Meldungen aus Nicaragua vom 29.10.2013

1. Hundreds of millions in aid announced in one week
2. Nicaragua erreicht bei Geschlechterparität einen hohen Rang
3. Dreizehn Todesfälle durch Dengue-Fieber
4. Nicaragua hinkt bei Zahlungen für Erdöl an Venezuela hinterher
5. RAAS pushes to combat trash and promote recycling
6. Nicaragua joins nations in call for protection of the “high seas”
7. Business leaders call property claimants to mediation
8. Ometepe to celebrate 3rd anniversary of Biosphere Reserve designation

2. Nicaragua erreicht bei Geschlechterparität einen hohen Rang

Nicaragua, Bolivien und Ecuador sind die Länder, die unter den 110 in einem neuen Bericht des World Economic Forum (WEF) verzeichneten Länder am meisten für die Gleichstellung der Geschlechter getan haben. Nicaragua erreichte den zehnten Platz nach Island, Finnland, Norwegen, Schweden, Philippinen, Irland, Neuseeland, Dänemark und der Schweiz in der Welt. Nach dem WEF hat sich die Kluft zwischen den Geschlechtern in Lateinamerika seit Beginn der Umfrage im Jahr 2006 um 70% verringert, ein höherer Prozentsatz als in jeder anderen Region der Welt. Die Verbesserungen wurden vor allem aufgrund der größeren Parität in der politischen Partizipation und durch wirtschaftliche Gleichheit erreicht. Nicaragua erreichte bei der politischen Partizipation von Frauen den fünften Platz in der Welt. Die Bereiche, in denen die Erfolg gemessen wurden, sind Gesundheit und Lebensalter, Bildung, politische Teilhabe und wirtschaftliche Gleichheit. Kuba, das den höchsten Anteil von Frauen in seinem Parlament hat, rückte in diesem Jahr vier Positionen vor auf Platz 15. Mexiko befindet sich auf Position 68, während Brasilien Platz 62 belegt. Von den großen Industrieländern erreichte Deutschland mit 14 den höchsten Rang, während aus den aufsteigenden Volkswirtschaften, den sogenannten BRICS (Brasilien, Russland , Indien, China und Südafrika), Südafrika mit 17 den höchsten Rang erreichte.

Allerdings sagte Azahalea Solis von der Autonomen Frauenbewegung (MAM), dass die Einstufung lediglich auf Zahlen basiert, sie seien „eine Frage der Arithmetik“, und sie bestand auf der Position, obwohl es in Nicaragua viele Frauen in öffentlichen Ämtern gibt, seien sie „nur eine biologische Repräsentation ohne wirkliche Macht.“ Sie fügte hinzu , dass die Führer aller großen Unternehmensverbänden im Land Männer seien. Haydee Castillo von der nicaraguanischen Frauenbewegung sagte, dass Nicaragua in Lateinamerika bei den von Schwangerschaften von Jugendlichen führe und eines von nur sechs Ländern in der Welt sei, das die therapeutische Abtreibung nicht zulässt. „Bei diesen Zahlen können Mädchen und Frauen nicht glücklich sein“, sagte sie.

Rosario Murillo, Koordinadorin für Kommunikation der Regierung, sagte, dass dies eine Anerkennung der Fortschritte sei, die Nicaragua im Bereich der Rechte der Frauen und der Beteiligung erreicht habe. Sie erklärte: „Wir fühlen uns glücklich und stolz, wir fühlen uns nicht ganz zufrieden [mit unseren Fortschritten], aber wir wissen, dass wir voran gekommen sind und wir wissen, dass es so ist, weil wir Frauen mutig, zielstrebig, harte Arbeiter, fähig und verantwortlich sind.“ (Radio La Primerisima, 25. Oktober; Informe Pastran, 23. Oktober, La Prensa, 27. Oktober).

3. Dreizehn Todesfälle durch Dengue-Fieber

Die Koordinatorin für Kommunikation der Regierung, Rosario Murillo, berichtete, dass in Nicaragua bis jetzt 5.173 bestätigte Fälle von Dengue-Fieber mit 13 bestätigte Todesfälle durch die Krankheit registriert wurden, neun waren es noch in der vergangenen Woche. Murillo sagte, dass 762 Menschen mit Verdacht auf die Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert wurden und 22 seien in einem „ernsten, aber stabilen Zustand.“ Die 22 befinden sich in Krankenhäusern in Chinandega, Managua, und Pantasma. Murillo erklärte, dass sich die Zahl der bestätigten Fälle von 521 Fällen über das Wochenende erhöht hatte, weil die Menschen den Empfehlungen folgend in ihre lokalen Gesundheitszentren und Krankenhäusern gehen würden, wenn sie krank seien. Chinandega berichtete, dass die Krankenhäuser überlaufen seien und dass nur über das Wochenende 76 neue Fälle aufgetreten seien. Murillo erklärte, dass mehr als 200.000 Häuser durch Personal zur Moskito-Bekämpfung über das Wochenende aufgesucht wurden. Das Land befinde sich in höchster Alarmbereitschaft und Programme zur Bekämpfung würden im ganzen Land durchgeführt. Carlos Saenz, der Leiter der Epidemiologie im Gesundheitsministerium sagte den Kanal 4 Nachrichten, „Wir führen die erforderlichen Maßnahmen durch, um die erwachsenen Mücken zu töten, die für die Ausbreitung der Krankheit verantwortlich sind.“ In Chinandega schwärmten im Departamento über das Wochenende 4.700 Menschen aus, darunter auch Mitglieder der Armee und der Seestreitkräfte.

Wie am 26. Oktober berichtete wurde, gibt es in Guatemala 7.526 bestätigte Fälle mit sechs Todesfällen, in Honduras 30.818 Fälle mit 26 Todesfällen, in Costa Rica 41.500 Fälle mit einem Todesfall und in El Salvador 22.231 mit drei Todesfällen. Laut Socorro Gross von der Pan-Amerikanischen Gesundheits-Organisation (PAHO), gibt es vier Serotypen des Dengue-Virus und hier sei es Serotyp 2, der „sehr aggressiv ist“ und der „eine große Anzahl von Krankheitsfällen in der [zentralamerikanischen] Region verursacht.“ Die Zahl der Fälle in Südamerika sei insgesamt viel größer, aber der Prozentsatz derer, die an der Krankheit sterben, sei geringer. Es wurde von 1,4 Millionen Fälle und 456 Todesfälle in Brasilien berichtet und in Paraguay, einem Land mit nur 6,5 Millionen Menschen, gab es 140.787 Fälle von Dengue mit 210 Todesfällen, gegenüber 30.823 mit 70 Todesfällen im vergangenen Jahr. Die Weltgesundheitsorganisation erklärte, dass die Krankheit in 100 Ländern regelmäßig vorkomme, zwischen 50 und 100 Millionen Menschen würden jedes Jahr daran erkranken und es käme zu 22.000 Todesfällen. (El Nuevo Diario, 28. Oktober; Informe Pastran, 28. Oktober, La Prensa, 26. Oktober, Radio La Primerisima, 26. Oktober)

4. Nicaragua hinkt bei Zahlungen für Erdöl an Venezuela hinterher

Letzte Woche war La Prensa voll von Meldungen zu einem Bericht, der Miami Herald anscheinend von Mitgliedern der venezolanischen Opposition zugespielt wurde, der besagt, dass Nicaragua Ende des Jahres 2012 Venezuela 2,7 Mrd. US$ aus Ölgeschäften schuldete, von denen 2,4 Milliarden US$ als überfällig angegeben wurden. Die öffentlich-private Partnerschaft von ALBANISA und PETRONIC kauft unter Petrocaribe-Bedingungen Erdöl aus Venezuela zu günstigen Zahlungsbedingungen, von denen die Hälfte der Kosten innerhalb von 90 Tagen bezahlt werden müssen und die zweite Hälfte soll über 25 Jahren mit 2% Zinsen bezahlt werden. Ein Großteil der unmittelbaren Zahlungen erfolgt in Lebensmitteln wie Rindfleisch, Bohnen und Zucker, aber laut dem Bericht reichten die Mengen nicht aus, um die Schulden zu decken. Von der zweiten Hälfte gehen 50 % der Zahlungen in einen Fonds zur Finanzierung des ALBA Fonds, der als Hilfe aus Venezuela zur Armutsbekämpfung verwendet werden soll.

Ein Teil der Schulden könnte aufgrund von nicht übereinstimmen Buchhaltungssystemen mit Beteiligten aus den beiden Ländern angesehen werden, bei denen La Prensa Fälle betont, bei denen die nicaraguanische Seite höhere Werte bei den Exporten nennt als die venezolanischen Zahlen, aber dies ist nicht immer der Fall. In einem Fall nennt Nicaraguas Zentralbank 16.100.000 US$ mehr beim Export von schwarzen Bohnen nach Venezuela als die Import-Firma in Venezuela (Corporation for Agricultural Supplies and Services - CASA) nennt. Aber in einem anderen Fall hat CASA den Kauf von 4,8 Millionen US$ mehr flüssiger Milch verzeichnet, als dies die nicaraguanischen Zahlen zeigen.

Der Wirtschaftsberater des Präsidenten, Bayardo Arce, sagte den Kanal 12 Nachrichten, dass die Schulden „mit unserer Exporten bezahlt wurden“ und dass dies Daten seien, die angelegt wurden, um Zahlungen an Venezuela zu fordern. Er sagte, die Mittel aus dem ALBA Fonds seien verwendet worden, um die wirtschaftlichen Investitionen zu tätigen, mit denen die Schulden beglichen werden. Er fügte hinzu, dass die Regierung von Nicaragua die Emission von Anleihen auf dem internationalen Markt prüfen werde, und dass dies mit dem Internationalen Währungsfonds diskutiert worden sei.

Ein Teil der Finanzierung aus Venezuela wurde verwendet, um beim Aufbau der Stromerzeugungskapazität auf erneuerbare Energien zu konvertieren. Und in der Tat berichtet La Prensa, dass der Kauf von Erdölprodukten Nicaraguas in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr bisher um 6 % gesunken sei.

Laut anderen entsprechenden Nachrichten kündigte Eudomar Tovar, der Präsident der Zentralbank Venezuelas, an, dass Venezuela weiterhin Lebensmittel aus Nicaragua importieren werde trotz der Entscheidung von Präsident Nicolas Maduro, seine Landesgrenzen für Einfuhren aus anderen südamerikanischen Ländern zu öffnen. Tovar sagte, dass Venezuela sich mit Problemen bei der Versorgung mit bestimmten Nahrungsmitteln in ausreichender Menge konfrontiert sehe, die Nachfrage nicht befriedigen könne. Man werde Schmuggelware bekämpfen und die interne Nahrungsmittelproduktion anregen, aber auch weiterhin aus den ALBA-Länder importieren. Nicaraguanische Viehzüchter hatten berichtet, dass die Rindfleischausfuhren nach Venezuela gesunken seien, während die Ausfuhren in andere zentralamerikanische Ländern gestiegen seien. (La Prensa , 24., 25., 26. Oktober; Informe Pastran, 24. Oktober , Radio La Primerisima, 23. Oktober)


Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Rudi Kurz.
Zur Finanzierung dieses Informationsdienstes überweisen regelmäßige Leser bitte jährlich 45 Euro (Komitees 60 Euro) an das Nicaragua-Forum. Rechnung auf Anfrage möglich.

Bankverbindung:
Nicaragua-Forum Heidelberg | Konto Nr. 1517732
Bezirkssparkasse Heidelberg | BLZ: 672 500 20
Stichwort: Information

Letzte Meldungen

Sie finden die Liste der zuletzt veröffentlichten Meldungen immer auf der Seite

Meldungen

ganz oben.