Meldungen aus Nicaragua vom 22.04.2014

1. Back to normal as quakes diminish except for a 4.9 trembler in the RAAN
2. Holy Week marked by more people at processions, fewer at beaches
3. Meinungsumfragen zeigen Besorgnis über Lebenshaltungskosten
4. Suspect detained in murder of US woman
5. Zentralbank gibt Bericht über ausländische Unterstützung heraus
6. Waldbrände in der trockenen Jahreszeit
7. Tributes to Gabriel Garcia Marquez

3. Meinungsumfragen zeigen Besorgnis über Lebenshaltungskosten

Eine von An M&R Consultores zwischen dem 17. und 31. März durchgeführten Meinungsumfrage zeigte, dass die Nicaraguaner sich mit 26,3% am meisten Sorgen über den Preisanstieg bei Grundnahrungsmitteln und Dienstleistungen machen. In früheren Umfragen war Arbeitslosigkeit an erster Stelle. Dreiundzwanzig Prozent nannten Armut an erster Stelle und 21,3% das Fehlen von Arbeitsplätzen. Elf Prozent nannten Straftaten, 5% Korruption und 4,9% politische Probleme; 2,5% fehlende Infrastruktur; 2,1% mangelnde Investitionen, 1,9% den Werteverfall und nur 0,1% Drogenhandel. Diejenigen, die sich als „arm“ bezeichneten nannten am häufigsten Inflation, Armut und Arbeitslosigkeit als Problem, während diejenigen, die sich eher den höheren Schichten zugehörig fühlten Straftaten, fehlende Investitionen und Werteverfall nannten. Die mittlere und untere Mittelklasse teilten laut M&R mehrheitlich die Sorgen der Armen.

Von allen Befragten gaben 28,2% an, ihr Verdienst reiche nicht aus für ihre Grundbedürfnisse; für 45,9% reicht der Verdienst, während 16,7% sich diese Kosten und zusätzlich einige Extras leisten können. Nur 8,2% gaben an, sie verdienten genug, um komfortabel leben zu können. Achtunddreißig Prozent gaben an, dass ihre familiäre wirtschaftliche Situation besser sei als im letzten Jahr, für 43,3% war sie gleichgeblieben und 18,4% bezeichneten sie als schlechter. Die Gruppe derer, die ihre Situation als viel besser einschätzten, neigten dazu, sich als reich zu bezeichnen, während diejenigen, die ihre Lage als schlechter bezeichneten, sahen sich als arm oder der Mittelklasse zugehörig. Trotzdem hatten die Armen oder Angehörigen der Mittelklasse große Hoffnungen auf Verbesserung ihrer Situation im kommenden Jahr.

Die Sandinistische Regierung hatte weiterhin hohe Zustimmungswerte; 68,4% drückten Zustimmung zur Wirtschaftspolitik aus, 27,9% Ablehnung. 66% bezeichnen den Regierungsstil von Präsident Daniel Ortega als demokratisch, dagegen 28,2% als autoritär. 60% loben die Regierungsarbeit allgemein, 15,6% lehnen sie ab und 23,4% haben keine Meinung dazu. Interessanterweise sagten 96,9%, sie wünschten eine Regierung, die unabhängig von ihrer ideologischen Ausrichtung die Probleme der Bürger löst.

Bei den Fragen zu den politischen Parteien sagten 55,1%, sie sympathisierten mit der Sandinistischen Partei, 4,4% mit der Konstitutionellen Liberalen Partei, 3,9% mit der Unabhängigen Liberalen Partei, 0,3% mit der Konservativen Partei und 0,3% mit der Bewegung zur Sandinistischen Erneuerung, gleichzeitig sagten 35,8%, sie seien unabhängig oder seien für keine Partei. Die Sandinistische Partei büßte 1,9% ihrer Popularität seit einer Umfrage im Dezember 13 ein, die Liberalen gewannen 0,9% hinzu.

Die Chefin der Nationalpolizei Aminta Granera hatte weiterhin die höchste Zustimmungsrate mit 76,2%, dicht gefolgt von der First Lady und Regierungssprecherin Rosario Murillo mit 75,2%. Präsident Ortega kam auf den dritten Platz mit 73,3% und Kardinal Leopoldo Brenes auf den vierten mit 62,9%. Nach Brenes kam Vivian Pellas, die bisher nie genannt wurde, (außer als Name eines Krankenhauses) auf 57,9%, Vizepräsident Omar Hallesleven auf 50.9%, und Kardinal Miguel Obando y Bravo erreicht 47.6%.

Von 1600 befragten Personen waren 44% Singles, 34.2% Verheiratete; und 21.8% lebten in einer stabilen Partnerschaft. Bei Religionszugehörigkeit bezeichneten sich 50.4% als Katholiken; 30.2% e evangelikale Protestanten; 4.6% gehörten zu anderen religiösen Gruppierungen; 14% gehörten keiner religiösen Denomination an und 0.4% bezeichneten sich als nicht gläubig. (Informe Pastran, 21. Apr.)

5. Zentralbank gibt Bericht über ausländische Unterstützung heraus

Am 15. April präsentierte die Nationalbank ihren Bericht über die Hilfen aus dem Ausland während des Jahres 2013. Die Summe von 1295 Milliarden US$, die Nicaragua erhalten hatte, entsprach dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Summe von 790 Millionen US$ oder 60,1% ging in den privaten Sektor und 505,6 Millionen US$ in den öffentlichen Bereich. Die meisten Gelder für den privaten Bereich kam aus bilateralen Quellen, die größte Unterstützung für den öffentlichen Sektor war multilateral. Neunzig Prozent des Geldes für den privaten Bereich wurde in Form von Darlehen gegeben, während die Hälfte der Unterstützung für den öffentlichen Sektor in Form von Spenden gegeben wurde.

Die größte Unterstützung kam aus Venezuela (559,1 Millionen US$), der Interamerikanischen Entwicklungsbank (168,2 Millionen), der Zentralamerikanischen Bank für wirtschaftliche Integration (152,1 Millionen US$), der Weltbank 70,3 Millionen US$, der Europäischen Union (49,5 Millionen US$), der Russischen Föderation (), und den Vereinigten Staaten (32,2 Millionen US$). Die ausländische Unterstützung belief sich auf 11,5% des Nicaraguanischen Bruttonationaleinkommen und übertraf damit die Überweisungen durch Familienangehörige (9,6% des BNE), die direkten ausländischen Investitionen (7,5%) und die Erlöse aus dem Tourismus (3,7%). Die Geldmittel aus Venezuela, die letztes Jahr erhöht worden waren, wurden direkt in den Energiesektor, die Industrie, der Fairen Handel, in Anlagen und Finanzhilfen für die Entwicklung der Landwirtschaft, zur Bereitstellung von Wohnraum, Transport , Lohnzuschüsse für Niedrigverdiener unter den Staatsangestellten, Zuschüsse zu Transportkosten und andere soziale Projekte gesteckt. (Informe Pastran, 15. Apr.)

6. Waldbrände in der trockenen Jahreszeit

Am Ende der Trockenzeit brennen seit 17. April Feuer im Chonco-San Cristobal-Casitas Volcano Naturresrevat, ein Kiefernwald in Chinandega. Siebenundzwanzig Gemeindeglieder von La Mora, La Bolsa, Belen und San Isidro kämpfen mit dem Feuer. Am Wochenende wurden sie von weiteren 90 Personen aus der Gegend unterstützt. Felipe Sanchez von Belen sagte: “Es ist eine Tragödie, was mit unserer Umwelt passiert ist, weil Tiere wie Eichhörnchen, Hasen, Eidechsen und Rotwild genauso um das Leben gekommen sind wie manche Baumarten, die Jahre zum Nachwachsen brauchen werden, wenn es wirklich Aufforstungspläne geben sollte.“ Ein Sprecher des Projektes für Nachhaltige Ländliche Tourismus-Entwicklung stellte fest, dass die Vegetation auf dem El Chonco-Vulkan „total vernichtet“ sei. Die Polizei untersucht die Ursache für das Feuer. Die meisten Brände dieses Jahr wurden von Farmern gelegt, die unbeeindruckt von jahrzehntelangen Kampagnen der Regierung weiter vor der Neubepflanzung ab Mai ihre Felder abbrennen.

Inzwischen hat ein Feuer in der Nähe der Gemeinden von Rio Arriba, La Quesera, und Casa Blanca in der Gemeinde von San Fernando, im Department von Nueva Segovia, das wahrscheinlich durch Brandstiftung verursacht wurde, in zwei Tagen mehr als 400 Hektar vernichtet. Es wurde von 200 Freiwilligen bekämpft. Lester Martinez, Koordinator des Nationalen Systems für Prävention, Schadensminderung und Katastrophenabwehr (SINAPRED) in der Region, kündigte an, die Regierung werde die für das Feuer Verantwortlichen verfolgen. Martinez sagte, dass siebenhundert Hektar Kiefernwald in der Gemeinde San Fernando während der diesjährigen Trockenzeit vernichtet worden seien. (El Nuevo Diario, 15. Apr.; La Prensa, 20. Apr.)


Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Bärbel Neef.
Zur Finanzierung dieses Informationsdienstes überweisen regelmäßige Leser bitte jährlich 45 Euro (Komitees 60 Euro) an das Nicaragua-Forum. Rechnung auf Anfrage möglich.

Bankverbindung:
Nicaragua-Forum Heidelberg | Konto Nr. 1517732
Bezirkssparkasse Heidelberg | BLZ: 672 500 20
Stichwort: Information

Letzte Meldungen

Sie finden die Liste der zuletzt veröffentlichten Meldungen immer auf der Seite

Meldungen

ganz oben.