Meldungen aus Nicaragua vom 30.10.2012

1. Final preparations made for municipal elections
2. Nationalversammlungsausschuss billigt Sucre
3. Nicaragua erhält Kredite für Gesundheitsfürsorge und Wohnungsbau
4. Nicaraguan women find family members in Mexico
5. School meals reaching 11,000 schools
6. Attacks against LGBT community increase in 2012
7. New health center will serve 1500 residents of La Chureca
8. „La Gritería“ als UNESCO-Weltkulturerbe vorgeschlagen

Nationalversammlungsausschuss billigt Sucre

Der Wirtschaftsausschuss der Nationalversammlung sprach sich positiv über den von Präsident Daniel Ortega im Jahre 2009 unterzeichneten Vertrag aus, der, wenn er von der gesamten Legislative verabschiedet wird, Nicaragua zu einem Mitglied des Regionalen Einheitlichen Zahlungskompensationssystem (SUCRE) machen wird. Vor der Abstimmung hörte der Ausschuss Vertreter der Geschäftswelt und der Landwirtschaft an. Der Sucre würde als eine virtuelle Währung unter den Zentralbanken der Mitglieder der Bolivarianischen Allianz für die Völker Unseres Amerika (ALBA) verwendet werden, um Importe und Exporte unter den Mitgliedsländern zu registrieren. Zurzeit sind Bolivien, Kuba, Ecuador und Venezuela Mitglieder von Sucre. Der Sucre ist so zu Ehren nach Antonio Jose de Sucre benannt, einem Führer der venezolanischen Unabhängigkeit und erstem Präsidenten von Bolivien. Der Präsident der Nicaraguanischen Zentralbank, Alberto Guevara, sagte. „Der Sucre ist ein Pfeiler des neuen regionalen Gebäudes, das gerade im Rahmen von ALBA gebaut wird.“ Der Sucre erlaubt Handel unter Mitgliedsländern, ohne US-Dollars zu verwenden.

Während Alvaro Fiallos, Präsident der Nationalen Union der Farmer und Rancher (UNAG) die Unterstützung seiner Organisation, sich dem Sucre anzuschließen, gab, drückte der Oberste Rat der Privatunternehmen (COSEP) Bedenken aus. Jose Adan Aguerri zeigte sich beunruhigt, dass Produzenten für ihre Exporte nach Venezuela ihre Bezahlung in Nicaraguas nationaler Währung, dem Córdoba, erhalten würden und nicht in Dollar wie jetzt und dass sie dann Dollars kaufen müssten, um ihre Lieferanten zu bezahlen. Guevara beruhigte COSEP-Mitglieder, dass Exporteure ihre Bezahlung weiterhin in Dollar erhalten würden. (Radio la Primerísima: 25.Oktober; Informe Pastran: 25.Oktober; El Nuevo Diario: 25.Oktober; La Prensa. 24.Oktober)

Nicaragua erhält Kredite für Gesundheitsfürsorge und Wohnungsbau

Nicaragua hat mit der Interamerikanischen Bank für Entwicklung (IDB)Kreditvereinbarungen mit einem Gesamtvolumen von 101 Millionen US$ für den öffentlichen Gesundheitssektor unterzeichnet. 45 Millionen US$ werden die Gesundheitsfürsorge für 100 000 Kinder stärken und das Netzwerk für soziale Sicherheit verbessern. Die restlichen 56 Millionen US$ werden die öffentliche Gesundheitsfürsorge für 2,3 Millionen Menschen in anfälligen Gebieten stärken, darunter besonders das Gesundheitsmodell für Gemeinschaft und Familie, das durch die Regierung von Präsident Daniel Ortega gefördert wird. Einiges von den Geldern wird auch dazu verwendet, sieben Gesundheitszentren im ganzen Lande zu sanieren und umzubauen, sowie für den Bau eines Krankenhauses in Corn Island (einem Teil der Südatlantischen Autonomen Region-RAAN). „Diese Kredite werden einen sehr wichtigen Einfluss darauf haben, die öffentliche Gesundheitsfürsorge und die Gesundheit der Gemeinschaft, die Gesundheit unseres Volkes zu verbessern,“ sagte der Minister für Häuserbau und Öffentliche Kredite, Ivan Acosta.

Darüberhinaus wurde ein 9 Millionen US$-Kredit für öffentlichen Häuserbau mit der Zentralamerikanischen Bank für Wirtschaftliche Integration (BCIE) unterzeichnet. Mit dem Kredit wird der Bau von Häusern für 4 133 arme Familien und die Beschaffung von Eigentumstiteln für weitere 4 000 Familien finanziert. Die BCIE wird auch 38 Millionen US$ zur Verfügung stellen, um unter fünf Straßenausbesserungsprojekten in Matagalpa, Madriz, Nueva Segovia, Chontales und Estelí den nicaraguanischen Highway 12 zwischen Puerto Sandino und Nejapa auszubessern und zu reparieren. (La Prensa: 28.Oktober; Radio la Primerísima: 26.Oktober; Informe Pastran: 29.Oktober)

„La Gritería“ als UNESCO-Weltkulturerbe vorgeschlagen

Der Bischof von León, Bosco Vivas, erklärte, dass die Bewerbung, die er der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) vorlegt habe, um das Festival, das als „La Gritería“ (Das Geschrei) bekannt ist, auf die Liste der UNESCO für Immaterielles Kulturelles Erbe aufzunehmen, nicht alleine von ihm gekommen sei, sondern von den Menschen in León. Er sagte, dass die Initiative nach einer langen Periode der Prüfung und von Konsultationen mit den Bewohnern der Stadt und kulturellen Autoritäten in der Welt ergriffen worden sei. Der Bischof antwortete auf Kritiken des Erzbischofs von Managua, Leopoldo Brenes, der letzte Woche gesagt hatte, dass er die Idee, das Festival zu einem Weltschatz zu erklären, nicht teile, weil es nicht von kultureller Art, sondern eher ein „Glaubensakt“ der nicaraguanischen Katholiken sei.

„La Gritería“ ist der Höhepunkt einer Novena (neun Tage) mit Gebeten und einer Feier zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis von Maria (der Jungfrau Maria), frei von der Erbsünde im Bauch ihrer Mutter, Sankt Anna, so dass sie ein würdiges Gefäß wäre, um das heilige Kind Jesu zu tragen. In der Nacht vom 7.Dezember, dem Vorabend des Festes der Unbefleckten Empfängnis, stellen viele Nicaraguaner Altäre von Maria vor ihren Häusern auf, so dass ihre Nachbarn und andere Menschen der Stadt kommen können, um an den Altären besondere Hymnen zu singen, und danach typische Früchte, Süßigkeiten und kleine Spielsachen zu erhalten. Bischof Vivas sagte, dass das Fest der Jungfrau Maria „mit seinen Riten und Traditionen eine Einheit ist, das verdient, ein Teil des Erbes der Menschheit zu werden.“ Die Feier begann in León vor mehr als einem Jahrhundert und breitete sich in ganz Nicaragua und ins Ausland, wo auch immer Nicaraguaner wohnen, aus. Bischof Vivas hatte die Idee Juan Bautista Arrien, dem UNESCO-Vertreter in Nicaragua, vorgetragen, und früher in diesem Monat bat Präsident Daniel Ortega seinen Botschafter bei der UNO, Lautaro Sandino, die Sache bei der UNESCO weiterzuverfolgen. Die Liste des Immateriellen Kulturellen Erbes schließt andere religiöse Feiern ein, wie z.B. das Ramman, das religiöse Festival und rituelle Theater des Garthwal Himalayas in Indien, und die Prozessionen der Osterwoche in Popayan, Kolumbien. (Radio La Primerísima: 24.Oktober; Informe Pastran: 26.Oktober)


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Übersetzung: Peter Schulz.
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