Meldungen vom 12. Mai 2015
1. Volcanoes under observation
2. Bergbau in Bonanza nach gewalttätigen Protesten von Minenarbeitern wieder aufgenommen
3. International briefs: Germany, Russia, United States Navy, Wisconsin
4. Null Hunger und Null Zinswucher in den Nachrichten
5. First national sign language song festival held
6. Regierung hebt Kriminalitätsverhütung und Erfolge bei der Rehabilitation hervor
7. Economic briefs: new milk plant, Free Trade Zone jobs, exports up
2. Bergbau in Bonanza nach gewalttätigen Protesten von Minenarbeitern wieder aufgenommen
Der Bergbau wurde in Bonanza / Nordkaribische Autonome Region wieder aufgenommen, nachdem er fünf Tage lang behindert wurde durch den Protest von Bergbauarbeitern, die der in kolumbianischen Besitz befindlichen Bergbau-Gesellschaft HEMCO vorgeworfen hatten, ihnen nicht genug Geld für das Gold im Erz zu bezahlen, das sie an die Gesellschaft verkauft hatten. Der Konflikt wurde nach einem einige Stunden dauernden Gespräch zwischen den Protestierenden und der Regierung gelöst. Einer der Protestierenden wurde getötet und zehn Personen, die Hälfte davon Polizisten, wurden im Verlauf der Auseinandersetzungen zwischen den Bergleuten und der Polizei am 6. Mai verletzt. In einer Presserklärung verlautbarte die Nationalpolizei, beim Versuch, die Behinderung des Verkehrs durch Protestierende aufzulösen, seien Polizisten angegriffen worden. Als die Polizei Tränengas einsetzte, reagierten die Protestierenden mit Gewehrschüssen. Die Polizei nahm 33 Leute fest und konfiszierte Sprengstoff.
Vertreter von HEMCO erklärten, Plünderungen durch Protestierende hätten zu Verlusten in Höhe von mindestens 1 Million US$ geführt und Berichte in den Nachrichten deuteten an, dass die Einstellung der Arbeit während fünf Tagen ungefähr 1 Million US$ Verlust an Einnahmen bedeuteten. Geschäfte in Bonanza waren geschlossen und manche Grundnahrungsmittel wurden knapp. HEMCO gab an: „in den vergangenen sieben Jahren hat HEMCO das Bonanza-Modell für die Entwicklung des Kleinbergbaus erarbeitet, das eine ganze Reihe von Maßnahmen beinhaltet, zum Beispiel die Umsiedlung von Bergleuten in sichere Gebiete, die Ausbildung, Sozialprogramme und den Bau von Anlagen für die Bearbeitung des Erz ohne Quecksilber… alles in allem Investitionen von mehr als 24 Millionen US$.“
Die Union der Kooperativen des Kleinbergbaus gab an, HEMCO habe die Bergleute zwischen dem 27. April und 3. Mai bezahlt und bemerkte in einem Kommuniqué, dass “Die Unruhen die Einstellung der Erzgewinnung verursachten und während sechs Tagen das Informationssystem beeinträchtigten, dies bedeutete, dass einige Bergleute ihre Bezahlung nicht rechtzeitig bekamen; was direkte Auswirkungen auf die Bevölkerung, Lastwagenbesitzer, Ladenbesitzer, die Bergbaugesellschaft und die Regierung hatte.“ Der Protest wurde angeführt durch eine Gruppe von Kumpeln, die behaupteten, ihre Führer hätten sich auf die Seite der Gesellschaft geschlagen und sie wiederholten ihre Absicht, ihr Erz nicht mehr an HEMCO zu verkaufen, weil man sie in den HEMCO-Laboren bei der chemische Analyse des Goldgehalts des von ihnen gelieferten Erzes betrügen würde.
Jose Adan Aguerri vom Obersten Rat der Privatwirtschaft (COSEP) verurteilte die Proteste als “Akte einer Gruppe von Vandalen”, dagegen erklärte Evelyn Taylor, eine Sandinistische Parlamentarierin, die Bergleute arbeiteten sehr hart und unter extremen Bedingungen und wollten einen gerechten Preis für das Erz, das sie fördern. Sie forderte, HEMCO solle sich mit ihnen zusammensetzen und über einen besseren Preis mit ihnen verhandeln. (El Nuevo Diario, 6., 8., 11. Mai; Informe Pastran, 6. Mai)
4. Null Hunger und Null Zinswucher in den Nachrichten
Am 5. Mai kündigte Regierungssprecherin Rosario Murillo eine Wiederauflage des Nahrungsmittelproduktions-Programms an, auch bekannt als “Null-Hunger-Programm”, das Tausende von Familien in Nicaragua unterstützt hatte. Nach Information von Murillo sollen 12.000 Frauen unter Federführung des Familienministeriums zur Teilnahme am neu zusammengestellten Programm geschult werden. Außerdem habe ein Verbund von Erzeugern, Verbrauchern und Handel mit der Geflügelwirtschaft zusammen die gegenwärtige Kapazität der Geflügelerzeuger erörtert, die in der Vergangenheit das Geflügel für die Nahrungsmittelpakete geliefert hatten; das Familienministerium hatte ein Treffen mit der Schweinemastindustrie über deren Teilnahme am Programm. Frauen, die mitmachten, bekamen üblicherweise Hühner und einen Hahn, Saatmittel, Bäume, Baumaterial für Zäune und eine trächtige Kuh oder Schwein. Am 11. Mai verkündete Murillo, dass in der Woche 650 Familien auf dem Land in den Departments von Rio San Juan, Boaco und Matagalpa ihre Produktionsmittel bekommen werden, Familien in städtischen Regionen in Madriz, Boaco, Chontales, Esteli, Nueva Segovia und Chinandega werden vom Programm “Gesunder Hof” profitieren, welches keine großen Tiere beinhaltet.
In diesbezüglichen Nachrichten kündigte die Regierung an, dass für Frauen, die am “Null Zins-Wucher”- Programm teilnehmen, Kurse zur Führung kleiner Geschäfte am nicaraguanischen Nationalen Technischen Institut abgehalten werden. Nach Murillo sei das Ziel für die Frauen, den Armutskreislauf dadurch zu durchbrechen, dass Tausenden von Hausfrauen Arbeitshilfen für gute Haushaltsführung zur Verfügung gestellt werde. Die Frauen werden zwischen dem 25. und 29. Mai an fünf verschiedenen Kursen teilnehmen. Mehr als 200.000 Frauen in Nicaragua haben vom „Null Zinswucher“-Programm der letzten 6 Jahre profitiert. (Nicaragua News, 7. Mai; Informe Pastran, 5., 6., 11. Mai)
6. Regierung hebt Erfolge bei Kriminalitätsverhütung und Rehabilitation hervor
Zahlreiche Meldungen in den Nachrichten vergangener Woche befassten sich mit Kriminalitätsverhütung und Rehabilitation von Straffälligen. Mehr als 150 gefährdete Jugendliche nahmen an Sportveranstaltungen und Motivationsgesprächen teil, beides veranstaltet vom Jugendzentrum Juventud in Managua. Pedro Rodríguez, der Vorsitzende der Verwaltungsrats für Jugendangelegenheiten erklärte, Sport, Motivationsgespräche und die entschiedene Unterstützung durch die Eltern seien die Schlüssel für die Rettung und Änderung der gefährdeten jungen Leute gewesen. "Die Nationalpolizei ist überzeugt davon, dass es nicht Gefängnisstrafen sind, die junge Menschen ändern, sondern das Wiedergewinnen von Hoffnung, Arbeitsmöglichkeiten, Sport und Bildung dies möglich machen”, sagte Rodriguez.
Es wird dazu berichtet, dass die Nationalpolizei einen neuen Workshop über Prävention von Gewalt und Drogenkonsum im Department Granada organisiert. Nach Hauptmann Angelica Corrales, die für Jugendangelegenheiten Zuständige, ermutigen die Workshops zur engen Zusammenarbeit von Lehrern, Schülern, Familien und Gemeindeverantwortlichen. „Im Bemühen um Prävention hat jeder eine Schlüsselrolle, weil öffentliche Sicherheit in der Verantwortung von allen ist”, erklärte sie.
Mittlerweile wurde diese Woche in Tipitapa eine neue Produktionsstätte mit einem offenen und halboffenen System zur sozialen Reintegration von mehr als 400 Häftlingen eingeweiht. Der Leiter der nicaraguanischen Strafanstalt Eleacer Bustamante informierte darüber, dass die neue Anlage im Wert von einer Million Dollars nach den strikten Vorgaben des Anlageverwaltungsgesetzes mit Geldern gebaut wurde, die Drogenhändlern entzogen worden waren.
Und schließlich wird die Präsidentin des Nicaraguanischen Obersten Gerichts, Alba Luz Ramos, in ihrer Eigenschaft als Präsidentin des Zentralamerikanischen und Karibischen Gerichtshofs an der Konferenz “Kinder und Gewalt” teilnehmen, die im Juni dieses Jahrs in Frankreich stattfinden wird. Friedensrichter Ramos kündigte an, sie werde bei der Konferenz hervorheben, wie sich Nicaragua um die uneingeschränkte Wahrung der Kinderrechte und um die Anwendung von Inklusionsprogrammen für gefährdete junge Leute bemüht. (Nicaragua News, 6., 7., 11. Mai)
Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Bärbel Neef.
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