Meldungen aus Nicaragua vom 25.02.2014
1. Archbishop Brenes now wears the biretta of a cardinal
2. Erinnerung an Sandinos Tod vor 80 Jahren
3. Caribbean Coast regional elections to be held Sunday
4. Titling of indigenous land on Caribbean Coast moves forward along with other programs
5. Nicaragua Network - 35 Jahre Solidarität
Erinnerung an Sandinos Tod vor 80 Jahren
Es war der 21.Februar 1934, als ein Mordkommando aus 13 Soldaten der Nationalgarde unter dem Befehl von Anastasio Somoza Garcia und unter der Mithilfe des US-Botschafters Arthur Bliss Lane den Nationalhelden Augusto Sandino und seine Generäle Francisco Estrada und Juan Pablo Umanzor auf dem Flugplatz von Managua erschoss. Des 80. Jahrestages der Ermordung wurde letzte Woche in Nicaragua mit Versammlungen, Reden, Märschen und freiwilliger Arbeit gedacht.
Bei der Abendversammlung zu Ehren von Sandino sagte der venezolanische Außenminister Elias Antonio Jaua: „Wie könnten wir nicht zusammenkommen, um des Todes eines der Nachfolger von Bolívar, wie es Augusto Calderon Sandino war, zu gedenken? Wir fühlen uns geehrt, auf dieser Plaza zu sein, wo wir so viele Male mit unserem Comandante Hugo Chavez waren, und wir fühlen einen Ozean an Gefühlen angesichts von so viel Geschichte, so vieler Erinnerungen.“ Präsident Daniel Ortega wiederholte seine Unterstützung für Präsident Arturo Maduro von Venezuela und sagte, dass die Regierung der Vereinigten Staaten den Kampf in Venezuela verfälscht darstelle. Er forderte Präsident Barack Obama auf: „Kümmern Sie sich um Guantánamo (und) arbeiten Sie daran, das Töten von Migranten an der Grenze der Vereinigten Staaten zu stoppen.“
Die Nationalversammlung hielt eine Sondersitzung zu Ehren des Jahrestages ab, der Kabinettsmitglieder und Mitglieder des diplomatischen Corps beiwohnten. Der Präsident der Nationalversammlung, Rene Nuñez, sagte, Sandinos Denken sei reich und differenziert gewesen, er habe von Kooperativen, von der Einheit Lateinamerikas, von ausländischer Intervention, von Patriotismus, über die Arbeiterklasse, und über die Landarbeiter gesprochen. Nuñez sagte: „Es ist wichtig, die Gedanken von Sandino zu studieren, der nicht nur ein militärischer Kämpfer war, sondern auch ein politischer Visionär und ein Menschenschmied.“ Der Historiker Aldo Diaz lacayo wies darauf hin, dass Sandinos Kampf gegen die Besetzung Nicaraguas durch US-Marines in ganz Lateinamerika gefeiert würde, und sogar in Europa und Asien.
Mitglieder von Sandinos Familie, der Armeechef General Julio Aviles und andere hohe Militär- und Polizeivertreter legten Kränze an einem Denkmal von Sandino beim Bataillon für Motorisierte Infanterie nieder. Aviles sagte: „das Beispiel von general Sandino ist in unseren Herzen und an diesem Tage…Wir wiederholen unsere Verpflichtung gegenüber unserem Volke, weiterhin alles zu tun, was wir können, für die Errichtung eines gerechten, würdigen und gedeihenden Landes, das die Nicaraguaner verdienen.“
Demonstrierende legten letzte Woche mehrere Tage den Verkehr lahm. Am 20.Februar legte die Menge bei der Versammlung und dem Marsch der Sandinistischen Jugend, die von den Organisatoren auf 50 000 und von El Nuevo Diario auf 35 000 geschätzt wurden, den Verkehr in der ganzen Stadt lahm, als sich der Marsch zur Erinnerung an Sandinos Leben Und Tod von der Zentralamerikanischen Universität zum Hugo Chavez Kreis bewegte. Früher in der Woche verursachte eine Gruppe von Veteranen, bekannt als die „Küken von Sandino“, Verkehrstaus auf dem Nord- Highway, als sie marschierten, um die Unterstützung, die ihnen durch ein „Sondergesetz für Kriegsveteranen“ 2013 gewährt worden waren, einzufordern. Sie marschierten zur Nationalversammlung wo sie sich mit dem Abgeordneten der Sandinisten, Jose Figueroa, trafen, der ihnen sagte, dass, während die Nationalversammlung das Gesetz verabschiedet habe, die Abfassung der Verfügungen und die Bereitstellung der Unterstützung anderen Regierungsämtern obliege. Er sagte, dass er sich mit ihren Forderungen bei Präsident Ortega befassen werde. Einer der Führer der Gruppe, Francisco Cuadra, sagte, dass jeder der Männer acht Acre Land und ein kleines Haus wollte und dass viele von ihnen ohne Arbeit seien.
Unterdessen wurden Versammlungen abgehalten, Filme gezeigt, Ausstellungen eröffnet, Straßen gepflastert und Patienten von besonderen medizinischen Brigaden behandelt, alles zu Ehren von Sandino. Im Kulturpalast (früher der Nationalpalast) wurde eine Ausstellung mit Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Photographien unter dem Titel „Sandino in der Kunst Lateinamerikas“ eröffnet, die Werke aus Kanada, Chile, Kolumbien, Mexiko, Argentinien, Uruguay, Frankreich und Nicaragua enthielt. (Informe Pastran: 21.Februar; El Nuevo Diario: 19., 20.,22.Februar; Radio La Primerísima: 17., 20.,21.Februar; La Prensa: 19.,21.Februar)
Nicaragua Network - 35 Jahre Solidarität
Vor 35 Jahren, am 24. und 25. Februar 1979, wurde in Washington, DC, eine Konferenz abgehalten, um die Sandinistischen Kräfte zu unterstützen, die sich sammelten, um die von den USA gestützte Somoza-Diktatur zu stürzen. Unter den Sponsoren der Konferenz waren Führungspersonen wichtiger nationaler Organisationen wie z.B die Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit, die Nationale Vereinigung der Rechtsanwälte, der Nationale Kirchenrat, die Katholische Konferenz der USA, die Vereinigten Autoarbeiter, unter anderen. Es gab nicaraguanische Solidaritätskomitees mit Mitgliedern aus nicaraguanischen und US-Bürgern, die in Städten in den gesamten USA tätig waren, zu denen Chicago, San Francisco, New York, Boston und Washington, DC, gehörten, und in der Einladung zu dieser Konferenz hieß es: „Eines der größten Probleme, denen wir uns gegenübersehen, ist der Mangel an Koordination unserer Arbeit, die Verkoppelung der Bemühungen, die Knappheit an Informationen, sich überschneidende Kampagnen.“ Die Konferenz beschloss, ein Netzwerk von Solidaritätsgruppen und religiösen Organisationen einzurichten, die durch ein nationales Zentrum koordiniert werden sollten, das in ein paar Wochen das Nationale Netzwerk der Solidarität mit dem Nicaraguanischen Volk genannt werden würde, später abgekürzt zu Nicaragua Network. Die Abschlusserklärung der Konferenz erklärte, dass die US-Regierung „eine direkte Verantwortung für das lange Leiden des Volkes von Nicaragua trägt, da sie die Diktatur von Somoza etabliert und seit ihrem Beginn unterstützt hat.“. Die Erklärung betonte, dass Nicaraguas Leiden nicht durch einen einzigen Mann, sondern vielmehr durch ein „repressives Sozial- und Wirtschaftssystem“ verursacht worden sei, welches „vollständig ausgerottet“ werden müsse, „wenn eine wirkliche Demokratie nach Nicaragua kommen soll.“
In den folgenden Jahren unterstützte das Nicaragua Network und seine Solidaritätskomitees (, die auf über 300 anwuchsen,) überall in den USA die Sandinistische Revolution, indem sie Zehntausende von US-Bürgern nach Nicaragua schickten, um Kaffee und Baumwolle zu pflücken, Gelder für die Alphabetisierungskampagne zu sammeln, Kampagnen gegen die Hilfe für die Contras zu machen, Informations- und zivile Ungehorsamskampagnen zu organisieren, die halfen, eine US-Invasion in Nicaragua zu verhindern. Nach der Wahlniederlage der Sandinisten 1990 unterstützte das Nicaragua Network Projekte, die die Vision der Revolution bewahrten, kämpfte für Schuldenerlass, arbeitete gegen das Zentralamerikanische Freihandelsabkommen (CAFTA) und lud weiterhin nicaraguanische Redner in die Vereinigten Staaten ein und brachte Menschen aus den USA nach Nicaragua. Seit Daniel Ortega 2007 in das Präsidentenamt zurückkehrte, hat das Nicaragua Network die Anstrengungen der Sandinistischen Regierung unterstützt, kostenlose öffentliche Bildung und Gesundheitsfürsorge zu ermöglichen, Armut zu reduzieren, Nahrungssicherheit zu erreichen, für mehr erneuerbare Energie zu sorgen, Land für die indigene Bevölkerung zu bestimmen und die Umwelt zu bewahren. Das Nicaragua Network liefert weiterhin ausgewogene fortschrittliche Information über Nicaragua durch das wöchentliche Nicaragua Network Bulletin und seine Website unter www.nicanet.org und sponsert Bildungsreisen nach Nicaragua, wie z.B. die Delegation für indigene Rechte, die für den nächsten Monat geplant ist. (Nicaragua Monitor: Januar 2014, Februar 2014)
Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Bärbel Neef.
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