Meldungen aus Nicaragua vom 21.12.2010

  1. Nicaragua prepares for the holidays
  2. Null-Hunger erreicht seine Ziele
  3. Mit meist guten Nachrichten aus der Wirtschaft geht 2010 in Nicaragua zu Ende
  4. Poll shows support for government social policies and Ortega's reelection
  5. Senator Richard Lugar takes Costa Rica's side in border dispute
  6. US Ambassador announces joint naval operations
  7. Managua to restrict housing near the lake
  8. Regierung schließt Santa Pancha Mine von B2Gold nach Einsturz

Null-Hunger erreicht seine Ziele

Null-Hunger, das wichtige Programm zur Armutsbekämpfung der sandinistischen Regierung, erfüllt in diesem Jahr laut dem Direktor Herminio Escoto seine Ziele. Er sagte, das Programm sei sehr erfolgreich gewesen, weil es das Leben der armen Bauernfamilien verbessert habe, die jetzt Hühner, Schweine, Kühe und eine bessere Ernährung hätten. Diejenigen, die von dem Programm profitierten, hätten die Möglichkeit, ihr Einkommen durch die Bildung von Vereinigungen und den Verkauf von Fleisch und Eiern zu verbessern und könnten produzieren. Die Regierung kaufe ihre Bohnen und den Reis zu guten Preisen auf, um sie auf subventionierten Märkten für die Armen zu verkaufen. Zu dem Programm gehöre auch die technische und finanzielle Ausbildung. Seit 2007 das Null-Hunger-Programm begann, hätten davon 70.000 Familien profitiert, 16.000 von ihnen im Jahr 2010. Die Unterstützung werde auf den Namen der Frau im Haushalt gewährt.

Die begünstigten Frauen haben einen Fonds finanziert, der nun 2,1 Mio. US $ enthält. Mit diesen Mitteln haben einige den Bedarf für ihre Betriebe finanziert und andere haben mehr Rinder, Schweine oder Hühner gekauft. „Das Leben der Menschen hat sich verändert. Das Leben ist besser geworden. Das ist der Vorteil des Programms. Es ist eine Errungenschaft, dass es dieses Geld dank der Disziplin der Menschen gibt, die vorher nichts hatten und jetzt ihr Leben besser organisieren können, sie haben Ersparnisse auf der Bank und sie haben ihre Selbstachtung zurückgewonnen“, sagte Escoto. (Radio La Primerisima, 17. Dez.)

Mit meist guten Nachrichten aus der Wirtschaft geht 2010 in Nicaragua zu Ende

Die nicaraguanische Wirtschaft dürfte laut dem Präsidenten der Zentralbank, Antenor Rosales, dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum zwischen 4 und 4,5% erreichen. „Nicaragua ist eines der zentralamerikanischen Länder, deren Wirtschaft in diesem Jahr am stärksten gewachsen ist“, sagte Rosales bei einer Pressekonferenz der Bank am 18. Dezember. Er führte den Anstieg auf die Zunahme der Exporte des Landes zurück, die im Vergleich zu 2009 um 27,7% gestiegen sind. (Die Politik-Gruppe FUNIDES berichtet, dass im gleichen Zeitraum die Einfuhren nur um 14% gestiegen seien.) Experten hatten ein niedrigeres Wirtschaftswachstum zwischen 2,6 und 3,1% bei einer Inflationsrate von 7% erwartet. Doch während das Wirtschaftswachstum deutlich höher lag als erwartet wurde, stieg auch die Inflation stärker und erreichte für das Jahr eine geschätzten Wert von 8,54%. Im letzten Jahr, 2009, war in Nicaragua das Bruttoinlandsprodukt um 1,5% gesunken und die Inflation betrug weniger als 1%.

Rosales sagte, dass die internationalen Währungsreserven ein Rekordhoch von 1,633Mrd. US $ erreicht hätten . Er erklärte auch, dass Nicaragua in der Lage gewesen sei, seine internen Schulden von 1,318 Mrd. US $ im Jahr 2009 auf 1,261 Mrd. US $ in diesem Jahr zu reduzieren. Ein Großteil der internen Verschuldung sei entstanden durch das Ausstellen und die angeblich illegale Neuverhandlung der Anleihen, die als staatlich geprüfte Investment-Zertifikate (CENIs) im Jahr 2000 von vier Banken und deren betrügerischem Management an die Anleger verkauft worden seien. Ein weiterer Teil dieser Schulden ist durch die Anleihen für die Zahlung von Abfindung (BPIs) an ehemalige Besitzern von Immobilien entstanden, die während der sandinistischen Revolution [während der Besitzern ihr Eigentum zum Teil verpfändet, dekapitalisiert und / oder verlassen hatten] enteignet worden waren. Dieser Teil der Schulden wurde von 740 Mio. US $ im Jahr 2009 reduziert auf 663 Mio. US $ im Jahr 2010.

Rosales erklärte Anfang dieser Woche, dass [die Perspektiven für] 2011 vielversprechend aussähen. Er sagte: „Wir hoffen, dass wir im ersten Quartal 2011 wieder jene 85.000 Arbeitsplätze haben werden, die wir im Jahr 2007 zu Beginn der Krise hatten. Wenn wir also so weiter arbeiten, produzieren und investieren, müssten wir 2011 ein Jahr haben, das den Hoffnungen aller Nicaraguaner entspricht.“

Während dessen sagte der Landwirtschaftsminister Ariel Bucardo, dass die Produktion der Grundnahrungsmittel im Jahr 2010 ein Wachstum von 10% zeige. Er erklärte, dass die zweite und dritte Ernten voraussichtlich so stark seien, dass sie die großen Verluste in der ersten Ernte auf Grund der heftigen Regenfällen, die in diesem Jahr fielen, wett machen könnten. Die zweite Ernte habe den Preis der Bohnen wieder gesenkt (nachdem er sich im Laufe des Jahres verdoppelt hatte) und es wird ein weiterer Rückgang nach der dritten Ernte erwartet. Bucardo sagte, dass ein ähnliches Wachstum im Bereich der Produktion von Rindern, Schweinen und Geflügel zu erkennen sei.

Solon Guerrero, der Präsident der Föderation der nicaraguanischen Viehzüchter (FAGANIC) kündigte an, dass die Ausfuhren von Rindern und Rindfleisch in diesem Jahr insgesamt 500 Mio. US $ erreichen könnten und es damit ein Wachstum von 15% gegenüber dem Vorjahr gäbe, was zum Teil auf gute internationale Preise zurückzuführen sei. Er stellte jedoch fest, dass die Schlachthöfen und die Exporteure den größten Teil von der Erhöhung des Gewinns erhielten. Er erklärte, da die Regierung ihr Versprechen, zwei neue Schlachthöfe zu bauen, nicht erfüllt habe, plane nun FAGINIC einen eigenen Schlachthof, der auf einer Non-Profit-Basis arbeiten werde, um insbesondere [den Vorteil] der kleinen und mittleren Viehzüchter zu verbessern. (Radio La Primerisima, 16.+ 18. Dez.; El Nuevo Diario, 16., 17., 18. Dez.; La Prensa, 14., 16. Dez.)

Regierung schließt Santa Pancha Mine von B2Gold nach Einsturz

Das Ministerium für Arbeit (MITRAB) schloss Bereiche der Santa Pancha Goldmine in der Gemeinde Malpaisillo im Departmento von Leon nach einem Einsturz in der Mine und dem Auftreten von Rissen in Wänden der Mine. MITRAB forderte das Unternehmen auf, Personal und Ausrüstung aus den betroffenen Gebieten der Mine zu entfernen und ordnete eine geologische Studie des nicaraguanischen Instituts für territoriale Studien (INETER) und des Ministeriums für Energie und Bergbau an. Severo Martinez von MITRAB sagte: „Die täglichen Explosionen waren eine Gefahr für die Arbeitnehmer in den unterirdischen Räumen, sie befürchteten, dass sie begraben werden könnten.“ Die Mine befindet sich im Besitz von B2Gold aus Vancouver, Kanada. Die Zahl der über und unter Tage beschäftigten Arbeiter im Bergwerk liegt bei 913.

In einem Kommuniqué erklärte der General-Manager von B2Gold in Nicaragua, Pablo Venturo, dass das Unternehmen in Erwartung von Entscheidungen von MITRAB von Anfang an nur einen beschränkten Zugang zu dem Gebiet vorgesehen habe, in dem es zum Zusammenbruch kam. Er sagte: „Wir sind ein Unternehmen, das respektvoll mit dem Arbeitsrecht und dem Arbeitsschutz umgeht.“ Allerdings sagte der Gewerkschaftsführer Humberto Rivas, der zehn Jahre für das Unternehmen gearbeitet hat, „sie ließen die Arbeiter im geschlossenen Bereich arbeiten, aber trotz der Drohungen, ließen wir Arbeiter uns nicht einschüchtern.“ (El Nuevo Diario, 18.+ 19. Dez.; Radio La Primerisima, 17.+ 18. Dez.)


Dies ist eine auszugsweise Übersetzung des Nicaragua News Service Zusammenstellung: Katherine Hoyt .
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Übersetzung: Rudi Kurz.
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