Meldungen aus Nicaragua vom 27.12.2011

  1. Costa Rica denies jurisdiction of Central American Court
  2. Weihnachten wird im Regen gefeiert
  3. Small and medium businesses produce 35% of exports
  4. „Ich esse keine Schildkröteneier“ Kampagne
  5. 6000 Bauern profitieren von Biogas-Anlagen
  6. Die zweite Phase der Kaffee-Route unterstützt

Weihnachten wird im Regen gefeiert

Die nördlichen Tropen sind schon in die Trockenperiode eingetreten, aber trotzdem fiel im ganzen Land Regen, als Nicaragua um Mitternacht den Weihnachtstag mit dem üblichen Feuerwerk begrüßte. Der Regen war an der Atlantischen Küste heftig, wo es zu jeder Jahreszeit regnen kann, aber die Einwohner des Pazifischen Gebiets wurden durch den Wind, den Regen und die Temperaturen überrascht, die unter 50 Grad Fahrenheit fiel. Die Flüsse überfluteten im Autonomen Nordatlantikgebiet (RAAN) ihre Ufer, und mehrere Gemeinden mussten evakuiert werden. Ein junger Mann, der nach Puerto Cabezas reisen wollte, um den Urlaub zu verbringen, wurde durch den Luku-Fluss weggerissen und kam zu Tode. Der hydroelektrischer Damm Siempre Viva war in Gefahr zu bersten und veranlasste Besuche der Regionalbehörden, aber die Gefahr ging ohne große Störfälle vorüber. Mit dem Zusammenbruch einer Brücke über den Wani Fluss blieben die Städte von Siuna und Rosita ohne Verbindung.

Das Rote Kreuz und die nationale Feuerabteilung verkündeten, dass keine Kinder Verbrennungen durch die Feuerwerke während der Feiertage erlitten hätten und meldeten den Erfolg des Plans Bethlehem. Das Rote Kreuz versorgte 119 Unfälle, 59 weniger als letztes Jahr. Siebzehn Menschen starben, sechs von ihnen durch Gewalt am heiligen Abend und am Weihnachtstag. Insgesamt starben 80 Menschen während der Feiertage in Mittelamerika, 43 von ihnen in Honduras.

Mehrere zehntausend Nicaraguaner traten ihre Heimreise aus anderen mittelamerikanischen Ländern vor den Feiertagen an, darunter etwa 40. 000 Einreisen aus Costa Rica. Die Einreisebehörden berichteten auch über Tausende Touristen, die nach Nicaragua einreisten, um die Feiertage dort zu verbringen.

In dem Bezirk Carazo hat sich die Tradition erhalten, Geburtsszenen in den Kirchen anzuschauen mit Kindern, Parks und Häusern. Erick Valdivia aus Jinotepe hat seine Krippen-Szene seit Jahren vervollkommnet. Er sagte: „Die Geburts-Szenen sind eine Art und Weise, unsere Traditionen zu bewahren. Es ist beklagenswert, dass in einigen Häusern das erste, das man nach dem Eintreten sieht, ein Weihnachtsbaum oder ein Weihnachtsmann ist."

Die Bauern machten die Großhändler für den Anstieg des Fleischpreises für das Weihnachtsmittagessen verantwortlich, während die Verbrauchergruppen die Regierung aufforderten, Spekulanten zu bestrafen. Rene Blandon, Präsident der Nationalen Viehkommission, sagte, dass der Markt den Preis festlege und die Preiserhöhung nicht zustande kam, weil zu viel Rindfleisch exportiert wurde. Er bestand darauf, dass die Bauern nicht mehr für ihr Vieh von den Schlachthäusern bekommen sollten. Verbraucherverfechter Marvin Pomares sagte, "Das Gesetz 182 legt fest, dass im Falle von Preis-Spekulationen das Industrie- und Handelsministerium die Macht hat, den Verkäufer zu sanktionieren.

In seiner Ansprache am Weihnachtsabend sagte der Hilfsbischof von Managua, Silvio Baez, dass er mit einer Bitte einer Gruppe Nicaraguaner nicht übereinstimmen könne, die in den Vereinigten Staaten leben, die den Vertreter Mario Diaz-Balart (R-FL) baten, eine Gesetz im US-Kongress vorzulegen, um Reisen und Überweisungen nach Nicaragua zu beschränken. Baez sagte, "Ich glaube nicht, dass die Probleme Nicaraguas durch ein fremdes Land gelöst werden müssen. Wir müssen unserem Glauben folgen, der von uns verlangt, an die Leute zu denken, die die ärmsten sind, deshalb können wir diese Art Vorschlag nicht akzeptieren, weil es immer die enteigneten Klassen sind, die die Folgen tragen."

Auch am Weihnachtsabend beklagte Managuas Erzbischof Leopoldo Brenes die Gewalt nach den letzten Wahlen. Er befürwortete eine Periode des Nachdenkens über das allgemeine Wohlergehen und dass dies nicht bloß ein Slogan sei, sondern "eine Wirklichkeit für alle, ohne unsere Unterschiede für wichtig zu erachten, hauptsächlich die politischen." Er sprach sich auch in seiner Mitternachtspredigt an die Massen für den Dialog zwischen Nicaragua und Costa Rica aus, um den Streit über die Straße aufzulösen, die Costa Rica neben dem Rio San Juan baut. (El Nuevo Diario, 20., 26. Dez.; Radio La Primerisima, 23., 26. Dez.; La Prensa, 21., 23., 25., 26. Dez.)

„Ich esse keine Schildkröteneier“ Kampagne

Seit 2005 hat die Internationale für Flora und Fauna an dem Schutz von Nicaraguas See-Schildkröten gearbeitet durch das Ausrufen einer jährlichen Kampagne mit dem Namen „Ich esse keine Schildkröten-Eier oder verwende Schildkröten-Panzer oder handle mit ihnen“.

Dieses Jahr wird die Kampagne fortgesetzt mit der Unterstützung der Dänischen Botschaft in Managua und in Koordination mit dem Umweltministerium (MARENA) mit einer Gruppe angeschlossener Organisationen aus den Gebieten entlang der pazifischen Küste. Zu den geschützten Tieren gehören die Olive Karibische Bastard-Schildkröte, die grüne Seeschildkröte, die echte Karett- Seeschildkröte, die unechte Karett- Seeschildkröte und die Lederrücken-Schildkröte, bei allen besteht die Gefahr der Ausrottung. Zwei der sieben Schildkröten-Nistplätze am Ostpazifik befinden sich in Nicaragua, das Tierschutzgebiet von La Flor und der Chococente Strand.

In den 1950er Jahren begann man Schildkröten-Eier nicht nur zum Essen, sondern auch für den kommerziellen Verkauf zu entnehmen, und das erreichte bald eine untragbare Menge. Die Ei-Entnahme wurde leider durch die Entwicklung der Küste und die intensive Fischerei begleitet, die weiter die Schildkröten- Population belastete. Durch Aufklärung arbeitet diese Kampagne gegen die Ernte von Schildkröten-Eiern und die Tötung von Schildkröten, um die Ausrottung dieser speziellen Arten zu bekämpfen. (El Nuevo Diario, Dec. 25)

6000 Bauern profitieren von Biogas-Anlagen

Sechstausend Bauern werden von der Produktion von Methangas in kleinem Maßstab auf ihren Grundstücken profitieren dank eines 6,3 Millionen US-$ Projektes, das durch den Multilateralen Investment-Fond (MIF) der Interamerikanischen Entwicklungsbank, dem Nordischen Entwicklungsfond und zwei nichtstaatlichen Organisationen aus den Niederlanden unterstützt wird. Nicaragua ist das erste Land in Lateinamerika und der Karibik, dem dieses weltweite Programm zuerkannt wurde, das Kleinbauern die Umwandlung von landwirtschaftlichem Abfall in Methan für das Kochen, die Stromerzeugung und Wärme ermöglicht. MIF- Projektleiter Zachary Levey sagte, das Projekt habe zum Ziel, die kostengünstige Technologie, die in Asien weit verbreitet sei, in die marginalisierten landwirtschaftlichen Gebieten in anderen Teilen der Welt zu bringen.

Der Gebrauch von Methangas reduziert die Rauch-Verschmutzung zu Hause. Dies ist der Hauptvorteil für Frauen und Kinder, die unverhältnismäßig unter Atmungskrankheiten leiden, die durch den Rauch beim Kochen mit Feuer verursacht werden. Wenn ein wenig elektrifiziertes Land Lateinamerikas mit Methangas kocht, wird auch die Abholzung reduziert werden, weil die Nachfrage nach Brennholz zurückgeht. Das Projekt wird mit den ländlichen Organisationen zusammen arbeiten, um die Verwendung von biologischem Dünger aus den Biogas-Anlagen zu erhöhen. Am Anfang wird sich das Projekt auf kleine und mittlere Milchbauern in den Gebieten von Boaco, Matagalpa, Chontales, Rio San Juan und Leon konzentrieren. [Für den Gebrauch der Biogas- Anlagen wurde in Nicaragua von der nichtstaatlichen Organisation CIPRES der Weg gebahnt. ] (Radio La Primerisima, 23. Dez.)

Die zweite Phase der Kaffee-Route unterstützt

Luxemburg wird 7,2 Millionen US-$ zusätzlich zu den 1,4 Millionen US-$ lokaler Investment-Fonds in die touristische Entwicklung investieren, die unter dem Namen Kaffee-Route in den Gebieten Jinotega, Matagalpa, Esteli, Madriz und Nueva Segovia bekannt ist. Einunddreißig Tourismus-Projekte einschließlich Museen, Parks und Kulturzentren profitierten von dem Investment in das Tourismus-Projekt, das in in der ersten Phase der Ortega Administration 2007-2011 begonnen wurde. (Radio La Primerisima, 22. Dez.)


Diese wöchentliche Nachrichtensendung ist der Nachfolger des Nicaragua News Service und der Nicaragua Network Hotline. Diese Veröffentlichung kann vollständig oder teilweise reproduziert werden. Bitte wenden Sie sich an das Nicaragua Network, 1247 E Street, SE, Washington, DC 20003, e-mail: nicanet (at) afgj.org
Herausgeber der deutschsprachigen Übersetzung: Nicaragua-Forum Heidelberg. Tel.: 06221-472163, e-mail: info(at)nicaragua-forum.de V.i.S.d.P.: Rudi Kurz
Übersetzung: Wolfgang Schuler.
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