Meldungen aus Nicaragua vom 05.07.2011

  1. Catholics fast for "wisdom"
  2. Managua councilman fined for slander
  3. Leon Cathedral declared World Heritage Site
  4. Die Krankheit von Chavez beunruhigt
  5. Highways blocked by protesters
  6. HIV-positive Nicaraguaner fordern neues Gesetz
  7. Überweisungen aus Costa Rica senken extreme Armut

Die Krankheit von Chavez beunruhigt

Die Nicaraguaner zeigten sich besorgt über die Mitteilung des venezolanischen Präsident Hugo Chavez, dass er zweimal wegen eines Krebsgeschwürs hatte operiert werden müssen. Die Tageszeitung La Prensa sagte, dass die Abhängigkeit von venezolanischer Hilfe für die Wirtschaft Nicaraguas problematisch sein könnte, wenn Präsident Hugo Chavez seine Macht verlieren sollte. Die Unsicherheit darüber, ob Chavez sich erholen wird und ob er bei den 2012 stattfindenden Wahlen kandidieren werde, reicht bis Nicaragua. Mit gewisser Übertreibung sagte der liberalnationale Abgeordnete Oscar Moncada:“Das ist der Anfang vom Ende.“ Die sandinistische Abgeordnete Monica Baltodano sagte jedoch, dass es keine unmittelbaren Auswirkungen geben würde, weil zwischen den beiden Ländern unterzeichnete Vereinbarungen vorhanden wären. Dies könnte jedoch im nächsten Jahr anders sein, merkte sie an.

Präsident Daniel Ortega sandte Chavez eine Botschaft mit dem Wunsch auf baldige Genesung. Sie besagte:“ In Kenntnis Ihres Pflichtbewusstsein und Engagements, Ihrer Großzügigkeit, Ihres Lebens, das dem Aufbau des Wohlstandes und des Glückes auf dieser Welt gewidmet ist, zweifeln wir nicht daran, dass der Gott der Brüderlichkeit, der Gerechtigkeit und des Friedens Ihnen diesen Sieg sichern wird. Bei den Feierlichkeiten zum zweihundertsten Jahrestages der Unabhängigkeit Venezuelas und bei den Gedenkfeierlichkeiten für ein heroisches Venezuela sind wir in Nicaragua mit Ihnen und Ihrem Volk im Gebet und Liebe verbunden, in voller Zuversicht auf die stärkende Kraft des Glaubens und der Liebe, die sie in so großem Maße verdienen.“

Rosario Morillo, die ´First Lady´ und Koordinatorin des Rates für Kommunikation und Bürgerrechte, sagte, dass Chavez sich in einem Telefonanruf bei Ortega für seine guten Wünsche bedankt habe. Er habe sich erkundigt nach dem Fortschritt der Projekte, die von der Bolivian Alliance for the Americas (ALBA) finanziert werden. (La Prensa, 2. Juli; Radio La Primerísima, 1. Juli; El Nuevo Diario, 2 Juli)

HIV-positive Nicaraguaner fordern neues Gesetz

Vertreter der nicaraguanischen Vereinigung für HIV-positive Personen (ANICP+VIDA) fordern, dass die Abgeordneten der Nationalversammlung die Reform des Gesetzes 238 wieder auf die Tagesordnung bringen. Die Abänderungsanträge sollen die Rechte der Menschen mit HIV schützen, sie sind seit mehr als eineinhalb Jahren in der Versammlung anhängig. Die Reform hatte ursprünglich die Unterstützung und das Interesse von einer Reihe von Abgeordneten gefunden. Sie hat jetzt ihre Aufmerksamkeit verloren. AIDS Aktivisten sagen jedoch, dass das Gesetz in seiner gegenwärtigen Form überholt sei und geändert werden müsse. Sie haben Märsche und Demonstrationen angesagt, um Druck auf die Parlamentsabgeordneten auszuüben.

Nach Berichten haben Vertreter des Gesundheitsministeriums von Nicaragua, der AIDS Kommission (CONSIDA), der UNICEF und von Organisationen der Menschen mit HIV ein Forum mit Kindern und Jugendlichen abgehalten, um festzustellen, wie sie die Epidemie sehen und welche Lösungen sie vorschlagen, um mit der Diskriminierung von Personen mit HIV/AIDS umzugehen. Das Gesundheitsministerium arbeitet auch mit anderen Ministerien und Programmen an der Bekämpfung der Diskriminierung, indem sie das Bewusstsein für und die Kenntnis über HIV/AIDS verstärken will. Nach CONISIDA Präsident Enrique Beteta litten im Jahr 2010 in Nicaragua 65 Kinder an dem Virus, ihnen allen war von der Regierung die anti-virale Behandlung garantiert worden. (Radio La Primerísima, 1. Juli)

Überweisungen aus Costa Rica senken extreme Armut

Nach einer Studie der Akademie von Mittelamerika haben von den 237.000 in Costa Rica lebenden Nicaraguanern über 18 Jahre nur 45 % Geld nach Hause überwiesen. Sie überweisen durchschnittlich $134 monatlich. Obwohl der Geldbetrag, der in das Land gelangt, nicht groß ist, sagen Wissenschaftler, dass die kleinen Überweisungen nach Hause dazu beitragen, die extreme Armut in Nicaragua abzumildern. Nach Untersuchungen, die von der Interamerikanischen Entwicklungsbank, der Internationalen Organisation für Migration und von Spanien finanziert wurden, haben die Überweisungen (im Umfang von $163 Millionen) im Jahr 2010 die extreme Armut um 20% und die abgemilderte Armut um 17 % gesenkt. Der Großteil des an Familienmitgliedern aus Costa Rica gesandten Geldes wird zur Deckung der Nahrungsmittel- und der Gesundheitskosten und für die Erziehung ausgeben.

Die Studie fand auch heraus, dass die höchsten Dollar-Überweisungen nach Nicaragua aus den USA kommen. Aber im Gegensatz zu den Überweisungen aus Costa Rica, erreichen die meisten Überweisungen aus den USA nicht in Armut lebende Familien, sondern reiche oder Mittelschichtfamilien (El nuevo Diario, 2. Juli; Radio La Primerísima, 1. Juli)


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Übersetzung: Wolfgang Schuler.
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