelamerikanischer Regierungen, dass die Migranten weder politische Flüchtlinge seien, noch von Krieg oder Naturkatastrophen bedroht seien, sondern aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Gründen der Familienzusammenführung auswanderten, genau wie auch die guatemaltekischen Migranten in den USA. Deshalb dürfe es nach Ansicht eines guatemaltekischen Sprechers keinen Unterschied geben in der Behandlung durch die US-Behörden, die in diesem Jahr 102000 Guatemalteken ausgewiesen hatten, während Kubaner Asyl bekamen.
Die Worte von Papst Franziskus vom 26. Mai mögen die Teilnehmer am SICA-Treffen dazu motiviert haben, eine Vereinbarung zu finden. Er sagte: „Meine Gedanken sind in diesem Augenblick bei den zahllosen kubanischen Migranten, die in Mittelamerika in Schwierigkeiten stecken, viele von ihnen sind Opfer von Schleppern. Ich lade die Länder der Region dazu ein, großzügig alle Bemühungen um eine schnelle Lösung dieses menschlichen Dramas zu verdoppeln.“ (El Nuevo Diario, 29. Dec.; Informe Pastran, 28. Dec.)
4. Wirtschaftsnachrichten: Inflationsrate bleibt niedrig; fünf Jahre mit 4% Wachstum; Beschäftigten- zahlen im Hotelgewerbe angestiegen; Brände in zwei Zigarrenfabriken
Die Kosten für das “Basispaket” mit 53 Produkten, in Nicaragua das Äquivalent zum Lebenskostenindex, stieg nach Darstellung der Zentralbank zwischen Oktober und November leicht an, um weniger als einem Zehntel Prozent. Insgesamt stiegen die Kosten in den ersten 11 Monaten um 0,7% und zeigen eine bemerkenswerte Stabilität der Preise für Essen und Haushaltsbedarfen in 2015. Die Zentralbank berichtet, dass bis November die Inflationsrate bei 2,06% lag, verglichen mit 6,55% im vorausgegangenen Jahr. Die Regierung schätzt, dass die Inflationsrate nach dem Monat Dezember unter 4% liegen wird, nachdem die im Dezember üblicherweise höhere Inflation mit eingerechnet sein wird. Die Kosten für das Basispaket lagen im November bei 442,50 US$. (El Nuevo Diario, 26. Dec.)
Zum ersten Mal seit den 1990er Jahren hat Nicaragua an fünf aufeinander folgenden Jahren eine Wachstumsrate über 4% erreicht. Jose Adan Aguerri, der Vorsitzender des Obersten Rats der Privatwirtschaft (COSEP) sagt dazu: „Für uns ist das ein Erfolg für das Land, für den Privaten Sektor und für die Zusammenarbeit von Regierung, Geschäftsleuten und Beschäftigten.“ Das jährliche Wachstum des GDP (Bruttoinlandsprodukt) in den zehn Jahren vor 2010 schwankte zwischen 2,8 und 3,1%, dagegen betrug es seit 2010 durchschnittlich 4,7%. Aguerri bemerkte, dass das Wachstum im formalen Beschäftigungssektor 2015 bei 8,2% lag verglichen mit 5,4% in 2014. Der Ökonom Nestor Avendaño: “Nicaragua ist 2015 in eine Periode mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 5% und 6% eingetreten, dies ist aber noch nicht genug um Arbeitslosigkeit und Armut in Nicaragua zu reduzieren.“ Er stellte fest, dass Nicaraguas GDP voraussichtlich um 5,1% auf 12,460 Milliarden US$ anwachsen werde mir einem GDP pro Kopf von 2016 US$. Er fügte hinzu, dass dieses Wachstum beeinträchtigt war durch Dürren und dem internationalen Preisverfall bei Rohstoffen. (El Nuevo Diario, 24. Dec.; Informe Pastran, 23. Dec.)
Hotelbesitzer aller Kategorien gaben bekannt, dass sie mehr Personal einstellen mussten wegen der höheren Gästezahlen über Weihnachten. Der Präsident der Vereinigung kleinerer Hotels, Hector Jimenez, gab bekannt, dass seine Mitglieder dieses Jahr zwischen 30 und 40% mehr Personal einstellen mussten. Nach ihm lagen die Belegungszahlen in den von ihm vertretenen Hotels zwischen 90 und 100%. Silvia de Levy, die Präsidentin des Nationalen Tourismusverbands (CANATUR) berichtete, außerhalb von Managua habe die Auslastung bei 100% gelegen, in Managua bei 80%. Im letzten Jahr besuchten 1,4 Millionen ausländische Touristen Nicaragua und brachten 445,5 Millionen US$ Umsatz, eine Zahl, die dieses Jahr übertroffen werden kann. (El Nuevo Diario, 28. Dec.)
Feuer zerstörte am 25. Dezember zwei Tabaktrocknungsbetriebe, einen in Esteli und den anderen in Jalapa; die Ursachen der Brände sind noch unklar, die Schäden werden auf 1 Million US$ geschätzt. Das Feuer in Jalapa brach in den Morgenstunden in der La Mia Kooperative aus und zerstörte ein großes Holzgebäude, in dem der Tabak getrocknet wurde. Der Brand in Esteli wird von Feuerwehr und Polizei untersucht, er brach ungefähr um 19 Uhr aus und zerstörte neben einer Tabaktrocknungsanlage auch sechs Traktoren. Die A.J. Fernandez Cigars Gesellschaft , deren Produkt 2014 vom Cigar Journal Magazin als „Beste Zigarre der Welt“ klassifiziert wurde, beschäftigt 1400 Menschen auf den Tabakplantagen, bei dem Sortieren der Tabake und in der Herstellung von Zigarren. Die Zigarrenproduzenten Nicaraguas beschäftigen 30000 Menschen, die in 51 Betrieben Zigarren herstellen. (El Nuevo Diario, 28. Dec.)
5. Ziele für saubere Energie erreichbar
2015 endet damit, dass Nicaraguas Ziel, bis 2020 90% seiner Energie „sauber“ zu produzieren eindeutig erreichbar ist. Noch weiter nach vorne schauend erwartet die Regierung für die nächsten 15 Jahren Investitionen in erneuerbare Energien in der Höhe von 4 Milliarden US$, besonders auf dem Feld der Solarenergie; die gesetzlichen Rahmenbedingungen dazu wurden 2015 verabschiedet. Das Ministerium für Energie und Bergbau bereitet Pläne vor für die Installation von 1400 Solarzellenplatten in den Gemeinden der Karibischen Küste und für den Anschluss der Gemeinde Puerto Cabezas an das nationale Stromnetz.
Das Alejandro Davila Bolaños Krankenhaus kündigte die Installation von 5000 Solarpanelen an und will damit Kosten und Umweltverschmutzung reduzieren. Das nicaraguanische Militärhospital ist ebenso dabei, mit Unterstützung durch die österreichische Regierung auf Solarenergie umzusteigen und erwartet, dass es seine Energiekosten um 30% senken kann. Und die Zentraluniversität Nicaraguas gibt 182000 US$ aus für den Einbau von 120 Solarpanelen an seinem zentralen Campus. Canadian Solar hat den Bau der größten Solarenergiefarm in Tipitapa in Nicaragua angekündigt, die 3,1 Megawatt Strom erzeugen soll. Zahlreiche andere Solarprojekte, über die im Nicaragua News Bulletin in letzter Zeit berichtet wurde, werden Nicaraguas Konversion zu sauberer Energie weiter voranbringen. Mit die größten Veränderungen sind in den ländlichen Gebieten zu erkennen: Anschlüsse an das Stromnetz, Trinkwasser, Gesundheitszentren, Krankenhäuser, Schulen und Sozialprogramme weiten sich weiter aus und ändern das Leben der Ärmsten der Armen. (Informe Pastran, 28. Dec.)
Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Bärbel Neef.
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