Meldungen vom 30. September 2014

1. CID Gallup und M&R Consultores veröffentlichen neue Umfragen
2. Halleslevens represents Nicaragua at UN climate meeting
3. Many opinions voiced about canal studies
4. Regenfälle verursachen Schäden; Hoffnung auf zweite und dritte Ernte steigt
5. Chikungunya takes hold in country
6. Rural technical education to be expanded
7. Felszeichnungen in Masaya sollen bewahrt und erschlossen werden

CID Gallup und M&R Consultores veröffentlichen neue Umfragen

Letzt Woche wurden zwei neue Meinungsumfragen veröffentlicht – die erste von CID Gallup über Wirtschaft und Politik, die andere von M&R Consultores über religiöse Bindungen. Die CID Gallup Lateinamerika-Umfrage zeigte anhaltend hohe Unterstützungswerte für die Regierung von Präsident Daniel Ortega und die Sandinistische Partei (FSLN), während die M&R-Umfrage auf eine anhaltende Steigerung der Zugehörigkeit zu protestantischen evangelischen Kirchen unter den Nicaraguanern hinwies bei entsprechenden Verlusten für die katholischen Kirche.

Die CID Gallup-Umfrage berichtete, dass der Verlust von Arbeitsplätzen von 36% als das Hauptproblem des Landes gefühlt wird, während 16% sagten, es seien die hohen Lebenshaltungskosten, 20% nannten den Gebrauch von Drogen und den Drogenhandel, 7% die Lebensmittelknappheit, 6% die Trockenheit, 5% Korruption in der Regierung und 4% Verbrechen und Gewalt. 66% machten die Dürre für den Preisanstieg bei Bohnen verantwortlich, 16% dagegen die Regierung. 26% sagten, dass ihre familiäre wirtschaftliche Situation besser sei als vor einem Jahr, 36% sagten, sie sei gleich, während 37% sie für schlechter hielten. Ganze 50% sagten, dass sie besorgt seinen, die Grundbedürfnisse ihrer Familien nicht befriedigen zu können, und 57% sagten, es sei schwieriger, Arbeit zu finden, als vor einem Jahr.

Trotz dieser Sorgen sagten 57% der Befragten, dass sie glaubten, dass Präsident Daniel Ortega das Beste für sein Volk tue, während 38% das Gegenteil sagten. 58% der Befragten glauben, dass Ortega das Land besser zurücklassen werde als wie er es vorfand, während 18% glauben, er lasse es in einem schlechteren Zustand zurück. 48% der Interviewten sagten, das Land sei auf dem richtigen Wege, während 40% sagten, es sei auf dem falschen Wege. Diese letzte Zahl ist niedriger als bei den vorherigen Umfragen, als die Zahl derer, die das Land auf dem richtigen Wege glaubten, beständig über 50% lag. 49% sympathisieren mit der Sandinistischen Partei, 42% erklären sich für unabhängig, 6% unterstützen die Konstitutionelle Liberale Partei (PLC) und 2% unterstützen die Unabhängige Liberale Partei (PLI), während die anderen politischen Parteien Unterstützung von nur 1% der Befragten erhalten.

Als Reaktion auf diese Zahlen sagte der PLC-Abgeordnete der Nationalversammlung, Wilfredo Navarro, dass Sympathisanten der Liberalen zu den unabhängigen Gruppen „gewandert“ seien, und er fügte hinzu, dass „die Menschen das Vertrauen zu Liberalen Führern verloren haben, weil sie sich gegenseitig attackieren und mehr miteinander kämpfen, als dass sie die Sandinisten angreifen.“

Präsident Ortega und die Erste Kommissarin Aminta Granera, Chefin der Nationalen Polizei, liegen bei den Befragten mit 76% Zustimmung gleich auf, während die First Lady und Koordinatorin für Kommunikation, Rosario Murillo, 71% an Zustimmung erhielt. Informe Pastran berichtete, dass die Bewertungen für Politiker der Opposition und andere nationale Persönlichkeiten durch die Meinungsumfrageagentur nicht veröffentlicht worden, sondern eher „für den privaten Gebrauch“ reserviert worden seien.

T

rotz der jüngsten Anstrengungen durch Berichte in den Medien, Gewalt gegen Frauen und Kinder und Menschenhandel zu melden, kannten 80% der Befragten nicht die Telefonnotrufnummer, wo solche Verbrechen angezeigt werden könnten, eine Nummer, die, wie die Familienministerin, Marcia Ramirez, sagte, seit mehreren Jahren eingerichtet sei. (Die Nummer ist 133) Diejenigen, die die Nummer kannten, waren wahrscheinlicher Bewohner von Managua und hatten eine Highschool-Bildung oder mehr.

Wenn nach dem geplanten Schiffskanal durch Nicaragua gefragt, billigten 53% der Befragten die Vergabe der Konzession an chinesische Firmen, 35% waren dagegen und 12% sagten, sie hätten dazu keine Meinung. 76% sagten, dass sie glaubten, dass der Kanal gebaut werden würde, während 24% das nicht glaubten. CID Gallup befragte 1209 Menschen über 16 Jahren im ganzen Land. Die Umfrage wurde zwischen dem 8. und 13.September durchgeführt. Sie hat eine Zuverlässigkeit von 95% bei einer Fehlerquote von plus oder minus 2,8%.

Die M&R Consultores-Umfrage offenbarte, dass sich 49% der Befragten als Katholiken betrachten, 32,2% als evangelische Protestanten, 11,9% sind Gläubige ohne Religionszugehörigkeit, 4,9% bekennen sich zu anderen Religionen und 0,9% sind Atheisten. Eine Studie aus dem Jahre 1950 zeigte, dass 95,9% der Nicaraguaner Katholiken waren, während eine M&R-Umfrage aus dem Jahre 2001 74,4% Katholiken auswies, was eine ständige Abnahme der Zahl der Katholiken in Nicaragua anzeigt. Die Befragung von 1600 Menschen über 16 Jahren im ganzen Lande wurde im letzten Monat durchgeführt und hat eine Zuverlässigkeit von 95% bei einer Fehlerquote von plus oder minus 5%.

Nach dieser M&R-Umfrage glauben 77,1% der Christen aller Lager, dass Männer und Frauen gleich sein sollten, während nur 17,2% der Ansicht sind, dass der Mann die Herrschaft über die Frau ausüben sollte. (Was heißt hier „nur“? der Übers.) Nach der Geburtenkontrolle befragt, sagten sowohl Katholiken (75,6%) als auch Evangelische (76,9%), dass ihre Anwendung moralisch akzeptabel sei. Diese Toleranz erstreckte sich jedoch nicht auf die therapeutische Abtreibung, die seit 2006 in Nicaragua gesetzlich verboten ist, über die 83,1% der Katholiken und 85,9% der Evangelischen sagten, dass sie moralisch nicht akzeptabel sei. Die Meinungen änderten sich leicht, als die Befragten spezifisch gefragt wurden, ob eine Abtreibung erlaubt werden sollte, wenn das Leben der Frau in Gefahr sei, worauf 36,4% der Katholiken und 35,2% der Evangelischen mit „Ja“ antworteten. Befragt nach Beziehungen zwischen Menschen desselben Geschlechts sagten 84,5% der Katholiken und 90,1% der Evangelischen, dass sie unakzeptabel seien, aber widersprüchlich dazu sagten 28,8% der Katholiken und 17,7% der Evangelischen, dass sie der Aussage zustimmten, dass „die Beziehung zwischen Paaren desselben Geschlechts eine sexuelle Option ist, die genauso berechtigt ist wie jede andere.“

Kardinal Leopoldo Brenes, Erzbischof von Managua, sagte, dass die Zahlen über die abnehmende Anzahl von Katholiken nicht die Wirklichkeit widerspiegelten, die er bemerke. Er stellte fest: „ Wir haben solide Kenntnis darüber, dass die Zahlen gestiegen sind, besonders jetzt mit Papst Franziskus sind die Zahlen nicht nur in Nicaragua, sondern in der ganzen Welt gestiegen. Es gibt viele, die zur katholischen Kirche zurückkehren.“ Er sagte, dass die Zahl der Menschen, die die 8 Uhr-Messe am Sonntag in der Kathedrale von Managua besuchten, in den letzten Jahren von 200 auf 2 000 gestiegen sei. Reverend Jaime Perez , Präsident des Nationalen Rates der evangelischen Pastoren in Nicaragua, sagte zu der Zunahme der Evangelischen: „Wir stärken den Zusammenhalt der Familie; wir bringen die Menschen dazu, ihre Laster vollkommen aufzugeben; wir erlauben keine Ausschweifungen wie einige andere Religionen.“ (Informe Pastran: 23., 26., 29.September; El Nuevo Diario: 23., 25., 28., 29.September)

Regenfälle verursachen Schäden; Hoffnung auf zweite und dritte Ernte steigt

Regenfälle in fast ganz Nicaragua in der letzten Woche verursachten Überflutungen und Schäden an Häusern in einer Zahl von Gemeinden und zwei Tote in der Nacht vom 24.September in der Gemeinde Chichigalpa und einen Todesfall in Masaya. Am Nachmittag des 26.September wurden die Ortsteile la Primavera und Santa Rosa in Managua überflutet. Die Koordinatorin für Kommunikation, Rosario Murillo, sagte, dass die Regierung auf einen Bericht der Nationalen Administration für Ozeane und Atmosphäre der Vereinigten Staaten (NOAA) warte und der für den 5.Oktober erwartet werde, der die neueste wissenschaftliche Vorhersage über die Weiterentwicklung des unter dem Namen El Niño bekannten Phänomens liefern würde, das Dürre nach großen Teilen Nicaraguas gebracht hat. Sie sagte auch, dass Anfang Oktober 44 000 Lebensmittelpakete an Familien in dem trockenen Landstrich des Landes verteilt werden würden. Landwirtschaftsminister Edward Centeno sagte, dass die Bauern begeistert über die Aussicht auf eine zweite und dritte Ernte in diesem Jahr (Späternte und Nachernte) geäußert hätten. Centeno sagte: „Es hat Regenfälle im ganzen Lande gegeben und das hat den Erzeugern Hoffnung gemacht…(und) wir rechnen damit, die Produktionserwartungen für die Saison 2014-2015 zu erfüllen.“ (La Prensa: 26.September; Informe Pastran: 26.September; Radio La Primerísima: 26., 27., 29.September; El Nuevo Diario: 27., 28.September)

Felszeichnungen in Masaya sollen bewahrt und erschlossen werden

Die Petroglyphen von Cailagua in der indigenen Gemeinde Monimbo in Masaya werden als Touristenattraktion als Teil eines Projekts der Europäischen Union, bekannt als die Kolonial- und Vulkanroute, bewahrt und erschlossen werden. Santos Roman Mercado Mendez, Mitglied des Ältestenrates von Monimbo, schätzt, dass die Felseinritzungen 2 500 Jahre alt sind. Sie sind praktisch unberührt bewahrt worden, weil sie nur über einen steilen, unbefestigten Pfad, der zu einem trockenen Flussbett führt, erreichbar sind. Das Projekt zur Bewahrung und Erschließung wurde im Jahre 2013 konzipiert, und die Gemeinde stellte kürzlich Finanzierungsmöglichkeiten fest. Fünfzehn Tourführer werden in der ersten Oktoberwoche ausgebildet werden, und Ende 2015 wird das Projekt, die Felszeichnungen und andere Attraktionen in Masaya wie der Masaya-Vulkan und der Masaya-Kratersee (Laguna de Masaya) zu fördern, Hotels, Restaurants und weitere Infrastrukturmaßnahmen umfassen, von denen ganz kleine, kleine und mittlere Geschäfte profitieren werden. Die Petroglyphen bestehen aus Spiralen, anderen geometrischen Mustern und der Flora und Fauna jener Zeit. (El Nuevo Diario: 29.September)


Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
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Übersetzung: Peter Schulz.
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