Meldungen aus Nicaragua vom 01.02.2011

  1. Gadea to run on ALN ticket; new Cid-Gallup poll released
  2. YATAMA protests continue in Bilwi
  3. New strains of seeds to improve basic grain production
  4. Bau des Wasserkraftwerkdammes in Tumarin soll im März beginnen
  5. Disabled individuals demand a law enshrining their rights
  6. Die Regierung arbeitet an einer Gesetzesvorlage für Kleinkredite
  7. Die Kaffee-Bauern verdienen mehr und schützen die Umwelt

Bau des Wasserkraftwerkdammes in Tumarin soll im März beginnen

Das Dammprojekt für ein Wasserkraftwerk in Tumarin wird im nächsten Monat mit dem Bau einer 50 km langen Zufahrtsstraße beginnen. Das Mega-Dammprojekt am Rio Grande de Matagalpa in der autonomen Region Südatlantik ist geplant für die Erzeugung von 253 Megawatt Elektrizität, das sind 30 % des Strombedarfs Nicaraguas in Spitzenzeiten. Das 1,1 Milliarden. US-Dollar teure Projekt wird von dem brasilianischen transnationalen Konzern Queiroz Galvao gebaut. Dreihundert Familien in und in der Nähe von Apawas werden wegen der vom Damm erzeugten Überflutungen umgesiedelt werden. Sie werden in Neu-Apawas angesiedelt werden. Programme zur Rettung der Flora und Fauna, zur Wiederaufforstung, zur Säuberung der Umgebung und zur Rettung archäologischer Funde werden eingeleitet werden.

Der Generaldirektor der Wasserkraftwerke Nicaraguas, Marcelo Conde, sagte der Damm wird jährliche Erdölkosten in Höhe von 117 Millionen US-Dollar einsparen und die Elektrizitätspreise stabilisieren. La Prensa zitierte anonyme Quellen, wonach die Megawattstunde dort 50 % teurer sein wird als die anderer Wasserkraftprojekte in Nicaragua. Der Bau des Projektes wird 1.800 Arbeitsplätze schaffen und in der Endphase 3.000 und die gleiche Anzahl an indirekten Arbeitsplätzen. Der Damm soll Ende 2014 den Betrieb aufnehmen. Die Finanzierung des Projektes erfolgt durch die Nationale Entwicklungsbank Brasiliens und durch die Mittelamerkikanischen Bank für wirtschaftliche Integration. (Radio La Primerisima 28. Jan.; La Prensa 27. Jan.; El Nuevo Diario 28. Jan.)

Die Regierung arbeitet an einer Gesetzesvorlage für Kleinkredite

Die Regierung ist dabei, der Nationalversammlung eine Gesetzesvorlage zuzuleiten, die das Verleihen von Geld an kleine Geschäftsleute und Kleinbauern durch Mikrofinanz-unternehmen und durch traditionelle Banken in Nicaragua regeln soll. Zentralbankpräsident Antenor Rosales sagte: „Es ist erforderlich, ein Instrument zur Verfügung zu haben, das es uns erlaubt, Mikrokredite zu fördern als ein unverzichtbares Element zur wirtschaftlichen Entwicklung und als eine Möglichkeit, jene Sektoren der mittleren, kleinen und und sehr kleinen Betriebe so zu berücksichtigen , daß damit ihre Teilnahme an der Wirtschaftsleistung des Landes nachhaltig garantiert ist“. An der Ausarbeitung der Gesetzesvorlage sind auch beteiligt: der Abgeordnete der Nationalversammlung Walmaro Gutierrez (FSLN), der Wirtschaftsberater des Präsidenten Bayardo Arce, der Bankenaufseher Victor Urcuyo und Finanzminister Alberto Guevara. Mikrofinanzunternehmen, die nicht mit den Kreditnehmern zusammenarbeiten, um den Erfolg ihrer Unternehmungen zu sichern, haben mit jenen Kreditnehmern Schwierigkeiten behabt, die ihre Darlehen nicht zurückzahlen können. Viele dieser Kreditnehmer haben sich letztes Jahr in einer Bewegung zusammengeschlossen, die eine Neuverhandlung ihrer Darlehen verlangen.

Das von der Regierung unterzeichnete Mikrofinanzprogramm, Zero Usury (null Wucher) genannt, existiert seit vier Jahren, und nach Direktor Leonor Correa verfügt das Programm über 90.000 weibliche Mitglieder im ganzen Land, die 150.000 Kredite im Gesamtwert von 40 Mill. US-Dollar erhalten haben. Mit jedem Kredit erhalten die Frauen eine Unterweisung, und sie bilden Gruppen zur gegenseitigen Unterstützung, soweit erforderlich, im Krankheitsfall oder wenn eine Rückzahlung ansteht. Correa sagte, dass beabsichtig ist, das Programm auszudehnen vor allem in ländliche Gebiete, die bisher noch nicht erfaßt worden sind (Radio La Ptrimerisima 28, 30 Jan.)

Die Kaffee-Bauern verdienen mehr und schützen die Umwelt

Ungefähr 500 Kaffee-Pflanzer in den Nördlichen und Pazifischen Gebieten Nicaraguas verbessern ihre Farmen und verdienen mehr mit ihren Kaffeebohnen dank des Zertifizierungsprogrammes und der technischen Hilfe der CISA Exportadora Gesellschaft, einer Kaffee-Export-Gesellschaft, die sich auf Nischen-Kaffee-Märkte spezialisiert hat, die Feinschmecker-Kaffee sowie umweltmäßig nachhaltige, sozial verantwortliche und organische Kaffeesorten umfassen. Gemäß Marcia Vidaurre, die für die Zertifizierung für CISA verantwortlich ist, besteht das Programm darin, " eine Pflanzer-Ausbildung in den besten landwirtschaftlichen Methoden zu bieten, in denen wir versuchen, die Umwelt zu schützen." Sie sagte, dass 300 der 500 teilnehmenden Kaffee-Bauern Klein-Bauern sind. Sie sind im Stande, ihren Kaffee auf Spezialmärkten zu verkaufen, wo sie einen besseren Preis erzielen. Die 500 CISA Pflanzer erzeugten im letzten Jahr 250.000 Zentner Kaffee, aus der nationalen Gesamtproduktion von 2 Millionen Zentner. (Der Weltmarktpreis für Kaffee liegt zurzeit bei 230 US$ pro Zentner, im Vergleich zu 165 US$ im letzten Jahr.)

Alan Chavarria erhielt sein Zertifikat im letzten Jahr. Seine Produktion hat zugenommen, und er verdiente zwischen 7 US$ und 10 US$ mehr pro Zentner. Oskar Pineda verbesserte seine Farm in der Hoffnung darauf, sein Zertifikat bald zu erhalten. Er hat eine Zisterne für das Fruchtfleisch gebaut, aus dem die Kaffee-Bohnen entfernt wurden. Jetzt kann es die örtlichen Wasserquellen nicht verschmutzen, sondern wird zu Dünger kompostiert. Enrique Garcia und andere in einer Gruppe von 35 Pflanzern in San Ramon, Matagalpa, erhalten für ihren Kaffee 15 US$ mehr pro Zentner nach der Verbesserung ihrer Anbaumethoden, so dass sie kein Wasser bei der Verarbeitung ihres Kaffees verseuchen. Garcia sagte, "Alles was wir zusätzlich erwirtschaften, wird den Gehältern der Arbeiter, den Nahrungsmitteln, und den Arbeitsbedingungen zugute kommen." Er beschäftigt 20 Arbeiter dauerhaft und zwischen 80 und 120 während der Ernte. (La Prensa, Jan. 30)


Dies ist eine auszugsweise Übersetzung des Nicaragua News Service Zusammenstellung: Katherine Hoyt .
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Übersetzung: Wolfgang Schuler.
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