Meldungen vom 27. Januar 2015

1. Kanal-Nachrichten: Besorgnis wegen der Verzögerung der Gutachten – Proteste gehen weiter – Besuch von Ramsar-Vertretern
2. Demands continue for lower electricity bills
3. Backpack bomb explodes in Pantasma, killing two; another dies from gunshot wounds
4. Chef der UN-Abteilung für Drogen und Verbrechen besucht Nicaragua
5. Extreme alert for Chikungunya
6. CARUNA: 40 Millionen US$ Darlehen für Kleinbetriebe
7. Managua to improve storm drainage system
8. Regierung eröffnet zwei Touristen-Restaurants: Essen und Kaffee aus Nicaragua
9. Ortega congratulates new Greek prime minister

Kanal-Nachrichten: Besorgnis wegen der Verzögerung der Gutachten – Proteste gehen weiter – Besuch von Ramsar-Vertretern

Wegen der andauernden Verzögerung der Veröffentlichung des Gutachtens über die finanzielle Machbarkeit des geplanten Schiffskanals durch Nicaragua und wegen des Mangels an Informationen über mögliche Investoren werden Befürchtungen geäußert, ob der Kanal überhaupt durchführbar ist. Am 18.Januar veröffentlichte die South China Morning Post einen Artikel mit dem Kommentar: „Vielleicht muss darum gekämpft werden, für den geplanten Nicaragua-Kanal private Investoren für die Finanzierung in dem Maße zu finden, wie der Projektentwickler den Plan für einen zweiten Wasserweg, der den Pazifik und den Atlantik verbindet, als eine schwer zu verkaufende Angelegenheit angesichts der gegenwärtigen globalen Handelsmuster einstufen wird.“ Der Artikel zitiert Andy Lane von Container Transport International Consultancy, der daran zweifelt, dass der Kanal für Investoren ein guter Einsatz wäre. Er bemerkt, dass Schiffe in dem Nicaragua-Kanal gleichzeitig nur in einer Richtung fahren könnten (im Panama-Kanal können Schiffe gleichzeitig in beiden Richtungen fahren), und er weist auch auf die steigende Beliebtheit des Suez-Kanals hin. Er sagt, dass in seiner Analyse „der Gewinn nach 25 Jahren weniger als 2% wäre“, und er fügt hinzu: „Man kann leicht mehr als 2% verdienen, indem man US-Staatsanleihen kauft.“

Einheimische Geschäftsleute wollen auch die Gutachten sehen. Alfredo Artiles, Präsident der Nicaraguanisch-Amerikanischen Handelskammer, sagte: „Wir können erst Entscheidungen treffen und öffentlich Stellung beziehen, wenn wir die Studien kennen. Das ist die Wahrheit.“ Er fügte hinzu: „Wir haben positive Erwartungen als Geschäftsleute, als Nicaraguaner, aber wir müssen diese Gutachten über den Einfluss auf die Umwelt sehen und wie es finanziert werden kann…die technischen Studien und alle dazugehörigen Dokumente, und diese Gutachten sind heute nicht verfügbar.“

Gruppen von Bauern und Umweltschützern, die gegen den Kanal sind, erneuerten ihre Proteste und Straßenblockaden in La Fonseca, La Union und auf der Insel Ometepe. Die Proteste gingen in El Tule weiter, obwohl die Route des Kanals geändert worden ist und nicht mehr durch diese Gemeinde gehen wird. In Puerto Principe in Nueva Guinea protestierten etwa 200 Bauern, während Umweltschützer in Punta Gorda, dem zukünftigen Endpunkt des Kanals an der Karibik, protestierten.

Umweltgruppen kündigten an, sie würden bei zwei Präsentationen über regionale Infrastrukturprojekte, die von Paul Oquist, dem Präsidentenberater für nationale Politik, geplant sind, in Costa Rica und Panama protestieren. Mitglieder des Nationalrates für die Verteidigung von Land, See und Nationaler Souveränität waren kürzlich in Costa Rica, um nach Unterstützung von Umweltorganisationen und anderen gegen den Kanal zu suchen. Ein Sprecher schrieb in einer Plattform sozialer Medien: „Wir bekommen eine halbe Million Unterschriften an Unterstützung zusammen, um den Kanal zu stoppen, und wir werden unsere Botschaft zu dem Treffen mitnehmen, um uns allen Regierungen Lateinamerikas entgegenzustellen“, auf dem dritten Gipfel der Gemeinschaft Lateinamerikas und der Karibik (CELAC) in San José nächste Woche.

In der Zwischenzeit haben Vertreter der Ramsar-Konvention für Feuchtgebiete Nicaragua auf Einladung der Regierung besucht, um die Feuchtgebiete in der Nähe der geplanten Route des Kanals zu besichtigen. Nach dem Treffen mit Regierungsbeamten und Vertretern von HKND (, der Gesellschaft mit der Kanalkonzession,) sagte Maria Rivera, Hauptberaterin für die Amerikas beim Sekretariat der Ramsar-Konvention: „Es ist sehr, sehr positiv, dass Nicaragua die Konvention gerufen hat“, um betroffene Feuchtgebiete zu studieren. „ Sie stehen am Anfang; das ist der Augenblick, um Maßnahmen zu ergreifen, nichts zu verpassen, auf alles zu achten und die besten Entscheidungen zu treffen“, sagte sie und fügte hinzu: „Unsere Empfehlungen werden sich entlang dieser gleichen Linien bewegen.“ Eine Gruppe von Spezialisten reiste in die Gemeinde Rio San Juan, um die Feuchtgebiete San Miguelito und Los Guatusos zu besuchen. Der Besuch war eine Antwort auf die Einladung der Regierung als eine der Forderungen, die die Gesellschaft für das Management von Umweltressourcen, die das Gutachten über den Einfluss auf die Umwelt für HKND erstellt, erfüllen muss. Die Wissenschaftler von Ramsar werden ihre Ergebnisse mit Informationen vergleichen, die ihnen von ERM geliefert wurden. Nicaragua trat der Ramsar-Konvention 1997 bei und hat neun Ramsar-Feuchtgebiete. Nicaragua hat sich verpflichtet sicherzustellen, dass der ökologische Charakter dieser Gebiete bewahrt wird. (Informe Pastran: 19., 21., 23.Januar; El Nuevo Diario: 15., 16.Januar; La Prensa: 15., 21.Januar; South China Morning Post: 18.Januar)

Chef der UN-Abteilung für Drogen und Verbrechen besucht Nicaragua

Jurij Fedotov, leitender Direktor der Abteilung für Drogen und Verbrechen der Vereinten Nationen (UNODC), besuchte Nicaragua am 21.Januar und traf sich mit Präsident Daniel Ortega, der Ministerin für Regierungsangelegenheiten, Ana Isabel Morales, Generalstaatsanwalt Hernan Estrada, der Chefin der Nationalen Polizei, Aminta Granera, und dem Armeechef, Julio Cesar Aviles. Fedotov sagte: „ Es ist wohlbekannt, dass Nicaragua in der Region eine sehr wichtige Rolle gegen diese Geißel spielt, und gerade aus diesem Grunde sind wir hier um zu sehen, wie wir unsere Zusammenarbeit verstärken können.“ Er bemerkte, dass Nicaragua das Land sei, das bedeutende Schritte gemacht habe, „die Sicherheit der Bürger zu garantieren, die Verbrechensrate zu reduzieren und das sicherste Land in Mittelamerika zu werden.“ Er fügte hinzu, er habe „mit Regierungsbeamten über die Art und Weise gesprochen, wie Nutzen aus den in Nicaragua gemachten Lektionen gezogen werden könne, um die Anstrengungen anderer Länder zu unterstützen – ein Modell zu fördern, mit Hilfe der Polizei die Gemeinschaft zu schützen,, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.“

Nicaraguas Mordrate ist auf 8,7 pro 100 000 Einwohner und die Rate an Raubüberfällen auf 71,5 pro 100 000 Einwohner gesunken. Der Besuch des UNODC-Direktors war unangekündigt. Er kam von Honduras, wo er mit Präsident Juan Orlando Hernandez zusammengetroffen war. (Radio La Primerísima: 21.Januar; Informe Pastran: 20.Januar; La Prensa: 21.Januar)

CARUNA: 40 Millionen US$ Darlehen für Kleinbetriebe

Manuel Aburto, Generalmanager des Fonds für den Ländlichen Raum (CARUNA), der Kredite für Kooperative und mikro-, klein- und mittlere Produzenten zur Verfügung stellt, sagte, es werde 40 Millionen US$ an Krediten für das landwirtschaftliche Jahr, das am 1.April beginnt, geben. Ungefähr 60% des Geldes wird fließen, um die Landwirtschaft zu finanzieren, einschließlich an weibliche Produzenten, der Rest ist reserviert für Mikrokreditdarlehen an städtische Geschäfte, einschließlich von Leder- und Schuhwaren unter anderem. Er sagte auch, dass die Kooperativbewegung ihre Fähigkeit stärken werde, technische Hilfe zu liefern und mehr Kooperative zusammenzuschließen. „Wir haben das Jahr 2014 mit 5 100 Kooperativen mit mehr als 350 000 Menschen, Männern und Frauen, abgeschlossen, ein Sektor, der sehr zur Produktion für den Binnenkonsum und den Export beiträgt“ , sagte Aburto. (Informe Pastran, 23. Januar)

Regierung eröffnet zwei Touristen-Restaurants: Essen und Kaffee aus Nicaragua

Am letzten Wochenende eröffnete die Regierung zwei Restaurants in Managua, um Touristen mit Nicaraguas typischen Speisen und seinem international bekannten Kaffee bekannt zu machen. An der Bolivar-Chavez-Avenue gelegen, die durch die alte Innenstadt verläuft, werden die Casa del Maiz und die Casona del Café (Maishaus und Kaffeehaus) Gerichte, die aus Getreide, das von kleinen und mittleren Erzeugern angebaut wird, hergestellt werden und eine Vielzahl von nicaraguanischen Kaffeesorten in einem Dekor, das auf das ländliche Nicaragua hinweist, anbieten. Die Speisekarte der Casa del Maiz umfasst die vielen verschiedenen Gerichte, die die Nicaraguaner aus Getreide herstellen. Die Restaurants werden an Wochenenden von 11 Uhr bis 19 Uhr geöffnet sein. (La Prensa: 24.Januar; Radio La Primerísima: 24.Januar)


Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Peter Schulz.
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