Meldungen vom 14. Oktober 2014
1. Erdbeben der Stärke 7,3 an der zentralamerikanischen Küste
2. Richter befindet 12 Personen für schuldig an den Morden vom 19. Juli
3. Rains cause flooding, two deaths
4. Neue Umfragen zum Kanal und zur wirtschaftliche Situation
5. Mayangna community says “We are in danger.”
6. Cacao may replace coffee in some areas affected by climate change
7. National Museum opens new exhibits with 700 indigenous pieces
8. Solution sought for problems with Customs
1. Erdbeben der Stärke 7,3 an der zentralamerikanischen Küste
Ein 26 Sekunden dauerndes Erdbeben der Stärke 7,3 auf der Richter-Skala erschütterte am Montag den 13. Oktober um 21:51 Uhr Ortszeit Zentralamerika. Das Zentrum des Bebens wurde im Pazifischen Ozean im Golf von Fonseca lokalisiert, Anrainerstaaten sind El Salvador, Honduras und Nicaragua. Aus El Salvador wurde ein Todesfall gemeldet und aus den betroffenen Ländern Schäden an Wohnhäusern, Kirchen und anderen Gebäuden. La Prensa berichtete von zwei eingestürzten Häusern in Chinandega und leichten Schäden an 2000 Häusern in Leon. Nach Radio La Primerisima wurden hingegen nur zehn Häuser beschädigt und die katholische Kirche von Quezalguaque, Leon.
Besonders besorgt war man über die Gefahr eines Tsunami. Um 21:59 Uhr heulten in den Gemeinden am Ozean die Sirenen und die Bewohner flüchteten in höher gelegene Gebiete. Viele Bewohner des Hafens von Corinto suchten Schutz bei Verwandten in der Stadt Chinandega und die Bewohner von Potosi am Golf von Fonseca wurden in höher gelegene Gebiete evakuiert und kehrten erst bei Tagesanbruch am Dienstag in ihre Häuser zurück. Die Regierung hob die Tsunami-Warnung für alle Küstenregionen mit Ausnahme der Departments von Leon und Chinandega auf, nachdem Überwachungsstationen in El Salvador und Hawaii die Gefahr eines Tsunami durch dieses Beben ausschlossen. Warnstufe gelb wurde jedoch beibehalten wegen der Gefahr von Nachbeben. Schulen blieben geschlossen und Fischer gebeten, nicht mit ihren Booten hinauszufahren.
Regierungssprecherin Rosario Murillo berichtete, dass Nicaraguas Notfallsystem mit dem Nationalen Präventions- und Katastrophenschutz (SINAPRED), dem Zivilschutz, der Nationalpolizei, den Feuerwehren, Rathäusern und Familienkabinetten zum Zeitpunkt des Bebens sofort im ganzen Land aktiviert worden war. Die geodätische Überwachungsstation der USA maß das Erdbeben mit 7,3 auf der Richterskala und lokalisierte es 95 km (59 Meilen) westlich von Corinto mit dem Epizentrum in einer Tiefe von 40 km (25 Meilen). Das Beben wurde dadurch verursacht, dass die Cocos Platte sich unter die Karibische Platte geschoben hatte.
(La Prensa, 14. Okt.; Radio La Primerisima, 14. Okt.; El Nuevo Diario, 14. Okt.; http://earthquake.usgs.gov/earthquakes/eventpage/usb000slwn#summary )2. Richter findet zwölf Schuldige an den Tötungsdelikten vom 19. Juli
Gegen 21 Uhr am 9. Oktober sprach Richter Edgard Altamirano nach sechs langen Tagen mit Befragungen von über 100 Zeugen 12 Männer schuldig, die angeklagt waren, in Bussen, die auf der Rückfahrt von den Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag der Sandinistischen Revolution am 19. Juli waren, fünf Menschen getötet und viele andere verwundet zu haben. Die vier, die Steine auf die Busse warfen, um sie zu bremsen, wurden verurteilt wegen schwerer Körperverletzung. Sieben andere Angeklagte wurden des organisierten Verbrechens, der Konspiration, Mordes und schwerer Körperverletzung für schuldig befunden. Ein Angeklagter wurde verurteilt wegen des Versuchs der Vertuschung einer Straftat. Die Anklagevertretung forderte zwei Jahre Gefängnis für die Steinewerfer und 15, 18 und 30 Jahre für die verschiedenen anderen Angeklagten je nach ihrer Beteiligung an den Verbrechen.
Zu den Zeugen der Anklage gehörte der Gerichtsmediziner von Matagalpa, Polizisten, die die Verbrechen untersuchten und Sachverständige für Ballistik und anderes. Unter den Zeugen der Verteidigung waren Familienangehörige, die erklärten, Angeklagte seien zum Zeitpunkt des Angriffs auf den Bus zu Hause gewesen. Emigdia Torrez, Schwägerin von Eddy Gutierrez, der beschuldigt wurde, einer der Schützen auf die Busse gewesen zu sein, legte drei Fotos vor, die nach ihrer Darstellung bewiesen, dass ihr Schwager im Haus seiner Mutter gewesen sei und bei einer Novene zum Christkind mitgebetet hatte, die gegen 21:40 Uhr, der Zeit der Schießerei, zu Ende gewesen sei. Für Zeugen der Anklage war Gutierrez jedoch zusammen mit zwei anderen am Ort des Hinterhalts in der Nähe von Ciudad Dario. (Radio La Primerisima, 9. Okt.; La Prensa, 8., 12.Okt.; El Nuevo Diario, 8., 10.Okt.)
4. Neue Umfragen zur Meinung der Nicaraguaner zum Kanal und zur wirtschaftlichen Situation
Neue Umfragen der Firmen Borge & Asociados und M&R Consultores aus Costa Rica bestätigten die hohen Zustimmungsraten zur Regierungsarbeit von Präsident Daniel Ortega aus früheren Umfragen und erlaubt interessante Einsichten in die wirtschaftliche Lage der Nicaraguaner. Nach Victor Borge beurteilten 75.3% der Befragten die Arbeit von Ortega mit gut oder sehr gut gegenüber 12.8%, die seine Leistung als „mittelmäßig“ und 2,3% als „unteres Mittelmaß“ und 9.1% als schlecht oder sehr schlecht bezeichneten. Von den abgegebenen Stimmen gaben 75.8% an, das Land sei auf dem richtigen Weg , 18,2% meinen, es gehe in eine schlechte Richtung. Borge erklärte, dass die positive Wirkung der Sozialprogramme der Regierung einer der wichtigen Gründe für die guten Bewertungen sei.
Borge erläuterte auch: „Die Ankündigung des Kanals zwischen den Ozeanen ist zum Traum der Mehrheit der Bevölkerung geworden. Es ist ein Gründungsmythos von Nicaraguas nationaler Identität“ und symbolisiert die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Nach der Umfrage von M&R ist der Glaube daran, dass der beabsichtigte Kanal durch Nicaragua Realität wird, seit 2012 von 59,7% auf 73,1% angestiegen und nach der Erhebung erwarten 56,4% von dem Kanal viele Vorteile und nur 10,9% erwarten dies nicht.
Die Umfrage zeigt interessante Ergebnisse zum Thema Wirtschaft. In der Umfrage von Borge & Asociados gaben 38.6% an, sie seien selbständig; 11.3% im privaten Sektor angestellt; 5.7% im öffentlichen Dienst; 23.8% Heimarbeiter; 4.2% in Rente; 7.9% Studenten; und 8.5% arbeitslos. Die Umfrage von M&R zeigte, dass der Anstieg der Lebenshaltungskosten das ökonomische Hauptproblem für die meisten Nicaraguaner ist. Dreißig Prozent der Befragten erklärten, dass die Preiserhöhungen ihr größtes Problem sei gegenüber 18,4% im vergangenen Jahr. Nach Auskunft der Nationalbank sind die Kosten für den Warenkorb von 53 Verbrauchsgütern von 423 US$ pro Monat im Jahr 2013 auf 470 US$ heute angestiegen.
Gleichzeitig halten 47.2% der von M&R Befragten die wirtschaftliche Situation des Landes für “ so la la” bei 11,3%, die sie für gut bis sehr gut einschätzen. Fünfundzwanzig Prozent halten sie für schlecht und 14,4% für sehr schlecht. Von denen, die der Meinung sind, die Wirtschaft des Landes sei zurückgegangen gehörten 33,3% zur oberen Mittelklasse und 27,6% zur Mittelklasse. Der Prozentsatz der Nicaraguaner, die auswandern wollen, verminderte sich von 56,9% in 2013 auf 46,9%. Nur 13% der Bevölkerung erhält nach der Umfrage Geldleistungen von Verwandten aus dem Ausland, verglichen mit 19,7% im Juni. Von M&R befragt wurden zwischen dem 10. und 23. September 1721 Menschen über 16 Jahre in allen Regionen des Landes. Die Umfrage hat einen Glaubwürdigkeitslevel von 95% und eine Fehlerquote von 2,41%. (Radio La Primerisima, 7., 8. Okt.; El Nuevo Diario, 8. Okt.)
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Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Bärbel Neef.
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